Schulen in KölnErste ukrainische Kinder werden in den Klassen aufgenommen
Köln – Laskawo prosymo heißt auf deutsch Herzlich willkommen, Eine der ersten ukrainisch-deutsche Vokabeln, die Neuankömmlinge und Helfende lernen. Jeden Tag kommen Flüchtlinge in Köln an, darunter viele Mütter mit Kindern. Einige kommen in Notunterkünften wie der Herkulesstraße unter.
Sie erhalten nicht nur hier auch erste Unterstützung für ihre Kinder, unter anderem durch das Zentrum für LehrerInnenbildung (ZfL) der Universität,: Im Rahmen des „Prompt“-Sprachförderprojekts sollen sie einfühlsam auf einen Schulbesuch besser vorbereitet werden. Ab sofort.
Großer Herausforderungen in Corona-Zeiten
Vorbereitungen rund um den Schulbesuch laufen in der Stadt auf Hochtouren, Möglichkeiten und Kapazitäten werden ausgelotet, Internationale Förderklassen einzurichten. Zusätzliche Herausforderungen in Pandemiezeiten. Laut Bezirksregierung Köln wurden noch keine ukrainischen Kinder und Jugendlichen Schulen zugeteilt. Zurzeit sind in Vorbereitungsklassen in der Stadt 330 Plätze (Grundschulen) und 850 Plätze (Sekundarstufe I) vorhanden. Weitere könnten bei Bedarf gebildet werden, sagt Dirk Schneemann, stellvertretender Pressesprecher der Bezirksregierung. Mehrere Schulen hätten Kinder und Jugendliche aus der Ukraine als Gastschüler aufgenommen. Nach einer Beratung durch das Kommunale Integrationszentrum werden diese durchs staatliche Schulamt der aufnehmenden Schule offiziell zugewiesen. Sie beraten Eltern, aufnehmende Bekannte und Angehörige, Schulen und Institutionen. „Den zu uns flüchtenden Kindern und Jugendlichen wollen wir möglichst viel Normalität und somit auch einen Schulbesuch ermöglichen, der ihnen ein Gefühl der Sicherheit zurückgibt und das Ankommen erleichtert“, betont Schneemann.
Kriegsflüchtlinge dürfen zunächst ein Jahr bleiben
Hintergrund: Nach den EU-Ratsbeschlüssen erhalten die ukrainischen Kriegsflüchtlinge hier ab 3. März 2022 einen Aufenthaltstitel für zunächst ein Jahr, der um weitere zwei Jahre verlängert werden kann. Die Geflüchteten werden mit Erteilen der Aufenthaltserlaubnis einer Kommune zugewiesen und müssen dort ihren Wohnsitz nehmen. Dann besteht für die betroffenen Kinder und Jugendlichen Schulpflicht. Ihnen wird vor Ort ein Schulplatz zugewiesen. „Wir stehen dabei in enger Kooperation mit den Schulämtern, den schulpsychologischen Beratungsstellen und den Schulträgern.“ Zunächst stehe das psychische Wohlergehen der neuen Schülerinnen und Schüler im Vordergrund, um dann das Erlernen der deutschen Sprache zu fördern.
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Zurück zu „Prompt“: Das Förderprojekt des ZfL erweitert sein 2015 für syrische Flüchtlingskinder gestartetes Projekt ab sofort und arbeitet mit dem Roten Kreuz und dem Integrationszentrum zusammen. Lehramtsstudierende unterrichten in Notunterkünften im Rahmen eines Praktikums. Statt neun sind ab April 18 Studis in der Herkulesstraße für Pänz im Einsatz.
Hinzu kommen drei Notunterkünfte in Bickendorf, Riehl und Ostheim, in denen je zehn Studis sich für eine spielerische erste sprachliche Förderung der oft traumatisierten Kinder engagieren . Außerdem unterstützen Lehramtsstudierende in Vorbereitungsklassen. Schulungen dafür laufen gerade an der Uni.