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Digitaler StadtrundgangMit „Discover Deutz“ den Stadtteil neu entdecken

Lesezeit 3 Minuten
Menschen stehen vor einer Gaststätte, in ihrer Mitte ein Schild mit einem QR-Code.

Die Verantwortlichen für das Projekt „Digitaler Deutzweg“ vor der Gaststätte Lommerzheim, die eine der Stationen ist.

Die Bürgervereinigung Deutz hat einen multimedialen Stadtteilrundgang entwickelt. Er führt zu 13 Stationen, darunter dem „Lommi“ und dem Bahnhof.

Häuser erzählen ihre Geschichte: Die Bürgervereinigung Deutz hat das Projekt „Discover Deutz“ ins Leben gefunden, bei dem Menschen durch den Stadtteil laufen und per QR-Code Informationen abrufen können. Jetzt stellten die Verantwortlichen das Projekt vor.

Den Deutzweg hat die Bürgervereinigung schon vor rund 20 Jahren erstellt, allerdings nur mit Informationen auf ihrer Webseite. „Der Stadtteil blickt auf eine lange Geschichte zurück: Römer, Heilige, Preußen und auch Wirte haben hier ihre Spuren hinterlassen“, sagt der 1. Vorsitzende Georg Klein. Nachdem der Deutzweg also viele Jahre im Dornröschenschlaf verbracht habe, sei Kleins Kollege Karsten Kretschmer mit dem Vorschlag auf ihn zugekommen, den Deutzweg mit neuen, digitalen Medien zu verbinden.

Audiodateien und Videos sind Teil des Rundgangs durch Köln-Deutz

„So entstand der neue, multimediale Stadtrundgang. Er ist für die alten Deutzer, die schon lange hier wohnen, aber auch für die neuen, die ihr  Veedel noch gar nicht kennen“, schildert Kretschmer. Auch für Menschen aus anderen Kölner Stadtteilen sowie Gästen in Hotels und Wirtschaften sei er interessant. „Wir haben kurze Texte und multimediale Elemente wie Audiodateien und Videos eingebaut, die die Besucher abrufen können. Es ging uns darum, Geschichten zu erzählen, die kleinen Helden aus der Nachbarschaft bekannt zu machen“, so Projektleiter Kretschmer.

Finanziert wurde das Projekt durch die Bürgerstiftung Köln, die IG Deutz, die Sparkasse und private Spenderinnen. Der Deutzweg führt zu insgesamt 13 Stationen im Stadtteil, an denen bedeutende Menschen wirkten oder wichtige Persönlichkeiten lebten. Zu erkennen sind die Stellen an Tafeln mit QR-Codes, die an oder gegenüber den Gebäuden angebracht sind. Eine Anekdote erzählt Karsten Kretschmer: „Eine der Stationen ist der Bahnhof. Es hat tatsächlich nur zwei Tage gedauert, bis die Bahn die Genehmigung erteilt hat, dass wir da eine Tafel anbringen dürfen.“

Wer die QR-Codes scannt, gelangt zu der Seite von www.discover-deutz.de, wo die Stationen einzeln abgerufen werden können. Darunter ist nicht nur der Bahnhof mit dem Otto-und-Langen-Denkmal, den Erfindern des Ottomotors. Besucherinnen und Besucher erfahren Wissenswertes über die Kult-Kneipe „Lommerzheim“, bei der folgende Geschichte zu lesen ist: „Als ein Gast vergeblich versuchte, telefonisch einen Tisch zu reservieren, antwortete Lommerzheim später nach der Beschwerde: ‚Jung, mir sin he für Bier zo verkoofe, nit für zo telefoniere.‘“

Eine Tafel mit einem QR-Code hängt an einem Zaun.

An diesen QR-Codes können die Teilnehmenden die Informationen abrufen.

In der Kirche St. Heribert, im Volksmund „Düxer Dom“, gibt es den Heribert-Schrein zu bestaunen. In der Kasemattenstraße liegt das Geburtshaus von SPD-Mitbegründer August Bebel, bei dem auf der Webseite eine künstliche Intelligenz aus seiner Biografie vorliest. Der Deutzpfad führt ebenso am ehemaligen Wohnhaus von Otto Schindler vorbei, der für die grafische Gestaltung des Kölner Rosenmontagszug verantwortlich war. „Wir hätten noch viel mehr Stationen einbauen können – deswegen sind schon der zweite und dritte Deutzweg in Planung“, sagt Kretschmer.