In die musikalische Welt von J.R.R. Tolkien ließ sich das Publikum des Konzerts zu den Hobbit-Filmen im Kölner Tanzbrunnen entführen. Und waren begeistert.
Konzert im Tanzbrunnen in KölnMusikalische Reise durch die Mittelerde mit den Hobbits
So haben selbst eingefleischte Fans die geheimnisvolle Welt der Hobbits und der Elben aus „Herr der Ringe“ noch nicht erlebt: das Konzert zur Filmmusik überrascht und überzeugt zugleich. Dank prominenter Hilfe wird außerdem deutlich, welche Schuhe die Zwerge aus „Der Hobbit“ besser nicht tragen sollten.
Die Scheinwerfer im Tanzbrunnen strahlen in grellem, grünem Licht, als das Filmorchester und der Chor am Dienstagabend auf der Bühne im Tanzbrunnen erscheinen. Sie eröffnen das gut zweistündige Konzert, in dem die Filmmusik zu „Der Herr der Ringe“, „Der Hobbit“ und der Amazon-Serie „Die Ringe der Macht“ gespielt wird. Christopher Lee begrüßt das Publikum in Form einer Videoanimation. Der bereits 2015 verstorbene Schauspieler ist für seine Darstellungen von Filmbösewichten bekannt. In der Welt von J. R. R. Tolkiens, dem Autor der Fantasy-Reihe, spielte er mit Saruman, ebenfalls einen bösen Zauberer.
Szenen laufen auf Leinwänden
Die Musik zu den Filmen stammt von Howard Shore. Der kanadische Komponist wurde dafür mehrfach mit dem Oscar und mit mehreren Grammys ausgezeichnet. Während des Konzertes laufen auf den Leinwänden Szenen und Ausschnitte aus den Filmen und der Serie. Außerdem werden Nahaufnahmen des Orchesters, des Chores und der Solistin live übertragen. In Kombination mit den Lichteffekten und der gespielten Musik schafft der Veranstalter, Star Entertainment, eine Atmosphäre wie im Kino - Nebelmaschine, künstlicher Schnee und Pyrotechnik inklusive.
So werden die Geschichten der Hobbits, Elben und Menschen nacherzählt, ohne sie auszusprechen. Der kalte Wind und das Rascheln der Bäume am Tanzbrunnen verstärken das Gefühl, die Eisberge und dunklen Wälder der Filme tatsächlich spüren zu können. Während bedrohlich klingender Chorgesang und Paukenschläge die Kampfszenen widerspiegeln, spielen Violinen und Querflöten passend zum idyllischen Auenland. Dass just in diesen Momenten die Vögel am Tanzbrunnen zwitschern, erheitert das ganze Publikum.
Bifur-Darsteller moderiert
Eine besondere Überraschung ist der Moderator der Show: William Kircher, der in der Hobbit-Trilogie den Zwerg Bifur spielt. Dieser ist berühmt dafür, dass er die drei Filme mit einer Ork-Axt in der Stirn überlebt hat. Kircher führt durch das Programm und gibt dabei allerhand Geschichten preis, die sich in den Kulissen abgespielt haben. So habe er sich, um den Zwerg authentisch zu mimen, Sandsäcke an einen Arm gebunden und musste über zehn Wochen hinweg lernen, geduckt zu gehen. Er nennt diese Zeit liebevoll „Zwergen-Bootcamp“. Damit auch andere in den Genuss dieser Strapazen kommen können, sucht er im Publikum nach Freiwilligen, denen er den Zwergen-Gang kurzerhand auf der Bühne beibringt. Sehr zur Freude aller, die auf ihren Plätzen sitzen geblieben sind. Mit Blick auf seine neue Zwergen-Truppe stellt Kircher fest, dass Highheels als Schuhwerk für die kleinen Fabelwesen wohl weniger geeignet sind.
Begeistertes Publikum
„Das Konzert ist richtig cool. Ich habe gar nicht damit gerechnet, dass ein Schauspieler aus den Filmen da ist. Das war ein absolutes Highlight“, sagt Maike Lemgen. Sie ist gemeinsam mit ihrem Freund aus Düren in den Tanzbrunnen gekommen und begeistert von dem Orchester. Da sei auch kühlere Wetter nicht so schlimm. Dafür haben außerdem die Veranstalter vorgesorgt: mit extra aufgespannten Schirmen und Regencapes an der Abendkasse sollten alle Gäste trocken bleiben. Doch das war gar nicht nötig. Denn im Gegensatz zu den vergangenen Tagen blieb es am Dienstagabend während der Musikshow trocken. Mit Winterjacken, Sitzkissen und Decken waren die meisten Fans auf die für August dennoch ungewöhnlich kühlen Temperaturen gut vorbereitet.
Als Finale performten die Künstler mit „The Last Goodbye“ den Titelsong des letzten Films aus der Hobbit-Trilogie. Neben einiger feuchter Augen und Umarmungen, zückten viele ihre Smartphones und leuchteten im Takt der Musik. Mit Standing Ovation und Jubelrufen endet der Abend ebenso emotional wie er begonnen hat und mit Christopher Lee als Videoanimation.