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100 Millionen für Fortuna-SportparkSanierung der Sportanlagen am Südstadion soll bis 2032 dauern

Lesezeit 2 Minuten
Künftig sollen drei Kunstrasenfelder zum Sportpark des SC Fortuna Köln gehören, das Clubheim wird in eine neue Sechsfach-Sporthalle integriert. Der Verein hat zu wenig Platz für seine 29 Mannschaften.

Künftig sollen drei Kunstrasenfelder zum Sportpark des SC Fortuna Köln gehören, das Clubheim wird in eine neue Sechsfach-Sporthalle integriert.

Drei neue Kunstrasenplätze, eine neue Sporthalle und einige Kleinspielfelder: die Planungen für das Sportareal rund um das Südstadion nehmen Gestalt an. Doch an der Dauer des Projekts regt sich Kritik. Auch bei Fortuna Köln.

In einer Machbarkeitsstudie haben Stadtplaner im Auftrag des Sportamts eine erste Kalkulation für die Sanierung des Jean-Löring-Sportparks in Zollstock vorgenommen. Für den Bau einer neuen Sechsfach-Sporthalle, drei Kunstrasenfeldern und mehreren Kleinfeldern wird mit einem Baubudget von 100 Millionen Euro gerechnet, davon sind 20 Millionen Euro bereits als Risikozuschlag eingepreist. Zudem soll die marode Dreifachhalle, die seit Jahren sanierungsbedürftig ist, abgebrochen werden. Das Ende der Sanierung wird für das Jahr 2032 prognostiziert.

Projektdauer ist „peinlich für Köln“

Die Freude fällt angesichts des zeitlichen Rahmens eher verhalten aus bei Hanns-Jörg Westendorf, Präsident des SC Fortuna Köln, dessen Heimat die Sportanlage am Südstadion ist. „Uns war bewusst, dass der Zeithorizont nicht zufriedenstellend ist“, sagt Westendorf. Erste Gespräche über die Entwicklung des Areals fanden bereits 2015 statt. Und seitdem ist nicht viel passiert. Ausschlaggebend für die Verzögerung ist vor allem die Kopplung der Sporparksanierung an die Planungen für das benachbarte Neubaugebiet „Parkstadt Süd“. Als „traurig“ und „peinlich für Köln“ bezeichnet Ulrich Breite (FDP) die Projektdauer.

Pläne für den Jean-Löring-Sportpark

Pläne für den Jean-Löring-Sportpark

Nicht nur bei der Fortuna wird die Sportparksanierung herbeigesehnt. Die neue Halle soll von möglichst vielen Vereinen genutzt werden, auch der Universitätssport gehört zu den Interessenten. „In dem Konzept sollten alle Wünsche berücksichtigt werden, die realisierbar sind“, sagt Sportamtsleiter Gregor Timmer. Neben den Kunstrasenplätzen sollten auch Sportanlagen für die Öffentlichkeit gebaut werden - beispielsweise Beachvolleyballfelder oder eine Padel-Tennis-Anlage. Allein für den Bau der Sechsfach-Halle werden 66,8 Millionen Euro kalkuliert.

Allein die neue Sechsfach-Halle soll 66,8 Millionen Euro kosten

Die Ansprüche an den Sportpark sind groß, das Hallendach soll ähnlich wie beim Deutschen Sport- und Olympiamuseum als Sportfläche genutzt werden, zudem sollen Solarzellen montiert werden, um die Chance auf Zuschüsse aus Fördertöpfen des Landes zu erhöhen. Damit das Südstadion weiterhin die Kriterien für die Drittligatauglichkeit erfüllt, sollen dort neben dem 200 Quadratmeter großen Vereinsheim auch Räume für Pressekonferenzen entstehen. Auch eine Tiefgarage mit rund 70 Stellplätzen ist geplant. „Bei den Planungen für das Areal sollte anerkannt werden, dass die Fortuna Hauptnutzer ist, denn der Verein leistet seit Jahrzehnten wertvolle Jugendarbeit“, meint Oliver Seeck (SPD), Vorsitzender des Sportausschusses.

Nun soll unter Beteiligung der Öffentlichkeit das Planungsverfahren beginnen, an desen Ende ein mehrheitsfähiger Bebauungsplan stehen soll. Für Fortuna Köln geht es zunächst um eine zeitnahe Verbesserung der Trainingsmöglichkeiten für die vielen Jugendteams. Eine Mitnutzung des Sportplatzes von Arminia 09 in der Fritz-Hecker-Straße wird vom Sportamt geprüft. Langfristig soll die Regionalliga-Mannschaft des Südstadt-Clubs in den Norden der Stadt auf eine Sportanlage am Lindweiler Weg umziehen. Die dortige Anlage muss zuvor ebenfalls ertüchtigt werden.