Mehrere Stationen in Köln soll die ÖPNV-Seilbahn umfassen. Die Seilbahn ist ein Teil des zu entwickelnden Mobilitätsplans „Besser durch Köln“.
VerkehrswendeStadt stellt Machbarkeitsstudie für Seilbahn durch Köln vor
Bei den großen Fragen der Verkehrswende geht es am Ende nur um eins: Wie kommen die Bürger der Stadt von a nach b? Also beispielsweise zum Job, zum Hobby, zum Ehrenamt, zum Shopping, und eben wieder zurück. In vielen Großstädten wird seit Jahren die Idee einer Seilbahn immer wieder diskutiert, doch in vielen Städten ist eine solche Ergänzung des ÖPNV weiterhin Zukunftsmusik. Die Kölner Verkehrs Betriebe (KVB) haben nun gemeinsam mit der Projektgruppe Ropeway eine Machbarkeitsstudie für eine neue Seilbahn durch Köln vorgestellt, inklusive einer Vorzugsvariante zwischen Zoo und Deutzer Hafen.
Strecke und Stationen
Die Vorzugsvariante des sogenannten „inneren Rheinpendel“ sieht sechs Stationen vor, davon fünf fest im Betrieb und eine, die temporär angesteuert werden kann. Die ersten beiden Stationen am Zoo in Riehl und am Rheinpark stehen bereits. Hier fährt seit 1957 die Seilbahn. Die Station im Rheinpark muss allerdings deutlich erweitert werden, denn von dort soll eine auf Knopfdruck verfügbare Bahn weiter bis zur Messe fahren.
Eine weitere im Dauerbetrieb stellt den längsten Abschnitt dar: Nächster Halt ist der Breslauer Platz, wo heute der Musical Dome steht. Die weiteren Haltestellen sind am Rhein zwischen Deutzer Werft und Deutzer Freiheit sowie im künftigen Stadtquartier Deutzer Hafen – auf der Halbinsel und in unmittelbarer Nähe zur Drehbrücke – verortet. Die erforderliche Stationsgröße variiert zwischen 780 Quadratmeter (Messe Nord) und 3650 Quadratmeter (Rheinpark).
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Betrieb und Personal
355 Tage im Jahr soll die Bahn von 6 bis 22 Uhr – 16 Stunden täglich – laut Studie fahren. Mindestens 34 neue Arbeitsplätze soll die Seilbahn bei der KVB schaffen. Neben einem Betriebsleiter vor allem Maschinisten (10) und Stationsaufseher (14). Reinigungs- und Verwaltungspersonal ist nicht eingerechnet.
Kosten
Die Investitionssumme für die Vorzugsvariante schätzt die Stadt derzeit auf insgesamt 232,8 Millionen Euro, dieser Betrag liegt bereits deutlich über den Angaben der Studie aus 2022 und kann durch Preissteigerungen bis zur Realisierung weiter steigen. Die einzelnen Abschnitte: Zoo – Rheinpark 53,2 Millionen Euro; Rheinpark – Messe Nord 19,3 Millionen Euro; Breslauer Platz – Rheinpark 56 Millionen Euro; Breslauer Platz – Deutzer Freiheit 51,8 Millionen Euro; Deutzer Freiheit – Deutzer Hafen 52,5 Millionen Euro. Der Betrieb soll jährlich rund 6,8 Millionen Euro kosten.
Mobilitätsplan
Die Seilbahn ist ein Teil des zu entwickelnden Mobilitätsplans „Besser durch Köln“, für den in den nächsten zwei Jahren auch die Ideen Wasserbus, neue Rheinbrücken und zusätzliche Stadtbahnlinien geprüft werden. In der Mitteilung für die Politik heißt es, „dass die bestehende ÖPNV-Infrastruktur der Stadt Köln mit dem Seilbahnsystem ‚inneres Rheinpendel’ im Streckenabschnitt Riehl (Zoo) bis Deutzer Hafen sinnvoll ergänzt und optimiert werden kann.“
Weitere Infos
1500 Fahrgäste pro Stunde soll die Seilbahn zwischen Zoo und Deutzer Hafen maximal befördern können; 26 Personen pro Kabine. Lediglich auf der Nebenstrecke vom Rheinpark zur Messe sind es „nur“ 930 Personen pro Stunde. Auf dem lediglich mit temporären Einsatz geplanten Stück sollen 35 Personen in eine Kabine passen. (rom)