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VerkehrskonzeptSo rüstet sich Köln für den Ansturm auf die Weihnachtsmärkte

Lesezeit 4 Minuten
Der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom.

Die großen Kölner Weihnachtsmärkte, wie hier am Dom, öffnen am Montag, 18. November. Hunderttausende Besucher werden erwartet.

In der Adventszeit werden in Köln hunderttausende Besucher erwartet. Fragen und Antworten zum Verkehrs- und Sicherheitskonzept.

Es geht wieder los: Am Montag öffnen die großen Weihnachtsmärkte, und der alljährliche Ansturm der Geschenkekäufer, Adventsbummler und weihnachtlichen Köln-Touristen beginnt. Spätestens zum ersten Adventswochenende (30. November/1. Dezember) ist in der City mit enormem Andrang zu rechnen. Die Stadt Köln hat ihr Verkehrskonzept aus dem Vorjahr weiter verfeinert und hofft, der Lage Herr zu werden. Fragen und Antworten.

Wie viele Besucher werden im Advent in Köln erwartet?

Konkrete Zahlen nennen Stadt und Kölntourismus nicht. Klar ist jedoch: Es werden Hunderttausende kommen. An den Adventssamstagen werden bis zu 200 Reisebusse aus dem In- und Ausland in Köln erwartet. Das ist so viel wie 2023, zuvor waren es   knapp 150 pro Tag.

Wo halten die Touristenbusse?

Wie in den Vorjahren dürfen sie ihre Fahrgäste nicht in der Innenstadt absetzen, sondern müssen auf dem Messeparkplatz P22 in Deutz parken. Von dort bringen kostenlose Shuttlebusse (KVB-Linie 199) die Besucher zum Heumarkt, Bussteig D (siehe Grafik 1). Sie verkehren zwischen 9.30 und 22 Uhr. Der Bushalt Gereonstraße wird vom 28. November bis 23. Dezember gesperrt.

Die Grafik zeigt den Weg der kostenlosen Shuttlebusse für Touristenbusse in Köln vom Messeparkplatz P22 zum Heumarkt.

Die Grafik zeigt den Weg der kostenlosen Shuttlebusse für Touristenbusse in Köln vom Messeparkplatz P22 zum Heumarkt.

Was müssen Autofahrer beachten?

Wer an Adventssamstagen mit dem Auto ein Parkhaus in der Innenstadt ansteuern will, muss sich auf Staus und lange Wartezeiten gefasst machen. Die Stadt empfiehlt die Anreise mit Bus und Bahn. Auf rund 150 Park-and-Ride-Anlagen an Stadtbahn-Haltestellen stehen 20 000 Parkplätze zur Verfügung, viele sind kostenlos. In der Stadt können sich Autofahrer über das Parkleitsystem über freie Parkplätze informieren.

Welche Sperrungen und Umleitungen wird es geben?

Vom 28. November bis 23. Dezember wird an der Deutzer Brücke stadteinwärts die Abfahrt Markmannsgasse und damit die Zufahrt zum Rheinufer und zum Parkhaus Heumarkt täglich von 10 bis 22 Uhr für den Autoverkehr gesperrt. Zusätzlich wird die Deutzer Brücke an den Adventssamstagen von 11 bis 20 Uhr stadteinwärts für Autos gesperrt. Linienbusse, Taxis und Einsatzfahrzeuge dürfen passieren. Für Autofahrer sind Umleitungsstrecken ausgeschildert (siehe Grafik 2).

Die Grafik zeigt die Umleitungen für den Autoverkehr in Köln während der Adventszeit vom 28. November bis zum 23. Dezember.

Die Grafik zeigt die Umleitungen für den Autoverkehr in Köln während der Adventszeit vom 28. November bis zum 23. Dezember.

Gibt es wieder ein Sonderparkticket für die KVB?

Ja. Wer an den Adventssamstagen zwischen 9 und 16 Uhr das Parkhaus an der Lanxess-Arena oder das am Kaiser-Wilhelm-Ring ansteuert und dort ein Parkticket zieht, kann damit 24 Stunden lang kostenlos mit KVB und S-Bahn fahren und so bequem unterschiedliche Ziele in der Stadt erreichen. Das Parkticket gilt als Fahrschein für bis zu fünf Personen für gemeinsame Fahrten mit Bus und Bahn. 2023 nutzten diesen Geheimtipp 800 Autofahrer im Parkhaus Lanxess-Arena und 2100 Autofahrer am Kaiser-Wilhelm-Ring.

Wie schnell gibt es Knöllchen?

Falschparker müssen damit rechnen, in kürzester Zeit einen Strafzettel zu bekommen oder abgeschleppt zu werden. Das Ordnungsamt kündigte rigorose Kontrollen an. Man werde einschreiten, wenn Autofahrer in zweiter Reihe parken, vor Feuerwehrzufahrten oder auf Radwegen. Schwerpunkte neben der City seien die Aachener, Luxemburger, Venloer und Neusser Straße.

Wie rüsten sich die KVB für den Ansturm?

Zum verkaufsoffenen Sonntag am 1. Dezember wird die Linie 1 von 12.30 bis 18.30 Uhr auf einen 7,5-Minuten-Takt verstärkt. Angesichts der vielen aktuellen Probleme der KVB mit Personalmangel und Fahrtausfällen, sagte KVB-Sprecher Stephan Anemüller, es seien „keine rosigen Zeiten“. Man sei aber „zuversichtlich, dass der Takt gehalten werden kann“.

Wie läuft es dieses Jahr bei der Eisenbahn?

Benjamin Jeschor vom Zweckverband „Go Rheinland“ kündigte an, dass man im Advent wieder Sonderzüge einsetzen werde, um mehr Fahrgäste   zu befördern. Geplant seien etwa mehr Züge aus der Eifel oder aus Koblenz Details müssten aber noch mit der DB geklärt werden. Positiv sei: Im Gegensatz zum Vorjahr habe man in Köln keine großen Bahnbaustellen, die Fahrgäste daran hindern, Köln zu erreichen.

Was ist mit der Sicherheit?

Das Ordnungsamt kündigte an, auf den Weihnachtsmärkten Präsenz zu zeigen, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen und bei Ordnungswidrigkeiten einschreiten zu können. Bei zu starkem Andrang auf der Hohe Straße werde man diese kurzfristig für Fußgänger sperren.

Gregor Eisenmann von der Kölner Polizei betonte, man werde auf den Weihnachtsmärkten und in der Stadt „mit starken Kräften sowohl in Uniform als auch in Zivil für Sicherheit sorgen und versuchen, Straftaten zu verhüten“. Es werde gezielte Taschen- und Personenkontrollen geben, „natürlich gerade auch im Lichte der dramatischen Ereignisse in diesem Jahr in Solingen und auch anderswo“. Es gehe darum, Waffen frühzeitig aus dem Verkehr zu ziehen, so Eisenmann. Wer Verdächtiges beobachte, solle die Beamten informieren. Auf großen Weihnachtsmärkten werde die Polizei ständig präsent sein und mobile Wachen in Fahrzeugen unterhalten. Kleinere Märkte würden zeitweise kontrolliert.

Die Bundespolizei hat den Kölner Hauptbahnhof zur Waffenverbotszone erklärt - zusammen mit 25 weiteren Bahnhöfen in NRW. Das soll den Reiseverkehr in der Vorweihnachtszeit sicherer machen. Das Waffenverbot gilt seit dem 15. November an den Wochenenden durchgehend immer ab freitags, 14 Uhr, sowie an den anderen Tagen von 14 bis 23 Uhr.