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In zwei SchrittenIHK Köln erhöht Gebühren für Aus- und Weiterbildung

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Gebäude der IHK

Das Gebäude der IHK

Die Verteuerung erfolgt in zwei Schritten, zunächst bis und dann ab Anfang Juni diesen Jahres. Die letzte Erhöhung stammt von 1998.

Die Industrie- und Handelskammer zu Köln (IHK) hat die Aus- und Weiterbildungsgebühren für ihre Unternehmen deutlich erhöht. Die Änderungen wurden Anfang März durch das Wirtschaftsministerium des Landes genehmigt und gelten seitdem, beschlossen wurden sie durch die Vollversammlung im September letzten Jahres. Die Verteuerung erfolgt in zwei Schritten, zunächst bis und dann ab Anfang Juni diesen Jahres. Die letzte Erhöhung stammt von 1998, seitdem wurden die Tarife stabil gehalten. Die Erhöhungen wurden im Protokoll der Vollversammlung aufgeführt und Anfang März im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Tarife der IHK Köln

Tarife der IHK Köln

Die Gebühren in den einzelnen Kammern weisen Unterschiede auf. Die IHK Köln verweist darauf, dass man nirgendwo an der Spitze liege. Allerdings sind die Beträge teilweise auch deutlich höher als in anderen Gemeinden. Die Vergleichbarkeit ist jedoch oft nicht ganz einfach, weil die jeweiligen Kammern nicht immer deckungsgleiche Leistungen beziehungsweise gelegentlich auch Unterschiede in einzelnen Berufssparten in ihren Gebührenordnungen auflisten. Vergleichbare Fortbildungsprüfungen wie beispielsweise zum Meister oder zur Meisterin (dreistufig) werden in Köln ab Juni mit 644 Euro Grundgebühr berechnet, im benachbarten Düsseldorf sind es 627 Euro und für Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen werden 717 Euro ausgewiesen. In München sind es zurzeit 650 Euro glatt.

Gebühren bislang „in hohem Maße defizitär“

Mit dem Amtsantritt des neuen Hauptgeschäftsführers Uwe Vetterlein seien „alle Prozesse einer Prüfung nach den Grundsätzen der Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit unterzogen worden“, teilt die IHK Köln mit. Die Gebühren in der beruflichen Bildung seien „in hohem Maße defizitär“ gewesen – obwohl auch bei der IHK der Grundsatz der Kostendeckung gelten müsse. Dies sei in den letzten 25 Jahren nicht der Fall gewesen. Die neuen Tarife würden nach einem mit den anderen NRW-Kammern abgestimmten Kalkulationsschema berechnet, Kontrollmaßstab für die Berechnungen sei der Vergleich mit anderen ähnlich großen Kammern, „wobei unterschiedliche Anpassungszeitpunkte und auch politische Aspekte zu berücksichtigen sind“.

„Wir werden damit auch ein Stück weit unsere Mitglieder schützen“, erklärt IHK-Geschäftsführer Uwe Vetterlein. Es habe geradezu einen Prüfungs-Tourismus aus der ganzen Republik nach Köln gegeben, gerade weil die Gebühren hier über einen so langen Zeitraum nicht erhöht worden seien. Es handle sich aber nicht um eine reine Prüfungsgebühr, sondern um eine Gebühr für die Ausbildungsbetreuung, die die Begleitung der Betriebe in einer zwei- bis dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit abdecke. „Diese Quersubventionierung haben wir jetzt beendet“, sagt er.

Mehreinnahmen von 800.000 Euro

Im Wirtschaftsplan für das laufende Jahr sind Mehreinnahmen von insgesamt etwa 800.000 Euro eingeplant, die in die Unterstützung für Mitgliedsunternehmen bei der Gewinnung von Fachkräften investiert werden sollen. Gänzlich unabhängig sei die Erhöhung der Gebühren von den Plänen zur Sanierung des IHK-Gebäudes am Börsenplatz erfolgt: „Mit den Mehreinnahmen alleine sind kaum die Preissteigerungen aufzufangen“, teilt die IHK Köln mit.