Nun steht der Termin fest: Am 10. Oktober gibt Lukas Podolski ein Abschiedsspiel im Müngersdorfer Stadion. Weltmeister und internationale Stars wollen dabei sein.
Kölsches HochamtKölns Publikumsliebling „Poldi“ verabschiedet sich im Stadion
Wenn der Musiker Peter Brings über den Menschen Lukas Podolski spricht, ist eine große Portion Respekt spürbar. „Er ist eine absolut gerade Haut“, lobt Brings die Ehrlichkeit des Profifußballers, der sich einst als junger Mann das Trikot des 1. FC Köln überstreifte und später als Idol die Stadt verließ. „Er ist mit Herz und Seele kölsch, ein perfektes Beispiel für gelungene Integration: Er fühlt sich als Kölner und als Pole“, meint Peter Brings, der mit seiner Band vor mittlerweile zehn Jahren den Song „Kölsche Jung“ gemeinsam mit Podolski aufgenommen hat.
Warum jetzt ein Abschiedsspiel?
Die Rückennummer von Lukas Podoslki beim 1. FC Köln war zunächst die 36, später dann die 10. Nun wird Podolski am 10. Oktober, in Zahlen: 10.10., nochmal für ein Abschiedsspiel das FC-Trikot überziehen. „Unsere 10 kehrt heim – ein letztes Mal in Rut un Wiess“ lautet der sentimentale Titel des Abschieds. Podolski, inzwischen 39 Jahre alt, steht beim polnischen Erstligisten Górnik Zabrze unter Vertrag.
Zuletzt hatte Podolski 2015 das FC-Trikot getragen, dann war er zu Arsenal London gewechselt. „Die Region Köln als Stadt, der Verein, die Fans haben mir so viel gegeben und mich auch gepusht“, wird Podolski in einer Mitteilung des Fernsehsenders ProSieben zitiert, der das Abschiedsspiel übertragen wird. „Daher wollte ich einfach wieder zurückkommen und dieses Spiel machen. Um einfach Danke zu sagen. Danke an die Stadt Köln. Danke an die Fans. Danke an den Verein. Danke an alle, die mich da begleitet haben“, so Podolski. Es ist davon auszugehen, dass Podolski seine aktive Laufbahn nach der kommenden Saison beendet, offiziell verkündet hat er dies aber noch nicht.
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Wer organisiert das Spiel?
Die Rückkehr nach Köln soll mehr werden als ein 90-minütiges Fußballspiel. Um die Gestaltung des Rahmenprogramms kümmert sich die Eventagentur von Markus Krampe – ein enger Wegbegleiter und Geschäftspartner von Podolski. Beide betreiben beispielsweise das Brauhaus „Zum Prinzen“ am Alter Markt und das „Glücksgefühle-Festival“ am Hockenheimring. Auf dem Platz sollen einige Akteure aus der deutschen Nationalmannschaft des Jahres 2014 zu sehen sein, mit denen Podolski gemeinsam in Brasilien den Weltmeister-Titel gewonnen hatte. Die Trainer Joachim Löw und Hansi Flick sollen dabei sein, ebenso ehemalige und aktuelle Spieler des 1. FC Köln und von Górnik Zabrze. Das Rahmenprogramm ist noch nicht offiziell, allerdings dürfen Auftritte von Brings und Cat Ballou als sehr wahrscheinlich gelten. Denn mit beiden Bands hat Podolski bereits Musikvideos produziert und auf der Bühne gestanden. Angekündigt sind jedenfalls „kölsche und internationale“ Top-Acts.
Neben „Kölsche Jung“ stand Podolski auch bei „Halleluja“ schon mit auf der Bühne und sang im Musikvideo mit. Mit Cat Ballou und Rapper MoTorres ist das Stück „Liebe deine Stadt“ entstanden. „Er ist ein Macher und außerdem ein sehr normaler Typ geblieben“, sagt Cat Ballou-Pianist Dominik Schönenborn anerkennend.
Wie engagiert sich Podolski in Köln?
Schon im Jahr 1995 ist Podolski von seinem Heimatverein Jugend 07 Bergheim in die FC-Jugend gewechselt. Bei den Profis gelangen ihm später insgesamt 79 Tore in 169 Partien. Als die Nationalelf 2014 mit dem WM-Pokal aus dem Flugzeug kletterte, hatte Podolski bei sämtlichen Feierlichkeiten die rot-weiße Kölner Stadtfahne wie einen schützenden Mantel umgelegt. Ohnehin ist der Fußballer offizieller Sportbotschafter der Stadt Köln. Mit seiner eigenen Stiftung engagiert er sich ebenfalls für Kinder und Jugendliche.
Auf beiden Rheinseiten sind bislang fünf „Strassenkicker“-Bolzplätze entstanden, auch kostenloses Training wird dort angeboten. „Welchen Verlauf der eigene Weg nimmt, hängt von vielen Dingen ab. Immer wieder aber geht es um Chancen. Man kann eine Chance allerdings nur dann ergreifen, wenn man auch eine bekommt“, wird Podolski von seiner Stiftung zitiert. Er wolle Kindern helfen, die sonst keine Chance bekommen und eher schwierige Startbedingungen für ihr Leben haben.
Welche Geschäfte betreibt Podolski noch?
Als Werbefigur war Lukas Podolski während der Fußball-EM im Fernsehen omnipräsent, zudem ist er an der Dönerkette „Mangal Döner“ beteiligt, von der es inzwischen 34 Filialen in 20 Städten gibt. Allein sieben Döner-Läden gibt es in Köln – in der Filiale nahe dem Kölner Dom laufen Podolskis schönste Tore für den FC in Dauerschleife auf einem riesigen LED-Bildschirm. Der erste „Mangal-Döner“-Laden war 2018 am Chlodwigplatz eröffnet worden. Bereits seit 2017 betreibt der Sportler eine Eisdiele im Belgischen Viertel, über das Modelabel „Strassenkicker“ vermarktet er außerdem Sportartikel.
Von wem wird Podolski beraten?
Enger Begleiter aus Jugendtagen ist Nassim Touihri, der seit Jahrzehnten auch als Berater von Lukas Podolski fungiert. Beliebt wurde Podolski vor allem wegen seiner jugendlichen Unbekümmertheit und seinem Witz. Noch immer folgen ihm fast sechs Millionen Menschen auf Instagram und machen ihn so zu einer begehrten Werbefigur.