Das Kölner Dreigestirn besucht den Karneval in Venedig. Auf dem Markusplatz verlesen sie eine Grußbotschaft: „Cari amici del carnevale“ – „Liebe Freunde des Karnevals“.
„Kein Heimweh noh Kölle“Kölner Delegation feiert Karneval in Venedig
Zwischen Alter Markt und Markusplatz liegen dann doch Welten, auch wenn in Köln und Venedig an diesen beiden Orten der Karneval eröffnet wird. An diesem Sonntag steht das Kölner Dreigestirn mit seiner Entourage vor einer Menschentraube, die Jecken sind nicht ganz so bunt kostümiert wie in Köln, dafür ist die Architektur deutlich imposanter als in der Kölner Altstadt. Prinz, Bauer und Jungfrau blicken auf Markusturm und Dogenpalast, winken und verlesen eine Grußbotschaft. Das Dreigestirn Englisch. Kuckelkorn spricht Italienisch und ruft „Cari amici del carnevale“, also liebe Freunde des Karnevals, ins Mikrofon.
Von einem „geschichtsträchtigen Moment“ spricht Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Die Verbindung zum venezianischen Karneval zu spüren bringt uns an unsere Wurzeln zurück. Die Ornate sind diesem Karneval entnommen“, sagt Kuckelkorn. Ein Teppich aus Konfetti hat sich in den Gassen ausgebreitet, das Werfen der Schnipsel ist hier offenbar Brauchtum, und wer nur den rheinischen Karneval kennt, fragt sich, wo die ganzen Betrunkenen abgeblieben sind. Viel „feingliedriger und leiser“ sei der Karneval in Venedig, stellt Kuckelkorn fest.
Es ist noch dunkel, als die Reise der Kölner Delegation am Samstagmorgen am Deutzer Bahnhof beginnt, und es ist schon wieder dunkel, als sie am späten Sonntagabend endet. Eine Maskenmanufaktur haben sie in Venedig besucht und einen Maskenball, zwischendurch haben sie sich im Boot durch die Stadt fahren lassen, die Jungfrau nutz die Gelegenheit zu einem ausgelassenen Tanz auf dem Markusplatz. „Die pompösen Kostüme und Maskeraden haben mich sehr beeindruckt“, bilanziert Prinz Boris Müller.
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In Venedig ist an diesem Wochenende Karnevalswetter, die Sonne scheint vom makellos blauen Himmel, das Thermometer erreicht zehn Grad.„Wenn wir das Wetter mitnehmen könnten für Rosenmontag, wäre das der perfekte Abschluss dieser Session“, sagt der Prinz.
Maskenfest der Roten Funken
Eine Live-Schaltung zum eigenen Dreigestirn nach Venedig war Pflicht beim Maskenfest der Roten Funken am Samstagabend im Gürzenich. Gut 1000 Gäste feierten in historischen Kostümen und Gewändern und natürlich mit Maske.
Für die Roten Funken war das Fest der gesellschaftliche Höhepunkt der eigenen 200-Jahr-Feierlichkeiten, die sich über das gesamte Jahr erstrecken. Ein Symphonieorchester mit 64 Musikern bildete den Rahmen und begleitete zu später Stunde auch die Bläck Fööss-Gründungsmitglieder Erry Stoklosa und Bömmel Lückerath, die noch einmal einige Lieder der Fööss spielten. Beide werden Rosenmontag auf dem Wagen des Vorstands mitfahren, zudem wurden sie zu Ehrengenerälen der Reserve ernannt.
Zum Programm gehörten ein Opernchor, ein Glasharfenspieler samt Lichtertanz und Akrobaten, im Isabellensaal sangen Christine Gogolin und Julie Voyage, alias Ken Reise. Dieser führte im glamourösen Gewand auch als Hofmarschall durchs Programm. Natürlich spielte das Orchester auch den Marsch der Roten Funken und die Arie Granada. Ebenso beeindruckte die Fauth Dance Company. (tho)