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Erstklässler in Köln325 Kinder konnten diesen Sommer nicht an ihre Wunschschule

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Ein Schulranzen in einer Grundschulklasse.

Die Schulverwaltung hat nun mitgeteilt, wie viele Kinder im Sommer nicht an ihre Erst- oder Zweitwunschschule konnten.

325 Erstklässler haben zum Schuljahr 2023/24 weder an ihrer Erst- noch an ihrer Zweitwunschschule einen Platz erhalten. Das teilt jetzt die Verwaltung auf eine Anfrage im Ausschuss für Schule und Weiterbildung mit. Die Anfrage hatten der bildungspolitische Sprecher der SPD, Oliver Seeck, und die Vorsitzende der Stadtschulpflegschaft, Nathalie Binz, gestellt. „Die Dimensionen im Grundschulbereich sind in Köln noch dramatischer und schlimmer als befürchtet“, reagierte Seeck.

"Noch dramatischer und schlimmer als befürchtet."
Oliver Seeck, bildungspolitischer Sprecher der SPD

Wie berichtet, konnte in Köln zum Sommer erstmals nicht für alle Kinder der Grundsatz „kurze Beine, kurze Wege“ umgesetzt werden, weil es nicht genügend wohnortnahe Schulplätze an den Grundschulen gab. „175 Kinder haben im Schuljahr 2023/24 einen Schulweg von mindestens zwei Kilometern“, teilt die Verwaltung in Bezug auf die Erstklässler mit. Darin sind auch jene Kinder enthalten, deren Eltern sich bewusst für eine weiter entfernte Schule entschieden haben.

16 Mehrklassen wurden 2023/24 an Grundschulen gebildet. Für das kommende Schuljahr soll an sieben Kölner Grundschulen die Zügigkeit erhöht werden.

Investor für Grundschule in Ehrenfeld gesucht

Um die Situation in Ehrenfeld zu entspannen und mit Blick auf das neue Wohngebiet Max-Becker-Areal, will die Stadt einen Investor mit Grundstück für eine neue Grundschule suchen. Die Mitglieder des Ausschusses für Schule und Weiterbildung stimmten mehrheitlich dafür, dass die Verwaltung eine entsprechende Ausschreibung startet. Die Linke enthielt sich bei der Abstimmung.

Frank Pfeuffer, Leiter der Stabstelle Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung, machte bei der Vorstellung der Schulentwicklungsplanung klar, dass die Schulplatzsituation sich auch in den kommenden Jahren noch angespannt bleiben werde. Grüne, CDU und Volt brachten gemeinsam den Antrag ein, dass die Verwaltung einen genauen Überblick über die Zahl der an Anmeldungen sowie Ablehnungen an den Kölner Schulen liefern soll.

Am 15. November endete die Frist zur Anmeldung an den städtischen Grundschulen. Derzeit werden die Anmeldungen in der Schulverwaltungssoftware erfasst und auf Plausibilität geprüft, teilte die Stadt auf Rundschau-Nachfrage mit. Die Ergebnisse des Anmeldeverfahrens sollen dem Schulausschuss in der Sitzung am 22. Januar 2024 vorgelegt werden.

Neuer stellvertretender Leiter für das Schulentwicklungsamt

Vorgestellt wurde im Ausschuss der neue stellvertretende Leiter des Amts für Schulentwicklung. Sascha Rüttgers hat zum 15. November die Nachfolge von Rita Gorko-Blameuser übernommen. Sie war im Mai im Ausschuss verabschiedet worden. Rüttgers vertritt zunächst auch die Amtsleiterin Anne Lena Ritter, die aus familiären Gründen derzeit nicht im Dienst ist. Rüttgers leitete zuvor das LVR-Kulturzentrum der Abtei Brauweile