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„Gutachten abwarten“Drei Fragen an Bettina Heinrichs-Müller

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Bettina Heinrichs-Müller ist stellvertretende Vorsitzende des Diözesanrats der Katholiken im Erzbistum Köln im Interview.

KölnWas halten Sie von Kardinal Woelkis Schuldeingeständnis?Heinrichs-Müller: Es wäre gut, wenn der Kardinal konkret zu den Fällen Stellung nehmen würde, die ihn auch selbst betreffen. Wir haben ihn schon mehrfach gebeten, sich dazu zu äußern.

Ich denke etwa an Fall des Düsseldorfer Pfarrers O., den er nicht nach Rom gemeldet hat. Oder den Fall des Pfarrers E., der erst 2017 in den Ruhestand ging, zwei Wochen, bevor ein Gutachten seine Rolle im Missbrauchskandal am Collegium Josephinum in Bad Münstereifel offenlegte.

Glauben Sie Woelkis Zusage, aufzuklären?

Wir müssen jetzt das Gutachten von Professor Gercke abwarten. Die entscheidenden Tage sind der 18. März, an dem es vorgestellt wird, und der 27., an dem der Diözesanpastoralrat darüber berät. Das müssen wir abwarten.

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Und was muss dann geschehen, worauf werden Sie achten?

Dann müssen wir darauf blicken, welche Konsequenzen gezogen werden, um Machtmissbrauch vorzubeugen, systemische Ursachen von Vertuschung auszuschließen. Welche Erkenntnisse es zu den Ursachen sexualisierter Gewalt gibt und wie sich das Erzbistum dazu verhält.Und es steht nach wie vor die Forderung nach einem unabhängigen, nicht von der Kirche selbst in Auftrag gegebenen Gutachten im Raum, das auch neben den juristischen auch andere Aspekte berücksichtigen muss, etwa psychologische und soziologische.