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Grüngürtel im RechtsrheinischenGroße Nachfrage nach Anbauflächen für eigenes Gemüse

Lesezeit 2 Minuten

Im Gartenlabor an der Olpener Straße experimentieren Städter in Sachen Gemüseanbau.

Köln – In der Stadt ein Stück Grün zu beackern und eigenes Gemüse anzubauen liegt in Köln voll im Trend. „Die Menschen wollen einfach gärtnern“, stellt Joachim Bauer fest. Das „Gartenlabor“, das die Stadt auf einer ehemaligen Ackerfläche an der Olpener Straße nahe der Merheimer Heide angelegt hat, „wird „supergut angenommen“, berichtet der Vize-Chef des Grünflächenamts. Um das Projekt aus der Taufe zu heben, habe man eine Infoveranstaltung in der Kirche von Pfarrer Meurer gemacht, und es sei rappelvoll gewesen, so Bauer.

Nun gibt es im Gartenlabor drei Typen von Gartenflächen: Krautgärten für Einsteiger, die man einen Sommer lang bewirtschaften kann, 75 bis 100 Quadratmeter große Stadtgärten für die dauerhafte Nutzung sowie die bis zu 300 Quadratmeter großen Gemeinschaftsgärten für mehrere Nutzer, zum Beispiel Hausgemeinschaften.

Rechte Rheinseite mit Grün unterversorgt

Das Gartenlabor ist Teil der Aufwertung des rechtsrheinischen Grüngürtels im Rahmen des Programms „Grüne Infrastruktur NRW“. Ein weitere, größere Gartenfläche dieser Art wurde am Schlagbaumsweg in Holweide eingerichtet

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Anders als etwa Lindenthal sei die rechte Rheinseite mit Grün unterversorgt, betont Bauer. Im Sinne der Umweltgerechtigkeit sei es wichtig, den äußeren Grüngürtel im Rechtsrheinischen zu stärken und dabei auch die Erholungs- und Freitzeitangebote für die Menschen dort zu verbessern. So wurden in dem von Norden nach Süden verlaufenden Grünzug zwischen Mülheim und Gremberg einige Sport- und Bewegungsparcours eingerichtet sowie zur ökologischen Aufwertung mehrere artenreiche Wiesen angelegt.

Aktivpfad von Mülheim bis zum Grüngürtel

Im Gremberger Wäldchen hat die Stadt hingegen 3000 Meter Wege zurückgebaut, um den alten Naturwald zu schützen. Hier sei immer schon Wald gewesen, der Genpool der dort lebenden Bäume sei wertvoll, so Bauer.

In Kooperation mit der Uni Köln wurde auch ein „Lern-, Erlebnis- und Aktivpfad“ mit 13 Stationen eingerichtet, der vom Rhein über dicht bebaute Bezirke wie Mülheim bis zum Grüngürtel reicht. Hier werde das Megathema „Anpassung an den Klimawandel“ anschaulich gemacht, so Prof. Dr. Karl Schneider vom Geografischen Institut.

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An Infotafeln erfährt man per QR-Code und Smartphone Näheres, zudem gibt es Experimentierstationen. Dort kann man zum Beispiel die Temperaturen vergleichen, die unter einem Stück Asphalt oder unter einem Stück Wiese herrschen. Das Projekt soll zum Mitmachen beim Klimaschutz anregen.

Das Konzept der Gartenlabore will Bauer auf andere Stadtteile ausbauen, als nächstes sind zwei Flächen in Nippes geplant.