Das Polizeipräsidium Köln wird künftig von Johannes Hermanns geführt, der aktuell Landeskriminaldirektor im Innenministerium ist. Er gilt als Experte in Sachen Organisierter Kriminalität.
Nachfolger von Falk SchnabelJohannes Hermanns wird neuer Polizeipräsident in Köln
Das ging dann doch schnell: Nur wenige Tage nach dem der Ex-Polizeipräsident Falk Schnabel seinen Schreibtisch in Kalk räumt, um in Hamburg Polizeichef zu werden gibt es in Köln schon einen neuen Behördenleiter. Der „Neue“ wird Johannes Hermanns. Diese Entscheidung fällte am Dienstag das Kabinett in Düsseldorf.
Zuletzt war auch der Leiter des Landeskriminalamtes in Düsseldorf, Ingo Wünsch, auf der Favoritenliste für das Amt des neuen Polizeipräsidenten – doch die Würfel fielen anders. „In den vergangenen Tagen gab es nur noch zwei Namen auf der Liste. Ingo Wünsch oder Johannes Hermanns“, hieß es aus informierten Kreisen.
Johannes Hermanns (60) war bis dato Landeskriminaldirektor im Innenministerium. Er trat sein Amt am 1. Dezember 2020 an und folgte damit auf Dieter Schürmann, der seit 2010 ranghöchster Kriminalbeamter in Nordrhein-Westfalen war. „Johannes Hermanns ist ein erfahrener Kriminalist, der mit seiner Führungserfahrung und seinen analytischen Fähigkeiten die ideale Besetzung als Landeskriminaldirektor ist“, sagte Reul bei der Vorstellung zum Landeskriminaldirektor.
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Experte für Organisierte Kriminalität
Davor leitete Hermanns das Referat Organisierte Kriminalität, Clankriminalität, Wirtschafts- und Umweltkriminalität und Allgemeine Kriminalitätsangelegenheiten im Innenministerium. Auch am Dienstag gab es vom Innenminister nur lobende Werte: „Als erfahrener Kriminalist und Landeskriminaldirektor hat Johannes Hermanns das beste Rüstzeug für die größte Polizeibehörde in Nordrhein-Westfalen. Er kennt unsere Polizei wie fast kaum ein anderer - angefangen als Polizeiwachtmeister im Jahr 1980 bis heute als führender Kriminalpolizist des Landes.“ Geboren in Geilenkirchen, begann Hermanns seine Laufbahn als Streifenpolizist in der Düsseldorfer Altstadt. Später wechselte er als Wirtschaftskriminalist in den gehobenen Dienst beim Polizeipräsidium in Köln.
Nach einem Studium an der Polizeiführungsakademie kam er 1999 in den höheren Dienst und übte verschiedene Leitungsfunktionen im Landeskriminalamt aus. Er leitete unter anderem Dezernate, die sich mit Wirtschafts- und Umweltkriminalität sowie Korruption beschäftigen. Anschließend war er fünf Jahre lang Dezernatsleiter des Leitungsstabes. Dort baute er die Innenrevision für das Landeskriminalamt mit auf und entwickelte das Behördencontrolling weiter. Es folgten Stationen bei der Kreispolizeibehörde Mettmann und dem Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei des Landes Nordrhein-Westfalen (LAFP NRW).
Nach der überraschenden Ankündigung des Ex_Polizeipräsidenten Falk Schnabel, nach Hamburg zu wechseln, hatte der Landesverband der Gewerkschaft der Polizei (GdP) von Reul eine zügige Nachbesetzung der mit 6000 Mitarbeitenden personalstärksten Polizeibehörde in NRW gefordert. „Eine Führung ist elementar für die Führungsfähigkeit einer Behörde“, sagte unlängst der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Michael Mertens. Hängepartien dürften nicht hingenommen werden.
Den Wunsch nach einer schnellen Neubesetzung wurde der Gewerkschaft nun erfüllt. Bei der Suche nach dem Nachfolger von Ex-Polizeichef Uwe Jacob hatte es eine monatelange Vakanz gegeben. Auch wird der Gewerkschaft gefallen, dass Johannes Hermanns die Polizeiarbeit auf der Straße gelernt und nicht wie Falk Schnabel ein Jurist auf dem Chefposten Platz nimmt. Hermanns arbeitete in seiner Anfangszeit der Polizei in der Düsseldorfer Altstadt. Wann der 60-Jährige genau in Köln anfängt, teilte die Polizei nicht mit.