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Opfer auf der Aachener Straße gefundenKölner Gewaltverbrechen von 1992 bei „Aktenzeichen XY“

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Die Aaachener Straße in Köln.

Die Aachener Straße in Köln.

„Die Hintergründe der Bluttat sind völlig unklar“, schrieb die Rundschau im Januar 1992. Dabei blieb es weitgehend bis heute.

Schon mehrfach konnten die „TV-Fahnder“ der Kölner Polizei helfen — nun wollen die Beamten es wieder versuchen. Das Gewaltverbrechen an einer jungen Frau im Januar 1992 in Köln soll nach vielen Jahren doch noch aufgeklärt werden. Darauf setzen Mordermittler Markus Weber und sein Team. Noch in diesem Jahr soll der Fall bei „Aktenzeichen XY ungelöst“ gezeigt werden. Die Frau wurde auf dem Radweg der Aachener Straße gegenüber dem Melatenfriedhof aufgefunden. „Sie wurde niedergestochen“, sagte Weber der Rundschau. Das Opfer sei an den erlittenen Verletzungen gestorben. Die Identität der Frau konnte zunächst nicht geklärt werden. Polizisten fuhren in den Westerwald und versuchten dort bei den Ermittlungen weiterzukommen — vergeblich.

Die junge Frau trug einen Bund mit vier Schlüsseln bei sich, von denen zwei für eine Firma in Hachenburg hergestellt worden waren. Doch die Firma bestand schon seit zwei Jahren nicht mehr. „Die Hintergründe der Bluttat sind völlig unklar“, schrieb die Rundschau im Januar 1992. Dabei blieb es weitgehend bis heute. Die Identität konnte schließlich geklärt werden. Es handelte sich um Andrea W.

Kölner Ermittler zu Gast bei Rudi Cerne

„Die Frau soll sich zeitweise in der Hausbesetzerszene aufgehalten haben“, berichtete Weber. Auch in der Drogenszene wurde nach damaligen Polizeiangaben recherchiert — ohne Ergebnis.

Nun wird Ermittler Weber wieder nach München ins TV-Studio reisen und mit Moderator Rudi Cerne über das Drama sprechen. Ob ein ausführlicher Film oder ein kurzer Beitrag entstehen wird, ist noch nicht abschließend geklärt. Angehörige der Getöteten wurden bereits informiert, dass die Polizei den Fall noch einmal aufrollt und ihn ins Fernsehen bringt. Den größten Erfolg der jüngsten Vergangenheit durch die Ausstrahlung eines nicht aufgeklärten Falls hatte die Polizei beim so genannten Kölner „Karnevalsmord“. Es war ein „ Cold-Case“-Fall. Ein alter Kriminalfall, der wieder aufgerollt wurde. Ein 57-Jähriger wurde mittlerweile zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt, weil er nach Ansicht des Landgericht s im Jahr 1988 die damals 24-jährige Petra Nohl ermordet hat.

Durch die ZDF-Fahndungssendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ erhielten die Fahnder den entscheidenden Tipp auf den Angeklagten. Der Verurteilte hat Revision eingelegt. Der Bundesgerichtshof muss das Urteil überprüfen.