Köln, eine liebenswerte Stadt? Eine lebenswerte Stadt? Ja. Aber eben auch eine teure Stadt. In Köln zu leben, nähert sich immer mehr dem Luxus an.
Entwicklung der MietenLeben in Köln wird immer mehr zum Luxus
Die Entwicklung der Mieten kennt seit Jahren nur eine Richtung: steil nach oben. Dazu treibt sich ein Keil in den Markt, der arm von reich spaltet. Das Luxussegment ist auf Wachstumskurs, die bezahlbare Wohnung für die Durchschnittsfamilie wird mehr und mehr zur Mangelware. Wer sich dennoch den Luxus Köln gönnen möchte, muss immer mehr von seinem Lohn für die Miete einplanen. Mit einer Strukturdatenerhebung wurde nun die Mietbelastung in den vergangenen Jahren untersucht.
Wie haben sich die Mieten entwickelt?
Der Erhebungszeitraum der Untersuchung liegt zwischen 2016 und 2023. In dieser Zeit ist die Bruttowarmmiete (einschließlich aller Betriebskosten wie Müllentsorgung, Wasser oder Gartenpflege und auch der Heizkosten) in Köln im Durchschnitt um 24,9 Prozent gestiegen, von 10,92 auf 13,65 Euro. Bei der Bruttokaltmiete (alle Betriebskosten ohne Heizungskosten) ist die Entwicklung etwas gedämpfter. Die stieg in den vergangenen Jahren um „nur“ 18,7 Prozent, von 9994 Euro auf 11,80 Euro im Durchschnitt pro Quadratmeter.
Was treibt die Mieten?
Das sind laut der Erhebung vor allem die Neuverträge in den vergangenen drei Jahren. Neuvermietungen wurden also von vielen Vermietern genutzt, um an der Preisschraube zu drehen. So ist die Bruttokaltmiete bei Verträgen, die innerhalb der vergangenen drei Jahre abgeschlossen wurden, im Schnitt und pro Quadratmeter 2,25 Euro teuer als bei Verträgen, die länger als drei Jahre laufen. Die Bruttowarmmiete wird zudem von den steigenden Energiepreisen getrieben.
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Wie steht es um die Mietbelastung?
Die sei laut der Erhebung nicht gestiegen, da parallel die Einkommen im Durchschnitt gestiegen seien. Aber, die Verteilung ist nicht einheitlich. Haushalte mit niedrigem Einkommen müssen einen größeren Anteil ihres Lohns für die Miete ausgeben, als dass bei Haushalten mit höherem Einkommen der Fall ist. Die Belastung bei den geringer Verdienenden liegt im Schnitt sieben Prozentpunkte höher. Die Mietpreiserhöhungen haben den Anteil der Haushalte, die in preiswerten Wohnungen wohnen, verringert. dafür ist der Anteil der Haushalte, die in hochpreisigen Wohnungen leben, gestiegen. So hat sich der Anteil der Mieter, die weniger als 8 Euro Bruttokaltmiete pro Quadratmeter bezahlen, von 22 Prozent in 2016 auf sieben Prozent in 2023 verringert.
Wie viel Lohn geht für die Miete weg?
Im Jahr 2023 mussten rund 45 Prozent der Kölner Miethaushalte 30 Prozent ihres Einkommen der Bruttokaltmiete opfern. 11,4 Prozent der Mieter zahlen sogar 50 Prozent und mehr ihres Gehaltes, um in Köln zu wohnen. Lediglich 21,4 Prozent liegen bei dem klassischem Satz von 20 Prozent.
Wo ist das Wohnen in Köln am teuersten?
Da fördert die Erhebung wenig Überraschendes zutage. 13 Euro und mehr pro Quadratmeter werden für die Bruttokaltmiete unter anderem in der Altstadt,Müngersdorf, Lindenthal, Junkersdorf, Marienburg oder Raderthal fällig. Am billigsten ist Mieten in Köln für unter 10 Euro pro Quadratmeter in Chorweiler, Pesch, Höhenhaus, Ostheim, Ensen, Porz, Urbach, oder Wahnheide.
Wie hoch ist das Einkommen der Kölner?
Laut Erhebung haben Paare mit Kindern durchschnittlich 4945 Euro im Monat zur Verfügung. Natürlich haben sie die höchsten Ausgaben. Bei Alleinlebenden kommen demnach 2304 Euro im Monat rein. Am wenigsten Geld haben mit im Schnitt 2109 Euro im Monat Seniorenhaushalte zur Verfügung. Über alle Sparten hinweg hat ein Kölner Haushalt 3030 Euro im Monat. Wer mehr Geld hat, zahlt im Verhältnis auch mehr Miete? Die Rechnung geht nicht auf. Die Mietbelastung unter Alleinlebenden, Seniorenhaushalten und Alleinerziehenden liegt teilweise um mehr als 10 Prozentpunkte höher als bei Familien mit Kindern.
Woher kommen die Daten?
Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Köln hat im Frühjahr und Frühsommer 2023 die Strukturdatenerhebung 2023 durchgeführt. Es wurden rund 127 000 Kölnerinnen und Kölner in zwei „Wellen“ nach dem Zufallsprinzip aus dem Einwohnermelderegister ausgewählt, angeschrieben und um freiwillige Teilnahme gebeten. Im Rücklauf ergaben das 22 809 auswertbare Fragebögen, also eine Quote von rund 18 Prozent. Rund die Häfte antwortete auf Papier, die andere Hälfte online.