Trotz wachsendem Flächenumsatz von 164.000 Quadratmetern im dritten Quartal 2024 bleibt die Zukunft des Kölner Büro-Immobilienmarkts ungewiss.
Verhaltener OptimismusKölner Büro-Immobilienmarkt zeigt leichten Aufschwung
Der Kölner Büro-Immobilienmarkt bleibt auch im dritten Quartal 2024 in Wartestellung. Die Experten von BNP Paribas Real Estate, Colliers sowie Greif und Contzen kommen in Summe zu einer recht ähnlichen Markteinschätzung: Verhalten optimistisch, aber noch weit vom längerfristigen Niveau entfernt.
Der Kölner Büromarkt habe sich im Laufe des Jahres deutlich positiv entwickelt und im dritten Quartal spürbar Fahrt aufgenommen, registriert man bei BNP. Zum Ende des dritten Quartals wurde demnach ein Flächenumsatz von 164.000 Quadratmetern verzeichnet, mehr als die Hälfte davon zwischen Juli und Ende September. Vor allem die öffentliche Hand trete als Großinvestor auf, erläutert Jens Hoppe, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Kölner Niederlassungsleiter: „Nennenswert sind hier vor allem der Neubau der Stadt Köln in der Messecity sowie der des Landschaftsverbandes Rheinland.“
Städtische Abschlüsse heben den Markt
Christian Sauer, Regional Manager und Head of Capital Markets Nordrhein-Westfalen bei Colliers, weist auf einen abseits dieser Großabschlüsse extrem kleinteiligen Markt hin. „Über die städtischen Abschlüsse hinaus wurden seit Jahresmitte keine weitere Transaktion jenseits der 30-Millionen-Euro-Marke registriert, was eindrucksvoll das derzeitige, sehr kleinteilige Transaktionsgeschehen verdeutlicht.“ Eine Wiederbelebung des Investorenvertrauens, besonders im hochpreisigen Segment, hänge weiterhin von einer verlässlicheren Risikobewertung und niedrigeren Finanzierungskosten ab. Die Zinssenkung der EZB führe zum allmählichen Abbau von Unsicherheiten bei Finanzierern und Investoren. „Wie in der Gesamtwirtschaft in Deutschland verlagert sich das Warten auf den Aufschwung auf dem Investmentmarkt in der Breite in das Jahr 2025“, so Sauer.
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Nachfrage nach Büroimmobilien sehr zögerlich
Bei Greif und Contzen beurteilt man die Lage ähnlich: Zögernd seien die Akteure am Markt unterwegs, unsicher, starke positive Impulse fehlten. „Der Leerstand steigt, der Flächenumsatz der ersten drei Quartale ist mit circa 155.000 Quadratmetern im längeren Zeitvergleich eher gering, die Nachfrage war vor allem im ersten Halbjahr sehr zögerlich“, berichtet Andreas Reul, Leiter des Bereichs Büroimmobilien bei der Kölner Greif & Contzen. Bis zum Jahresende sieht man hier allerdings weiteres Umsatzpotenzial auf dem Büroimmobilienmarkt, bei einigen großflächigen Gesuchen seien die Entscheidungsprozesse so weit fortgeschritten, dass für das vierte Quartal mit mehreren größeren Mietvertragsabschlüssen gerechnet werden könne.
Die Kölner Spitzenmiete notieren die Unternehmen zwischen 32 und 33,5 Euro für den Quadratmeter, die Durchschnittsmiete bei rund 19 Euro, ein moderater Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Das Leerstandsvolumen ist ebenfalls moderat gestiegen und liegt laut BNP bei rund 386.000 Quadratmetern. Allerdings verfüge noch nicht einmal ein Drittel aller leerstehenden Flächen über einen modernen Ausstattungsstandard. Im bundesweiten Vergleich verzeichne Köln die zweitniedrigste Leerstands-Quote der Republik nach Leipzig.