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Gesundheitsamt KölnNachfolge von Johannes Nießen gesucht

Lesezeit 2 Minuten
Johannes Nießen im Gesundheitsamt

Seit 2019 Leiter des Kölner Gesundheitsamtes: Dr. Johannes Nießen.

Die Stelle von Dr. Johannes Nießen ist vakant: Der Leiter des Kölner Gesundheitsamtes verabschiedet sich 2024 in den Ruhestand. Während der Corona-Pandemie wurde er national bekannt.

Die Stadt sucht einen neuen Gesundheitsamtsleiter: Dr. Johannes Nießen (66) geht im kommenden Frühjahr in den Ruhestand. Nießen leitet das Kölner Gesundheitsamt seit 2019, es gehört mit 390 Mitarbeitenden zu den größten Gesundheitsämtern in der Bundesrepublik.

„Ich bin gedanklich noch lange nicht im Ruhestand, der erst im kommenden Frühjahr beginnt. Bis dahin möchte ich zusammen mit meinen Mitarbeitenden noch viel erreichen“, sagt Johannes Nießen. Konkret nennt er den Drogenkonsumraum, der sich als Drogenhilfeangebot etabliert habe und dessen Öffnungszeiten man weiter sukzessive ausbauen wolle. „Dafür müssen wir qualifiziertes Personal finden“, so der Mediziner. Zudem wolle man den sogenannten „Anonymen Krankenschein“ umsetzen, damit Menschen, für die der Zugang zum offiziellen Gesundheitssystem schwierig ist, besser versorgt seien.

Wichtig ist mir, das Gesundheitsamt noch besser für die Zukunft aufzustellen.
Dr. Johannes Nießen, Leiter des Kölner Gesundheitsamtes

Die Leitung des Gesundheitsamtes ist zum 1. April 2024 vakant. „Wichtig ist mir, das Gesundheitsamt noch besser für die Zukunft aufzustellen“, sagt der scheidende Leiter. „Die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, dass wir als Stadtverwaltung schnelle und auch digitale Lösungen finden konnten. Das wollen wir noch weiter ausbauen und das Gesundheitsamt krisenfest aufstellen – zum Wohle der Kölnerinnen und Kölner.“

Bundesweit bekannt durch Corona und Siesta

Der größte Teil von Nießens Amtszeit lag in der Corona-Pandemie. In dieser Zeit wurden er und das Kölner Gesundheitsamt auch überregional bekannt und sogar zum bundesweiten Vorbild: In Kooperationen mit der Uniklinik Köln und der Universität zu Köln wurden Forschungsprojekte wie das Abwassermonitoring vorangetrieben, innerhalb des Hauses wurden digitale Prozesse wie die Kontaktverfolgung optimiert. 2022 zeichnete der Bundesverband der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD) das Kölner Gesundheitsamt mit dem „Ehrenpreis für Ideenreichtum und innovative Ansätze“ aus.

Nießen selbst wurde 2021 in den Corona-Expertinnen- und Expertenrat der Bundesregierung berufen. Zuletzt machte der 66-Jährige bundesweite Schlagzeilen, als er in seiner Funktion als mittlerweile Chef des BVÖGD wegen der hohen Temperaturen die Einführung einer Siesta nach südeuropäischem Vorbild in Deutschland forderte.