Köln – In den Fußgängerzonen der Innenstadt wird es am Freitag und Samstag vor Roten Funken nur so wimmeln. Denn das Korps wird seine „Kötterbüchsen“-Aktion starten. Gesammelt wird für den Kinderschutzbund Köln.
In ihrem Archiv hatten die Roten Funken voriges Jahr ein Foto entdeckt. Darauf ist zu sehen wie Konrad Adenauer, der einstige Oberbürgermeister der Stadt, einem Funk Geld in eine Spendendose steckt. Exakt 91 Jahre ist das her. Voriges Jahr hat das Traditionskorps die Aktion widerbelebt und geht für einen guten Zweck „kötten“, also Geld sammeln. „Wir wollen im Feiern innehalten und uns besinnen auf Menschen, denen es nicht so gut geht. In der Sammelaktion kommt auf schöne Weise die volksnahe Einstellung der Funken zum Ausdruck“, sagt Heinz-Günther Hunold, Präsident der Roten Funken.
Voriges Jahr hatte das Korps 30.000 Euro für den Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) gesammelt. Der alte Spendenempfänger durfte nun einen neuen Empfänger vorschlagen – freuen darf sich der Kinderschutzbund. Schon jetzt haben die Roten Funken einen Spendenbetrag von 16.000 Euro erzielt, allein durch Sammlungen bei eigenen Sitzungen und dem Korpsappell im Januar. „Wir sind dankbar für jeden Funk, der sich an der Sammelaktion beteiligt. Kinder sind die hilflosesten Mitglieder unserer Gesellschaft, die zum Teil unglaubliche Lasten tragen müssen“, sagt Lars Hüttler, Geschäftsführer des Kinderschutzbundes.
Schwerpunkt auf Musiktherapie
Das Geld will der Verein in erster Linie für musiktherapeutische Angebote nutzen, ebenso für den Fortbestand des Sorgentelefons (Nummer gegen Kummer). Die Musiktherapie werde vor allem bei stark traumatisierten Kindern angewendet. „Das sind Kinder, die nicht sprechen können oder wollen und langsam Vertrauen aufbauen müssen. Die Musik ist ein wunderbarer Schlüssel“, hat Hütter festgestellt. Die Gespräche am Sorgentelefon werden vor allem von Ehrenamtlern entgegen genommen, mit den Spenden sollen weitere Schulungen finanziert werden.
Am Freitag starten die Roten Funken ihre Sammelaktion um 16 Uhr am Dom und ziehen von dort mit Spielmannszug durch Hohe Straße und Schildergasse. Auch in Brauhäusern wollen sie Geld sammeln. „Dort herrscht meist eine große Spendenbereitschaft. Aktionen wie diese sind eine oft unterschätzte Kraft des Karnevals“, meint Hunold. Auch Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes will mit der Sammelbüchse losziehen. Voriges Jahr hatte sich auch Innenminister Herbert Reul beteiligt.