Die Zurückhaltung in der Bauwirtschaft führt zu einer drastischen Reduzierung des geförderten Wohnungsbaus.
Geförderter Wohnungsbau bricht einEs gibt immer weniger gefördertes Wohnen in Köln
Wenn bei weit weniger als der Hälfte der Förderzusagen im Wohnungsbau im Vergleich zum Vorjahr seitens der Stadt von einem „Erfolg“ gesprochen wird, müssen die Zeiten wohl wahrhaft bedenklich sein. Gerade mal für 531 Wohneinheiten (WE) mit Mietpreis- und Belegungsbindungen für Haushalte mit Wohnberechtigungsschein wurden 2023 Zusagen erteilt - im Vergleich zu 1327 Wohneinheiten im Jahr davor. Darunter allerdings 993 Modernisierungsmaßnahmen durch die GAG und das Studierendenwerk. 2023 waren es nur noch vier Modernisierungen.
Für 17 Wohneinheiten wurden Bewilligungen zur Förderung des Erwerbs oder der Modernisierung von selbst genutztem Wohnraum ausgesprochen - in einer Millionenstadt. Dennoch: „Im Bereich der Förderung von Eigentumsmaßnahmen gab es eine deutliche Verbesserung, da die Darlehenskonditionen neu und attraktiver gestaltet wurden“, sagt Harald Rau, Beigeordneter für Soziales, Gesundheit und Wohnen.
Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass es gestiegene Baukosten, steigende Zinsen, Rohstoffknappheit und energetische Auflagen der Bauwirtschaft nicht leichter machen. Wenn aber mehr als 40 Prozent aller Kölner Haushalte Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben, klafft die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit immer weiter auseinander. Und richtig bitter wird es wohl erst im nächsten Jahr: Dann fallen über 4300 weitere Wohnungen aus der Sozialbindung, 2031 noch einmal knapp 4000.
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Die Stadt Köln erhielt nach eigenen Angaben zur Umsetzung des Wohnraumförderprogramms ein Globalbudget von 95 Millionen Euro vom Land NRW zugewiesen sowie weitere angeforderte Mittel in Höhe von 68 Millionen Euro, da das Globalbudget bei weitem nicht zur Bewilligung aller Anträge ausreichte. Insgesamt belief sich das Gesamtvolumen der Landesfördermittel somit im Jahr 2023 auf 163,6 Millionen Euro. 2022 waren es noch 184,7 Millionen Euro.
809 Wohnungen aus der Bindung gefallen
309 Neubau-Einheiten wurden auf Grundstücken im linksrheinischen Stadtgebiet gefördert, im Rechtsrheinischen waren es 222. 809 Mietwohnungen aus der Bindung gefallen. Allerdings liegen auch Anträge für die Bindungsverlängerungen von 239 Einheiten und in 93 Fällen für Erwerb einer gebundenen Wohnung vor. Weitere Anträge sind angekündigt.