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Neuer RekordSo teuer soll der IHK-Hauptsitz in Köln werden

Lesezeit 3 Minuten
Der Hauptsitz der IHK in Köln

Der Hauptsitz der IHK soll saniert und ausgebaut werden. Nach mehreren Kalkulationen werden die Kosten dafür nun auf 100 Millionen Euro beziffert.

40, 57, 90, 100 Millionen Euro: So hat sich die Summe für die Sanierung des Hauptsitzes der IHK Köln an "Unter Sachsenhausen" entwickelt. Donnerstag, 8. Dezember, soll die Vollversammlung der Kammer über das Vorhaben entscheiden.

Ganz am Anfang gab es mal einen Kostendeckel. 40 Millionen Euro. Mehr sollte die Sanierung des Haupthauses der Kölner Industrie- und Handelskammer (IHK) an der Straße „Unter Sachsenhausen“ nicht kosten. Dann gab es eine erste Kalkulation von 57 Millionen Euro. Weil dies als zu teuer erachtet wurde, folgte der Kauf eines Lofthauses in Mülheim, 39,2 Millionen Euro. Dann die Rückabwicklung des Kaufs unter neuer IHK-Führung und in der Folge neue, alte Pläne: Sanierung des Haupthauses: 68 Millionen Euro. Neubau: 66 Millionen Euro. Nicht eingerechnet ein Zuschlag für ein Interimsquartier. Am Donnerstag kommender Woche soll nun nach über zehnjährigem Rechnen, Planen und Streiten die Entscheidung fallen.

Wieder gibt es neue Zahlen

Und wieder gibt es neue Zahlen: 100 Millionen Euro für die Sanierung oder 120 Millionen Euro für ein neues Gebäude im Gerling Quartier. Findet der Dauerstreit der IHK Köln bei der Vollversammlung am Donnerstag, 8. Dezember, wirklich ein Ende? Mit Gewissheit kann das erst nach der Abstimmung gesagt werden. Doch es zeichnet sich eine Tendenz im Vorfeld ab. Aus der Führungsetage der IHK ist zu hören: Das Präsidium will die Sanierung, allen voran Präsidentin Nicole Grünewald. Vereinzelte Nachfragen bei Mitgliedern der Vollversammlung zeigen, auch dort gibt es Anhänger dieser Lösung. Die Sanierung basiert auf einem mehr als zehn Jahre alten Entwurf des Büros Schilling-Architekten.

Der Entwurf von Schilling-Architekten sieht eine Angleichung der Höhen und einen anderen Eingang vor.

Der Entwurf von Schilling-Architekten sieht eine Angleichung der Höhen und einen anderen Eingang vor.

Der Grundgedanke: Unterschiedliche Höhen im jetzigen Gebäudekomplex werden ausgeglichen, sowohl im Erd- wie auch im Dachgeschoss. Nicht zuletzt durch eine einheitliche Aufstockung auf das Niveau der Fassade entlang der Straße „Unter Sachsenhausen“ entstünde zusätzlicher Raum. Für die Bauphase braucht es Ausweichbüros. Alles in allem werden die Kosten nun auf 100 Millionen Euro kalkuliert. Nochmals zehn Millionen Euro mehr, als noch in einer Berechnung vom März, inklusive Interim.

Für 120 Millionen ins Gerling-Quartier?

Aber immer noch 20 Millionen weniger als der Umzug in ein neues Gebäude. War bisher unklar, wo das nach der Rückabwicklung des Kaufs eines Lofthauses in Mülheim stehen soll, gibt es nun nach Informationen der Rundschau einen konkreten Vorschlag. Die IHK hat demnach im Gerling-Quartier vorgefühlt. Dort soll bis 2025 das Areal „Gerling-Garden“ rund um das bereits bestehende Hotel 25hours entstehen. Welches Gebäude die IHK konkret ins Auge gefasst hat, ließ Quartiermitbesitzer Proximus auf Nachfrage der Rundschau unbeantwortet.

Im Gerling-Quartier sollen vier Häuser rund um das Hotel-Hochhaus bis 2025 fertig sein.

Im Gerling-Quartier sollen vier Häuser rund um das Hotel-Hochhaus bis 2025 fertig sein.

Dem Augenschein nach könnte es der Trakt am östlichen Ende des „Gerling-Garden“ sein. Als Argument gegen diesen Kauf und für die Sanierung könnte das Präsidium den Preis ins Feld führen. Wie die Rundschau erfuhr, würden für den Umzug in den „Garten“ 120 Millionen Euro zu Buche schlagen. Also nochmals 20 Millionen mehr, als die Sanierung des altehrwürdigen Haupthauses nach aktuellem Stand kosten würde. Doch da heben die Kritiker der Sanierung innerhalb der IHK den Finger. Wie tragfähig sind die 100 Millionen Euro vor dem Hintergrund explodierender Materialkosten, Fachkräftemangel und den Erfahrungen Kölns mit Sanierungen im Bestand?