Geschichte der Demokratie in KölnDiese App führt zu bedeutsamen Orten in Köln
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Köln – Wie wird Geschichte lebendig? Studierende des Studiengangs „Public History“ der Universität Köln hatten dazu eine Idee. Sie setzten sich mit Kölner Projektpartnerinnen und Partnern zusammen und entwickelten eine App, die anhand konkreter Orte die Geschichte der Demokratie im städtischen Raum nachvollziehbar machen soll. Die App „Orte der Demokratie in Köln“ ist nun für iOS und Android unter der unten stehenden Adresse verfügbar. Über einen interaktiven Stadtplan werden Nutzer zu Orten geführt, die für die Demokratie-Bildung in Köln eine wichtige Rolle gespielt haben: Das Mädchen-Gymnasium der Mathilde von Mevissen etwa, das Geburtshaus August Bebels oder andere geschichtsträchtige Orte in Köln.
„Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit“
Demokratie sei keine Selbstverständlichkeit, betonen die Initiatoren. Dass dem heutigen gesellschaftlichen Zusammenleben ein langer Weg vorausgehe, zeigten verschiedene Orte im Kölner Stadtgebiet, die von der Entstehung von Freiheit und Demokratie erzählen. 33 von ihnen haben Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines entsprechenden Seminars in Zusammenarbeit mit dem Verein EL-DE Haus (dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt) sowie weiteren Partnern wie dem Kölner Frauengeschichtsverein, dem Friedensbildungswerk Köln und dem Centrum Schwule Geschichte multimedial ausgearbeitet.
Angehende Historikerinnen und Historiker arbeiteten die Geschichte der Demokratie- und Freiheitsentstehung der letzten 200 Jahre in Köln auf – von der Zeit Napoleons bis heute entstanden so über Beiträge, die die Grundlage für die multimediale Aufbereitung der Informationen zu jedem Ort bilden.
„Diese projektorientierten Zugänge sind ein zentraler Baustein des Public-History-Studiums, in dem öffentliche Geschichte nicht nur erforscht, sondern auch in Ansätzen selbst produziert werden soll“, erklärt Juniorprofessorin Christine Gundermann. Jens Alvermann, Dozent und beim Landschaftsverband Rheinland im Museumsverbund zuständig für den Bereich digitale Kommunikation und Marketing, fügt hinzu: „Wir konnten bei der Entwicklung der App auf Erfahrungen zurückgreifen, die wir 2019 bereits mit der App anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Neuen Universität zu Köln machen konnten.“
Neben Textbeiträgen stellten die Studierenden auch Bilderstrecken historischer Fotografien zusammen, produzierten Audioinhalte und führten Interviews mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. „Die App soll allen Menschen in Köln einen informativen Spaziergang durch die Freiheits- und Demokratiegeschichte ermöglichen“, erklärt Willi Reiter vom Förderverein des NS-Dokumentationszentrums, dessen Idee die Basis der App war.
Gefördert wurde das Projekt unter anderem vom Bund, der Hans-Böckler-Stiftung sowie der Stadt Köln und der Arbeiterwohlfahrt.