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Expressbusse gestartetFlott und ohne Umsteigen in die Stadt

Lesezeit 3 Minuten
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Die Busspur geht nicht durch, so muss der Linienbus im Verkehr mitschwimmen.

  1. Die Neugierde auf den Bus ist groß. Flott und ohne Umsteigen in die Stadt?
  2. Viele Fahrgäste haben sich am Premierentag allerdings nicht versammelt um den neuen Expressbus zu testen.
  3. Wie es sonst am ersten Tag lief, jetzt lesen mit Rundschau PLUS.

Köln – In Widdersdorf in der Blaugasse ist um 6.36 Uhr KVB-Chefin Stefanie Haaks der erste Fahrgast im neuen Expressbus mit der Liniennummer 172. Und es liegt nicht an der frühen Stunde, dass der Bus gut durchkommt. Irgendwie ist an diesem Tag – nur eine Woche vor Weihnachten – kaum Verkehr.

Das ist auch anderthalb Stunden später, um 7.58 Uhr, so: Im Umfeld des Bahnhofs in Lövenich könnte man über die Straße schlendern, so wenig ist los. Eine Frau schaut sich im Aushang den Fahrplan der Linie 172 an: „34 Minuten bis zum Dom? Das ist wohl die KVB-Interpretation von ,Express‘. Außerdem ist das im Berufsverkehr sicher nur optimistisch geschätzt. Ich glaube nicht, dass der Bus das schafft.“ Tatsächlich hat der Bus schon drei Minuten Verspätung, als er von Widdersdorf aus am Bahnhof in Lövenich seine zwölfte Station erreicht.

Wieso Fixkosten des Autos mitrechnen?

Can Struck sitzt schon drin. Er probiert den Bus neugierig aus. Der 36-Jährige arbeitet in Poll und hat erst in jüngster Zeit beschlossen, nicht mehr mit dem Auto quer durch die Stadt zu fahren. „Ich werde an der Universitätsstraße in die Straßenbahn umsteigen, in die Linie 7. Ich schätze, im Ende werde ich auch 30 Minuten unterwegs sein, genauso wie mit dem Auto wenn es keinen Stau gibt.“ Den hat er auf der Rückfahrt, die ihn regelmäßig über die Autobahn 4 geführt hat, oft genug erlebt. Den Bus empfindet der Mann nicht als günstiger. „Warum sollte ich die Fixkosten des Autos mitrechnen? Den Wagen brauche ich sowieso.“ Aber er findet: „Alle zehn Minuten ein Bus ist schon eine Ansage.“

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Das Ehepaar Munkler sitzt schon seit der Stormstraße im Bus. Beide haben den Hans-Böckler-Platz zum Ziel. Kein Wunder, denn dort befindet sich das Gewerkschaftshaus, und Munkler ist als Verdi-Vertreter auch noch Aufsichtsratsmitglied der KVB. Aber hier geht es um seinen Weg zur Arbeit.

Geringe Nachfrage am Premierentag

„Ich habe mir extra den Tag heute dafür frei gehalten, denn oft nehme ich doch das Auto. Nicht, weil ich auch dienstlich einen Parkplatz habe, sondern wegen der Fahrten zu Terminen außerhalb“, sagt Frank Michael Munkler. Seine Frau, Britta Munkler, hat tägliche Erfahrung mit Bus- und Bahn: „Ich spare sieben Minuten und muss nicht mehr erst in die S-Bahn und dann in die Stadt-Bahn umsteigen“, freut sie sich. Vor allem den Bahnhof Ehrenfeld erspart sie sich künftig: „Da ist es immer rappelvoll, und ich fühle mich dort nicht sicher.“

Neben Fahrer und Reporter sind nur vier Menschen im Bus – bis an der Aachener Straße um 8.19 Uhr Stefanie Haaks zusteigt, diesmal mit einem großen Gefolge aus Verwaltung und Journalisten. Das echte Fahrgastaufkommen ist am Premieretag indes gering.