Bevor ab Donnerstag die Lanxess-Arena Austragungsort der Handball-EM wird, hat man dort alle Hände voll zu tun. Ein Blick hinter die Kulissen.
Handball-EM in KölnWie in der Lanxess Arena alles für ein zweites Wintermärchen vorbereitet wird
„Die Handball-EM ist ein Mega-Ereignis. Alle Augen blicken auf Köln“, sagt Arena-Chef Stefan Löcher. Seit Sonntag, direkt nach Ende des Heimspiels der Kölner Haie, wird die Lanxess-Arena vorbereitet. Tag und Nacht sind Arbeiter im Einsatz. „Es läuft auf Vollgas“, beschreibt Löcher. Das ist auch nötig, damit ab Donnerstag alles fix und fertig ist für die Haupt- und schließlich die Finalrunde der Handball-EM.
Hunderte Arbeiter wuseln in und um die Arena. Im Minutentakt wird etwas angeliefert, überall wird gehämmert, getackert, geklebt. In einem der beiden VIP-Club-Räume streichen eine Frau und ein Mann akribisch die Wände. Imposante Topfpflanzen stehen in Gruppen und warten darauf, dass die Dekorationsphase eingeläutet wird. Doch noch muss abgeräumt werden: Girlanden aus rot-weißen-Luftballons erinnern im Club-Raum noch daran, das hier erst vor kurzem der Pittermännchen-Verkauf für die „Lachende Arena“ stattgefunden hat. Die Veranstaltung wurde für die EM unterbrochen.
Obwohl sich Locher „gewappnet“ fühlt für die EM wird klar, dass noch viel zu tun ist.Im tiefsten Untergeschoss der Arena entsteht gerade der Bereich für die Pressekonferenzen. Das Podium ist schon zu erkennen, die Stühle, auf denen die internationale Presse Platz nehmen wird, sind angeliefert. Ein Teil des sogenannten "„Branding“" für das Turnier ist bereits angebracht. „Welcome to Cologne“, „Here to play“, „Here to dream“ lauten Botschaften auf den Trennwänden. Lichtleisten werden montiert, Technik für TV-Teams verlegt.
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Media-Center für 300 Journalisten
In einem riesigen Raum, der normalerweise als Lager dient, entsteht das Media-Center. Schwarzer Teppichboden ist verklebt, an langen Tischen stehen unzählige Stühle. „Je nachdem welche Teams sich qualifiziert haben, werden wir hier pro Tag etwa 300 Journalisten haben“, sagt Arena-Sprecher Carsten Heling. Nebenan gibt es das Catering. Noch ein Stückchen weiter am „Kleinkrankenhaus“ der Arena entlang, liegen die Mannschaftskabinen und die Räume für Doping-Kontrolle und Organisatoren.
„Im Prinzip haben wir hier eine kleine Stadt gebaut“, sagt Heling während er den Bereich betritt, an dem es immer wuselig ist: die Anlieferung. Das Eis für die Eiswannen in den Kabinen kommt hier ebenso an wie die Feuersäulen für die Einlauf-Show und alles, was zum Catering gebraucht wird.
Schönste Kabine für deutsches Team
Schon fertig ist die Mannschaftskabine für die deutschen Handballer. Sie bekommen die größte und schönste Kabine, die normalerweise die Kölner Haie bei Heimspielen nutzen. Und im Gegensatz zu den anderen Mannschaften, die sich die vier deutlich kleineren Gastkabinen teilen, bleibt die deutsche Nationalmannschaft das ganze Turnier über in ihrer Stammkabine. Hoffentlich bis zum Finale. So wie bei der WM 2007.
„Das ist der Ort, an dem Deutschland Weltmeister geworden ist“, erinnert Heling ehrfürchtig am Spielfeldrand an das Handball-Wintermärchen. Gerade wird der Mattenboden für das Spiel verklebt. Darunter liegt ein Schwingboden. Schichten weiter unten ruht wie immer das Eishockey-Eis, das auch bei Konzerten und anderen Veranstaltungen bleibt. „Ich hoffe, die Fahnen hängen alle richtig“, sagt Heling mit Blick auf die bunten Fahnenreihe.
Ein Rest Unsicherheit bleibt immer, egal wie professionell eine Organisation ist. Beruhigend ist da, dass auch die EM-Schale schon eingetroffen ist. Heling präsentiert das 35-Kilo-schwere Teil der Presse. Vielleicht wird sie nach dem Finale am 28. Januar auch von deutschen Händen hochgehalten - und das Wintermärchen von 2007 wiederholt sich am selben Ort wie damals.