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Ukraine-KriegGeflüchtete Frauen-Mannschaft trainiert beim 1. FC Köln

Lesezeit 3 Minuten
Frauenfußballerinnen Ukraine

 Die Frauenmannschaft von Krywbas Krivij Rih aus  der Südukraine  trainiert nach ihrer Flucht am Geißbockheim. 

Köln – Ein paar Runden traben die jungen Frauen um den Kunstrasenplatz im Rheinenergie-Sportpark am Geißbockheim. Dann passen sich die Spielerinnen in den roten Trainingsjacken locker die Bälle zu. Doch wer genauer hinsieht, vermisst den Geißbock auf der Trainingskleidung, stattdessen ist ein Fußball der Hauptbestandteil des Clubwappens. Am Donnerstag hat die Frauenmannschaft von Krywbas Krivij Rih aus der Südukraine ihre erste Trainingseinheit auf dem Gelände des 1. FC Köln absolviert.

Fußball ist angesichts des Krieges nur Nebensache

In der heimischen Liga spielt die Mannschaft um die Qualifikation für die Champions League. Doch Fußball ist derzeit nur Nebensache. Am Sonntag begann für das Team die Flucht aus dem Kriegsgebiet. Direkt nach Köln.

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Erleichterung herrscht bei  Anna Ivanova (l.) und einer Spielerin, Dolmetscher Arthur Podkopayev und Vereinsdirektor Yevhenii Arbuzov. 

Als russische Truppen am 24. Februar Flughäfen in der Ukraine attackierten, befand sich das Team gerade auf dem Weg in ein Trainingslager in der Türkei. Doch das Flugzeug hob nicht ab, im Bus erlebte das Team die Bombeneinschläge in der Ferne. Statt im Mannschaftshotel verbrachte der Tross zwei Wochen notgedrungen in einem Hotelkeller der Stadt Krivij Rih. Über einen persönlichen Kontakt in Deutschland suchte der Verein eine Gelegenheit zur Ausreise – und fand Hilfe beim FC. Denn der Club konnte eine dauerhafte Trainingsmöglichkeit bieten. Als die Aufnahme einer Mannschaft abgesprochen war, entschloss das Herrenteam des Vereins der Frauenmannschaft den Vortritt zu gewähren. Der Direktor Yevhenii Arbuzov sagt: „Die Männer haben sich entschieden, in ihre Familien zurückzukehren und vor Ort zu helfen“. Seine Worte werden von Arthur Podkopayev übersetzt. Er lebt in Hamburg und hat früher selbst in dem Verein gespielt.

Persönlich zur polnischen Grenze gereist

Thorsten Friedrich von der FC-Stiftung fuhr vorigen Sonntag im Bus persönlich zur polnisch-ukrainischen Grenze.

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Thorsten Friedrich 

Er erzählt von Komplikationen beim Grenzübertritt. „Alle Ein- und Ausreisenden werden registriert, kein Bus darf über die Grenze fahren. Die Einrichtung einer sicheren Schleuse hat bisher nicht geklappt. Am Ende mussten alle dort zu Fuß die Grenze passieren.“ Charlotte Fischermanns arbeitet ebenfalls für die FC-Stiftung und betont: „Dass wir alle Plätze im Bus besetzen und andere Menschen mitnehmen, die nach Köln wollen, war selbstverständlich.“ Unterstützung erhielt der FC auch vom Blau-Gelben-Kreuz und der Stiftung „Helfen ist Gold“.

Das neue Zuhause der Mannschaft ist ein stillgelegtes Hotel, das die Stadt extra für Geflüchtete angemietet hat. Das Team kann hier erstmal auf unbestimmte Zeit unterkommen.

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Besuch bei den Profis: Vor dem eigenen Training  schaute sich das Frauenteam  die Übungseinheit des Bundesligisten an. 

Mannschaftskapitänin Anna Ivanova ist „unglaublich dankbar“ über die spontane und herzliche Aufnahme. „Sicherheit ist im Moment die Hauptsache und in Köln geht es uns sehr gut.“ Die Mannschaft hat bisher die Gelegenheit, zwei Mal die Woche am Geißbockheim zu trainieren.

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Training am Geißbockheim 

Am Sonntag sind sie zum Heimspiel gegen Dortmund eingeladen. Unabhängig vom Training stehen daneben noch weitere Projekte auf der Agenda. Zum Beispiel die Organisation von Deutschunterricht oder die Vermittlung an die Ausländerbehörde. Arbuzov sagt entschlossen: „Wir planen so lange zu bleiben, bis die Ukraine siegen wird. Und wir sind sicher, dass die Ukraine siegen wird.“

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Der Kontakt zum Verein in Krivij Rih besteht weiterhin. Von Köln aus will die Mannschaft selber die Lage in der Ukraine unterstützen. Zum einen durch Spenden, aber auch durch die Organisation weiterer Ausreisen.