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Karl Lauterbach zu Besuch in Köln„Die Vorsorgemedizin braucht einen Boost“

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Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach besuchte am Donnerstag die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Gesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach besuchte am Donnerstag die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach besuchte die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln, bevor sie ab Januar einen neuen Namen und neue Funktionen bekommt.

Wenn man es genau nimmt, war der Besuch von Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD) in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln am Donnerstag ein Abschiedsbesuch. Denn die Fachbehörde erfährt aktuell eine Umgestaltung: Ab dem 1. Januar 2025 wird die BZgA in das neue Bundesinstitut für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) eingegliedert.

Seit mehr als einem halben Jahrhundert steht die am 20. Juli 1967 gegründete BZgA für gesundheitliche Aufklärung - unter anderem bei den großen Themen Ernährung, Sexualität oder Drogen. „57 Jahre Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung können nicht lügen“, sagte der Kommissarische Leiter der BZgA, Dr. Johannes Nießen. Der ehemalige Kölner Gesundheitsamtsleiter ist auch Errichtungsbeauftragter des BIPAM. „334 Mitarbeitende hier aus Köln kommen zusammen mit 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Robert Koch Institut, um die wissenschaftliche Basis unseres Agierens noch zu unterstützen“, so Nießen. Gemeint seien vor allem die Bereiche aus dem RKI, die die Gesundheitsberichterstattung betreffen. Das BIPAM sitzt sowohl in Köln als auch in Berlin.

Wir haben in Deutschland im westeuropäischen Vergleich die schlechteste Lebenserwartung bei Männern und die zweitschlechteste bei Frauen. Wir haben große Unterschiede in der Sterblichkeit zwischen Reich und Arm. Dabei kann es nicht bleiben.
Bundesgesundheitsminister Professor Dr. Karl Lauterbach (SPD)

Gesundheitsminister Karl Lauterbach dankte bei dem Besuch vor allem der Belegschaft der BZgA für ihre Arbeit, insbesondere während der Corona-Pandemie, und beantwortete offene Fragen zur Umgestaltung zum neuen Bundesinstitut. „Wir haben in Deutschland im westeuropäischen Vergleich die schlechteste Lebenserwartung bei Männern und die zweitschlechteste bei Frauen. Wir haben große Unterschiede in der Sterblichkeit zwischen Reich und Arm. Dabei kann es nicht bleiben“, sagte Lauterbach. „Die Vorsorgemedizin braucht einen Boost.“ Die Überführung in die neue Struktur des BIPAM fange jetzt schon an zu wirken, da die Forschung des Robert Koch Instituts, die Arbeit des öffentlichen Gesundheitsdienstes und die Kommunikation zusammengeführt werden. „Es ist ein wertvolles neues Institut.“

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Zentrale Aufgabe in der Cannabis-Prävention

Eine zentrale Aufgabe soll das BIPAM auch bei der Cannabis-Prävention übernehmen, so Lauterbach, und auch bei der „Aufholjagd“. „Bei Kindern und Jugendlichen haben wir in den letzten Jahren einen stetigen Aufwuchs gesehen. Es muss klar sein: Cannabiskonsum unter 18 hinterlässt bleibende Schäden und darf nicht stattfinden“, so der Minister. Das BIPAM soll deshalb in Schulen und Kommunen aufklären, sowie Ansprechpartner in den sozialen Medien liefern.

Karl Lauterbach setzte nach dem Besuch im Maarweg bei der BZgA seinen Köln-Besuch in Rodenkirchen fort: Am Nachmittag besuchte er die stationäre Pflegeeinrichtung „Albert-Schweitzer-Haus“ der Diakonie Michaelshoven und tauschte sich mit Pflegekräften aus.