Vermehrte Polizeipräsenz und intelligente Beleuchtungstechniken, wie in Düsseldorf, könnten die Kriminalität am Kölner Ebertplatz reduzieren.
KriminalitätsschwerpunktKommt jetzt die „Erleuchtung“ für den Ebertplatz in Köln?

Viele dunkle Ecken und Angsträume: der Ebertplatz.
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Wie kann die Drogenkriminalität am Ebertplatz wirksam eingedämmt werden? Die Polizei kontrolliert täglich an dem Kriminalitätsbrennpunkt die Drogenszene und konnte in der Vergangenheit viele Ermittlungserfolge erzielen. Doch die Dealer und Konsumenten kommen immer wieder. Zum Ebertplatz sagte Polizeipräsident Johannes Hermanns unlängst.: Der Bereich sei „ein deutschlandweit bekanntes Kaufhaus, in dem man Cannabis erwerben kann. „Und mein Ziel ist es, dass wir dieses Cannabis-Kaufhaus in die Insolvenz treiben.“
Innenminister Herbert Reul kennt die Probleme am Ebertplatz gut und hat den Bereich schon mehrfach besucht. Nun bringt Reul für mehr Sicherheit am Ebertplatz eine umfangreiche Ausleuchtung des Platzes ins Gespräch. In Düsseldorf werden Aufenthaltsorte der Dealer und Konsumenten am Rheinufer bereits mit Lichtmasten hell ausleuchtet.
„Wir müssen auch über die Beleuchtung nachdenken. Ich habe gelernt, dass es dafür ein Beispiel gibt – etwa in Düsseldorf. Die haben an einer Partymeile am Rheinufer Licht installiert, das nicht permanent leuchtet, so dass da alle Nachbarn verrückt werden, sondern die haben eine intelligente Technik eingesetzt, mit der die Polizei fernsteuern kann, wann es hell wird. Das kann in bestimmten Situationen sehr hilfreich sein. Ich finde das eine spannende Idee“, sagte Reul im Rundschau-Interview. Die Videokameras am Ebertplatz seien bereits eine große Hilfe für die Polizei.
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Ebertplatz in Köln: Sicherheitsgefühl durch mehr Licht
Auch die Düsseldorfer Stadtspitze findet das Projekt spannend und sinnvoll: „Ein simples, aber überaus effektives Mittel zur Erhöhung des Sicherheitsgefühls ist der konsequente Einsatz von Licht. Ich freue mich, dass wir nun mit der Umsetzung der Maßnahmen beginnen und somit auch sichtbare Fortschritte bei der Verbesserung der Beleuchtung in der Altstadt schaffen“, betont Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. Seit dem Sommer 2023 wurden an insgesamt 15 Orten in und um die Altstadt Lichtmasten installiert. „Dadurch sollen ehemals dunkle Ecken besser ausgeleuchtet und damit das Sicherheitsgefühl der Besucher erhöht werden“, heißt es von der Stadt Düsseldorf. In den vergangenen Jahren hat der Ruf der Düsseldorfer Altstadt mehrere Zwischenfälle und Gewalttaten wie Messerangriffen gelitten. Zum Ebertplatz sagte Reul weiter: „Es gibt nie nur eine Lösung, aber Architektur und Umgebung des Platzes sind problematisch. Dunkle Ecken laden zur Kriminalität ein“. Der Drogen-Hotspot und Kriminalitätsschwerpunkt Ebertplatz sei ein „einziges städtebauliches Desaster“ und gehöre „zugeschüttet“, sagte Reul kürzlich im Presseclub.
Blaulicht und Polizeieinsätze sind für die Bürger am Ebertplatz Normalität. Nach dem Bekanntwerden der Pläne der Stadt, drei Aufgänge in der Westpassage zu schließen, hoffen Anwohner auf eine Verbesserung der angespannten Situation und weniger Polizeieinsätze. An den Aufgängen halten sich im Schutz der Dunkelheit Dealer auf und sorgen für viel Unruhe im Veedel.