„Kein Podium für Genozid. Free Gaza“Farbattacke auf Kölner Universität – Staatsschutz der Kölner Polizei ermittelt

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Zwei Personen versuchen, die Scheiben der Universität zu säubern.

Das Graffiti an der Universität Köln.

Ob die Tat in Verbindung zum Besuch des israelischen Botschafters Ron Prosor steht, blieb zunächst unklar.

Nach einer Farbattacke auf das Hauptgebäude der Kölner Universität hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Es gehe um Sachbeschädigung und den Anfangsverdacht der Volksverhetzung, sagte ein Behördensprecher der Rundschau. „Der Staatsschutz ermittelt nun, wie auch bei propalästinensischen Demos üblich, ob der Anfangsverdacht zur Volksverhetzung gegen Israel besteht“, sagte der Behördensprecher weiter.

Unbekannte hatten in der Nacht auf eine große Glasfront mit roter Farbe geschrieben: „Kein Podium für Genozid. Free Gaza“. Der Sicherheitsdienst der Uni hatte die Polizei am Donnerstagmorgen über den Vorfall informiert. Auch am Albert-Magnus-Platz war der Boden um die dortige Statue mit Farbe beschmiert worden. Ob die Tat in Verbindung zum Besuch des israelischen Botschafters Ron Prosor steht, blieb zunächst unklar.

Am Montag, 15. Januar, soll der israelische Botschafter Ron Ponsor einen Vortrag an der Kölner Uni halten. In diesem soll Ponsor über den Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, den Krieg in Gaza und Antisemitismus in Deutschland sprechen.

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Eine Kundgebung im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt findet am Montag von 9.30 Uhr bis 18 Uhr auf dem Albertus-Magnus-Platz statt. Eine Privatperson hat die Demo unter dem Motto: „Klare Kante gegen jede Dämonisierung Israels. Gegen jeden Antisemitismus“ angemeldet, teilte die Kölner Polizei mit. 100 Personen seien für diese Kundgebung zu erwarten.

Die Initiative „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ etwa ruft auf Facebook und Twitter zu einer Demonstration auf. „Nächsten Montag kommt Ron Ponsor nach Köln und Bonn in die Uni. Sagt ihm, dass er nicht willkommen ist!“, heißt es. Die Universitäten sollten „Hetze und Kriegstreiberei“ sowie „anti-palästinensischem Rassismus“ keine Bühne bieten, so die Initiative weiter. Ein Demo ist in Köln von 10.30 Uhr bis 15 Uhr im Umfeld der Uni geplant.

Farbanschläge scharf verurteilt

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft AG Köln verurteilte am Donnerstag die Farbanschläge aufs Schärfste. Der Vorsitzende der DIG AG Köln, Dr. Johannes Platz, sagt zu den Hintergründen des Farbanschlags: „In beiden Fällen wird der israelische Verteidigungskrieg gegen die Hamas mit Genozid in Verbindung gebracht. Diese mutmaßlich volksverhetzenden Stellungnahmen müssen scharf geahndet werden.“ „Einen Zusammenhang mit der geplanten linksradikalen, „palästinasolidarischen“ Gegendemonstration gegen den Besuch von Israels Botschafter Ron Rosor an der Universität vom Hauptgebäude der Humanwissenschaftlichen Fakultät am kommenden Montag zum Campus der Universität ist wahrscheinlich“, sagt Platz weiter. Die Polizei wird die Demonstrationen am Montag mit einem starkem Aufgebot begleiten, hieß es.

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