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Köln und RegionWie auf Weihnachtsmärkten Energie gespart werden soll

Lesezeit 4 Minuten
Weihnachtsstimmung Köln

Weihnachtliche Stimmung 

  1. Die Vorgaben des Bundes zur Energieeinsparung sind zwar einigermaßen konkret, decken aber natürlich nicht alles ab.
  2. Wie also mit der funkelnden Adventszeit umgehen? Eine kleine Bestandsaufnahme.

Köln – So richtig winterlich sind die Temperaturen zwar noch nicht. Ein wenig Wärme kann aber dennoch nicht schaden: Trotz Krieg und Energiekrise werden alle fünf großen Weihnachtsmärkte öffnen, auf dem Roncalliplatz wird dafür eigens die dortige Baustelle teilweise zurückgebaut. Alle Durchgänge sollen rechtzeitig frei werden. Und ein Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz wäre wohl kaum denkbar ohne einen entsprechenden Baum – und auch den wird es mitsamt passender Beleuchtung wieder geben. Er wird kommenden Dienstag aufgestellt. Doch auch bei ihm gehen die Lichter etwas früher aus, um zehn Uhr abends ist Schicht.

Auch die Winterbeleuchtung erstrahlt im Adventsglanz. Köln hat sich für eine etwas abgespeckte, im Kern aber doch „normale“ Beleuchtung entschieden (die Rundschau berichtete). Außerdem für eine Reduzierung der Beleuchtung auf Weihnachtsmärkten außerhalb der Betriebszeiten von 16 bis 22 Uhr auf das erforderliche Mindestmaß. Zu den Betriebszeiten soll ebenfalls auf einen Teil der Beleuchtung verzichtet werden.

Die Verwendung von LED-Lampen wurde seitens der Stadt ebenfalls festgehalten. Genutzt werden soll zertifizierter Ökostrom aus Wind- und Wasserkraft. Der Einsatz von Gasheizungen in den Buden ist verboten, nur im Ausnahmefall darf mit Propangas geheizt werden.

Die weihnachtliche Straßenbeleuchtung – die die Stadt im Unterschied zu vielen Kommunen im Umland weder selbst organisiert noch finanziert – wird um 22 Uhr abgeschaltet. Was in der Regel in den Vorjahren ohnehin nicht viel anders gehandhabt wurde.

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Die neue Beleuchtung am Eingang der Hohe Straße und auf der Schildergasse wurde aus rein privaten Geldern finanziert und ist mit modernster LED-Technik ausgerüstet, die mit wenig Energie auskommt. Ganz ohne Beleuchtung geht es aber auch nicht, betont Geschäftsführerin Annett Polster vom Verein Stadtmarketing: Zu viele Gäste blieben ohne den weihnachtlichen Glanz der Innenstadt fern, auch sei gerade bei älteren Menschen das Sicherheitsgefühl nicht zu vernachlässigen. „Ich freue mich einfach wie viele andere Menschen, wenn das Licht die Dunkelheit vertreibt.“

Die durchgehende Beleuchtung am Eigelstein ist ebenfalls auf dem neuesten technischen Stand, auch der kleine, aber feine „Winterzauber“ vor der Torburg findet statt.

Düsseldorf

In Düsseldorf wird die städtische Beleuchtung deutlich reduziert, laut Pressestelle auf die Zeit von 17 bis 22 Uhr und begrenzt auf die Zeit Mitte November bis 6. Januar. Wo Interessengemeinschaften für adventlichen Glanz sorgen, gibt es außer den ordnungsrechtlichen keine weiteren Vorgaben. Was die Weihnachtsmärkte angeht, so wurden die Betreiber aufgefordert, „alles was geht auf LED umzustellen“, heißt es bei der zuständigen Düsseldorf Tourismus. Ein Heizverbot wie in Köln gibt es nicht, auch hier wird bis auf die sicherheitsrelevanten Bereiche das Licht nach 22 Uhr ausgeknipst.

Bergisch Gladbach

„Ganz oder gar nicht“, heißt es im benachbarten Bergisch Gladbach. Dort ist die Stadt für die Fußgängerzonen und den Baum auf dem Marktplatz in der Verantwortung. „Wir haben schon vor einiger Zeit komplett auf LED umgestellt“, erklärt Stadtsprecher Martin Rölen. Der Verbrauch sei in der Folge ohnehin stark zurückgegangen, so dass man von weiteren Maßnahmen absehe. Auch wo Interessengemeinschaften für die Beleuchtung zuständig sind, gelten keine besonderen Maßgaben der Stadt. Die Buden auf den Märkten dürfen bei Bedarf geheizt werden.

Aachen

In Aachen wird wie in Köln die Weihnachtsbeleuchtung nicht von der Stadt organisiert. Feste Energie-Vorgaben an die jeweiligen Initiatoren gibt es hier nicht. Für die Beleuchtung der Aachener Weihnachtsmärkte ist der Märkte- und Aktionskreis City zuständig. Auch hier gilt das Prinzip der Selbstverpflichtung: Es habe Gespräche und Abstimmungen mit den Betreibern gegeben, erklärt man beim städtischen Aachener Stadtmarketing-Team. Dabei wurde festgelegt, dass eine ganze Menge Licht eingespart werden kann und dies auch umgesetzt werden soll. Feste Vorgaben, was die Beleuchtung oder auch ein eventuelles Beheizen der Buden angeht, hält man allerdings auch hier nicht für nötig.

Das Prinzip ist also überall ähnlich: Weniger ist mehr in diesem Jahr, ganz abschalten wird man die Beleuchtung zur Adventszeit aber wohl nirgendwo. Allerdings macht die Stadt Köln strengere Vorgaben, als dies bei anderen größeren und kleineren Kommunen und Gemeinden im Rheinland üblich ist.