Lanxess-ArenaErstes Konzert nach Corona-Pause – Antrag auf mehr Plätze gestellt
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Drei Monate lang hatten keine Konzerte in der Kölner Lanxess Arena stattgefunden.
Am Samstag trat der Künstler Wincent Weiss dort als erster, nach der Corona-Pandemie, auf.
Wie das Sicherheitskonzept der Arena aussah und welche weiteren Konzerte geplant sind.
Köln – Da war viel los in den Boxen: Gut 80 Minuten lang es hielt es die zumeist jungen Frauen nicht auf den Stühlen. Mit dem Konzert des Pop-Sängers Wincent Weiss startete die Lanxess-Arena also erfolgreich aus der Zwangspause, ausgelöst durch die Corona-Krise. Wenn auch unter Auflagen.
Die Fans von Wincent Weiss tanzten, sangen und hielten Lichterketten und Plakate hoch. „Fulda fällt aus. Wir machen Köln daraus“ war auf dem Plakat von Alex, Ellen und Laureen zu lesen. Nachdem das Weiss-Konzert in ihrer Heimatstadt coronabedingt abgesagt worden war, hatte das Trio eine Box für den außergewöhnlichen Auftritt ihres Idols in der Lanxess-Arena gebucht.
Weite Anreise
„Es war total schön und entspannt. Wir hatten genügend Platz in den Boxen und haben uns prächtig amüsiert“ sagte Alex unter zustimmenden Nicken ihrer Freundinnen nach dem Konzert. Auch Katharina und Lara aus Braunschweig hatten die weite Anreise nicht bereut: „Auch bei uns in Braunschweig ist das Weiss-Konzert ausgefallen. Das mit den Boxen und der Bühne in der Mitte war sehr gut organisiert. Die Stimmung war doch toll.“
Daniela und Vanessa waren sogar aus Zürich angereist. Die „Zürich-Crew“, so der schwarze Aufdruck ihrer weißen T-Shirts, amüsierte sich nach eigenen Angaben bestens in den „Cubes“ (Würfel) wie die Boxen auch bezeichnet werden. „Vor dem Konzert waren wir etwas verhalten und skeptisch, ob bei so einem Boxen-Konzert überhaupt Stimmung aufkommen kann. Wir sind jetzt positiv überrascht. Das war eine tolle Stimmung, wie bei einem ganz normalen Konzert. Die Boxen haben einen entspannten Klubcharakter mit einem gewissen privaten Touch vermittelt. Das ist ein Konzept für die Zukunft“, fand Vanessa.
Kasalla kommt
Weitere Konzerte sind mit dem neuen Veranstaltungskonzept geplant: Am 27. Juni gibt es Dance Music mit Don Diablo, am 12. Juli spielt Kasalla und am 23. Juli singt Beatrice Egli. Nena kommt am 28. und 29. Juli in die Arena, der Rapper Mo Torres am 2. August. Ein Cube für vier Personen kostet zwischen 152 und 240 Euro. Karten über www.lanxess-arena.de
Wichtigster Teil des nach Angaben der Veranstalter europaweit einzigartigen Konzeptes für Konzerte unter Pandemie-Auflagen sind die 56 Boxen, die rund um die Bühne in der Mitte des Innenraums aufgestellt sind. In denen zur „Center-Stage“ und nach oben offenen Boxen aus Plexiglas haben bis zur vier Personen Platz. Auch auf den Unterrängen können mit Abständen Besucher platziert werden.
Insgesamt finden derzeit 900 Menschen in Deutschlands erfolgreichster Multifunktionsarena mit einer Kapazität von 20 000 Menschen Platz. Jeder dieser Plätze ist über das Systems des Vorverkaufs namentlich verfolgbar. Damit sich die Wege der Weiss-Fans nicht kreuzten, führte ein komplexes Leitsystem zu fünf voneinander getrennten Zonen mit eigenem Sanitärbereich.
Ende des Stillstands
Um 20.48 Uhr am Samstag war damit der dreimonatige Stillstand in der Lanxess-Arena Geschichte. „Endlich, geil! Unser erstes Konzert in 2020 vor Publikum“ rief Wincent Weiss seinen jubelnden Fans zu. „Wir leisten heute Pionierarbeit und ich bin das Versuchskaninchen für Euch alle. Ich darf Euch leider nicht zum Mitsingen auffordern.“
Auch ohne die Aufforderung des 27-jährigen Musikers sang das junge Publikum Hits wie „Feuerwerk“ und „Ey, da müsste Musik sein“ lautstark mit. Ein Geräuschpegel, der auch von 9000 statt der 900 hätte kommen können. „Vielen Dank für das ausverkaufte Haus“, rief der Popstar am Schluss dem Publikum zu.
„Wir haben jetzt den Antrag gestellt, die Anzahl der Plätze auf 2300 zu erhöhen“, teilte Tom Thomas vom Veranstalter „Arena Now“ mit. „Wir wollen die Arena Schritt für Schritt wieder zu 40 bis 50 Prozent füllen“, sagte Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher im Gespräch mit der Rundschau.