Drogenprobleme und VerwahrlosungBezirksregierung nennt Zustände am Appellhofplatz in Köln „unhaltbar“

Lesezeit 2 Minuten
Personen gehen durch den Tunnel am Appellhofplatz.

Fahrgäste der KVB fühlen sich an der Haltestelle Appellhofplatz unwohl.

Die massive Drogenproblematik am Appellhofplatz zieht weitere Kreise. Nun schaltet sich die Bezirksregierung ein.

 Nachdem der WDR das Sicherheitspersonal erhöht hat und sich Intendant Tom Buhrow an Polizeipräsident Johannes Hermanns gewandt hat, meldet sich nun die Bezirksregierung zu Wort.

Auch bei der Aufsichtsbehörde an der Zeughausstraße mehren sich die Beschwerden von Mitarbeitern und Kunden. „Uns spiegeln Besucherinnen und Besucher, aber vor allem Mitarbeitende der Bezirksregierung immer wieder die unzumutbaren und unhaltbaren Zustände im Bereich der Haltestelle Appellhofplatz“, heißt es in einem Schreiben von Regierungs-Vizepräsident Dr. Christian Nettersheim, das der Rundschau vorliegt. Die Bezirksregierung arbeitet mit dem Verwaltungsgericht zusammen, das in unmittelbarer Nähe ihren Sitz hat. In einer E-Mail wandte sich Vizepräsident Nettersheiman an die Präsidentin des Verwaltungsgerichtes , Birgit Herkelmann-Mrowka. „Dort sieht man die Problematik genau so“, sagte ein Sprecher der Bezirksregierung auf Anfrage der Rundschau.

„Ohne Scheu harte Drogen konsumiert“

Gemeinsam wurde das Thema bei der Kölner Sicherheitskonferenz am Montag auf die Tagesordnung gebracht. „Hier hat sich dauerhaft eine Szene von Drogenabhängigen, Junkies, Dealern und damit zusammenhängende Begleiterscheinungen der Kriminalität breitgemacht. Ohne jegliche Scheu werden im öffentlichen Bereich harte Drogen verkauft und konsumiert“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Diese Zustände hätten unmittelbare Folgen für das Sicherheitsempfinden der Kolleginnen und Kollegen und der Besucherinnen und Besucher der Behörde. So wurden auch Mitarbeiter der Bezirksregierung bereits vor der Tür angegangen, teilte der Sprecher weiter mit. Verwaltungsgericht und Bezirksregierung haben in diesem Zusammenhang vor, auch die KVB über die Drogenproblematik und die Probleme für beide Behörden hinzuweisen.

WDR-Sicherheitsdienst wurde verstärkt

Anfang der Woche war bekannt geworden, dass der WDR den Sicherheitsdienst für das große Gebäude am Appellhofplatz erhöht hat. Insbesondere in den Abendstunden zeige man „außen um die Gebäude herum aktuell mehr Präsenz“. Der WDR-Sicherheitsdienst bietet Mitarbeitenden Begleitung an, wenn sie abends auf dem Weg in die Tiefgarage oder zum Fahrrad Angst haben.

Aus Sicht des Sicherheitsbeauftragten hat die Zahl der „Nichtsesshaften und Abhängigen“ rund um den WDR deutlich zugenommen.

Rundschau abonnieren