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Eingemottet für die Ewigkeit?Was mit dem Hangar auf dem Kalkberg passiert

Lesezeit 3 Minuten
Kalkberg verpackt

Blick auf den Kalkberg vom LVR-Turm aus 

Köln – Die Schlacht ist geschlagen. Über dem Gipfel liegt Ruhe. Dem Gipfel des Kalkbergs. Die ehemalige Altlastenhalde ist saniert, der Hangar auf ihrem Rücken seit Jahren eingemottet. Der Rat hatte vergangenes Jahr den Beschluss gefasst, die Rettungshubschrauber sollen stattdessen am Flughafen stationiert werden. In ihrer jüngsten Mitteilung bejubeln die Hangar-Gegner der Bürgerinitiative Kalkberg ihren „tollen Erfolg“ und rufen zum Ideenwettbewerb für die weitere Nutzung auf. Voreilig? Nach Informationen der Rundschau hat Stadtdirektorin Andrea Blome in der CDU-Ratsfraktion kürzlich ausgeführt, dass für eine Rettungshubschrauberstation am Flughafen ein Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden müsse. Das dauere schon mal bis zu zehn Jahren. Solange müsse der Hangar auf dem Kalkberg vorgehalten werden – weil es am Ende zum ihm keine Alternative mehr geben könnte.

Neue Container für die Retter

Anlass für den Vortrag der Stadtdirektorin war eigentlich eine Nachricht, die ungeteilte Zustimmung finden dürfte: In den kommenden Tagen sollen die neuen Container für die Rettungshubschrauberbesatzungen am Flughafen aufgestellt werden. Wie die Rundschau berichtete, sind Retter und Piloten seit Jahren teils unwürdig untergebracht. Erste Artikel dazu erschienen 2018. Nun sollen endlich moderne Container für alle kommen.

Doch egal, wie modern ausgestattet die neuen Container auch sind, sie bleiben eine Zwischenlösung. Somit kam in der Fraktion der Christdemokraten die Frage auf, wie es um die dauerhafte Stationierung der Hubschrauberstaffel am Flughafen aussieht. Die lasse sich, soll Blome ausgeführt haben, nicht im Handumdrehen realisieren, berichten Teilnehmer der Sitzung der Rundschau. Ein Planfeststellungsverfahren sei unumgänglich. In ihm muss geklärt werden, ob die Pläne, die einst für die Genehmigung des Flughafenbetriebs vorlagen, den Neubau einer Rettungshubschrauberstation zulassen.

Die Hubschrauberlandestation hätte Christo kaum schöner verpacken können.

Bei der komplexen Gemengelage am Flughafen könne ein solches Verfahren viel Jahre benötigen. Laut Fraktionsmitgliedern habe Blome angeregt, in dieser Zeit den Hangar auf dem Kalkberg eingemottet zu lassen. Denn am Ende des Planfeststellungsverfahrens könne es durchaus heißen, eine regelgerechte Rettungshubschrauberstation am Flughafen ist nicht machbar. Schlimmer noch: Die Jahren währende provisorische Unterbringung müsse beendet werden. Und dann wäre der Kalkberg die einzige Option, denn weit und breit lieg nur für ihn eine Fluggenehmigung vor.

Kernträgerschaft

Die Stadt Köln hat die sogenannte Kernträgerschaft für die beiden am Kölner Flughafen provisorisch stationierten Rettungshubschrauber „Christoph Rheinland“ und „Christoph 3“ „Christoph Rheinland“ ist ein Intensivtransporthubschrauber des ADAC. Pro Jahr fliegen sie im Schnitt 2400 Einsätze, mehr als 50 Prozent davon liegen innerhalb des Kölner Stadtgebietes.

Wäre die Stationierung der Hubschrauber auf Kölner Stadtgebiet letztlich nicht mehr zu realisieren, müsste sie eine der Nachbargemeinden – wie beispielsweise Leverkusen oder Frechen – die Kernträgerschaft übernehmen. Die kann aber nicht einfach weitergereicht werden, sondern das Land NRW würde ein solches Verfahren übernehmen, prüfen und genehmigen. (ngo)

Dabei ist nicht nachprüfbar, in welchen Zustand mittlerweile der Gebäudekomplex auf der ehemaligen Altlastenhalde ist. Wiederholten Anfragen der Rundschau, dass Gebäude besichtigen zu wollen, erteilte das Presseamt der Stadt stets nur Absagen. Mitte 2019 machte der damalige Stadtdirektor Stephan Keller einen letzten Vorstoß zur Inbetriebnahme. Demnach sei der Komplex zu 85 bis 90 Prozent fertiggestellt. Die Restarbeiten würden rund drei Millionen Euro kosten. Was nicht mehr groß zu Buche schlägt: Für Kauf und mehrfache Sanierung der Halde sowie dem Bau der Hubschrauberstation hat die Stadt Köln bisher rund 30 Millionen Euro ausgegeben.

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Keller hatte sich 2018 nochmals gutachterlich versichern lassen, dass es zum Kalkberg keine Alternative gibt. Untersucht wurde auch der Flughafen. Die Gutachter sahen keine Chance, unter anderem weil der Flugbetrieb durch die im Notfall startenden Hubschrauber zu stark beeinflusst werden könnte. Der Option, die Retter auf dem militärischen Teil des Flughafens unterzubringen, erteilte das Verteidigungsministerium eine kategorische Absage.