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Bis 2024Einkaufstempel mit fünf Etagen entsteht in Kölner Schildergasse

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So soll der neue EInkaufstempel in der Schildergasse aussehen.

Köln – Die Innenstädte mit ihren großen Einkaufsstraßen haben schon vor der Corona-Pandemie einen Teil ihrer Anzugskraft verloren – trotzdem baut der Kölner Projektentwickler Bauwens in der Schildergasse/Ecke Herzogstraße bis Anfang 2024 ein neues fünfgeschossiges Geschäftshaus.

Deichmann zieht in neues Haus und schließt alte Filiale

Dort zieht mit Deichmann ein großer Schuhhändler ein, der bislang nur knapp 200 Meter weiter sein Geschäft betreibt. Das bestätigte eine Sprecherin. Die alte Filiale schließt das Unternehmen dann. Zu den Gründen sagte sie: „In den neuen Verkaufsräumen können wir unser Konzept wegen des passenderen Zuschnitts der Räumlichkeit auf einer Etage besser umsetzen als am alten Standort.“ Deichmann hat laut eigener Aussage 2020 in 31 Ländern mehr als 150 Millionen Paar Schuhe verkauft.

Aber was ist mit Corona und seinen Konsequenzen? Hat die Pandemie die Menschen nicht stärker zum Einkaufen ins Internet getrieben? Tatsächlich stehen die Innenstädte vor einem großen Wandel, beispielsweise schreibt das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH): „Verloren hat vor allem der stationäre Nonfood-Fachhandel – und damit die Basis der Innenstädte.“ Oder: „Der Handel allein kann kein Garant für belebte Innenstädte sein – auch andere Besuchsmotive müssen angesprochen werden.“

Das IHF geht davon aus, dass bis 2023 rund ein Fünftel der stationären Läden in Deutschland schließen müssen, also bis zu 80.000 Geschäfte.

Bauwens investiert trotz Trends zum Online-Shopping

Trotzdem investiert Bauwens in das neue Haus, Bereichsleiterin Maike Miosic sagt: „Wir sind davon überzeugt, dass Einzelhandelsstandorte in 1A-Lagen, auch bei dem gegenwärtig zunehmenden Trend zum Online-Shopping, weiterhin bestehen und ihre Attraktivität, insbesondere für Flagship Stores, erhalten bleibt.“

Immobilien-Experte Thomas Nandzik von CRBE bestätigt das: „Es gab einen gewissen Aderlass, aber jetzt investieren die Besitzer wieder und dafür gibt es auch eine Nachfrage, es zieht wieder an.“

Das neue Haus wird an der Ecke Schildergasse/Herzogstraße stehen, also in direkter Nähe zu Kaufhof und Peek &Cloppenburg. Seit Mai läuft der Abbruch, er soll in rund drei Wochen beendet sein. Nach oben wächst das neue Gebäude laut einer Sprecherin vermutlich ab Mitte 2022, wenn die Baugenehmigung vorliegt.

Zur Investitionssumme äußert sich Bauwens nicht. Das Kölner Unternehmen hat für das Projekt vier Häuser gekauft, drei davon haben Adressen an der Herzogstraße, eines an der Schildergasse. Früher verkaufte früher Bekleidungshersteller Benetton seine Waren an dieser Stelle.

Zukunft für alte Esprit-Filiale noch unklar

Trotzdem sind die Folgen der Pandemie und der schwierigen Lage der Firmen sichtbar in Köln, unter anderem schlossen Esprit und Karstadt Sport ganz in der Nähe des Bauwens-Neubaus. Mittlerweile ist dort mit Blaenk eine neue Firma eingezogen. Ihr Prinzip: Unter ihrer Führung werden bis zu 40 Marken verkauft, aber nur für Monate. Wie es an der Stelle weiter geht, ist unklar.

Blaenk selbst äußert sich am Donnerstag auf Anfrage der Rundschau nicht, wann der Vertrag ausläuft. Zumindest gibt es aber Gerüchte, dass in dem Haus Anfang des Jahres etwas passieren könnte, möglicherweise sogar, dass wieder nur eine Firma das Haus komplett nutzt und nicht wie zuletzt mit Esprit und Karstadt Sports zwei Firmen mit einer klaren baulichen Trennung. Bestätigt ist das aber nicht.

Erste Waterdrop-Neueröffnung 2021 in Köln

Auch in der Hohen Straße passiert etwas. Im November 2021 eröffnet „Waterdrop“ seinen ersten dauerhaften Verkaufsladen in Deutschland – um genau zu sein in der Hohe Straße 141.

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Hier wird im November 2021 die erste richtige Waterdrop-Filiale in Deutschland einziehen.

Das Haus gehört der Aachener Grundvermögen, die es gerade neu gebaut hat. Bislang hat „Waterdrop“ nur sogenannte kurzfristige Pop-Up-Geschäfte.

Waterdrop stellt Brausetabletten mit Frucht- und Pflanzenextrakten her, die man in heißem oder kaltem Wasser auflösen kann. Das Gründer-Trio hatte seine Idee unter anderem in der Vox-Sendung „Höhle der Löwen“ präsentiert . (mhe)