AboAbonnieren

Divertissementchen in KölnDarum geht das kommende kölsche Chormusical

Lesezeit 3 Minuten

Künstler der Cäcilia Wolkenburg präsentieren ihre Kostüme. In der Mitte die namensgebende Fledermaus.

Die Spielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg vom KMGV kündigt mit „De kölsche Fledermaus“ wieder ein grandioses Chormusical an. Der Ticketvorverkauf beginnt am Montag.

„Das Werk liegt auf der Hand. Es bot sich an, etwas daraus zu machen“, sagt Lajos Wenzel über „Die Fledermaus“ von Johann Strauss, die als Grundlage für das kommende Divertissementchen diente. Er ist Autor und Regisseur des Chormusicals „Die kölsche Fledermaus“, das im Frühjahr 2025 im Staatenhaus aufgeführt wird. Die Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia Wolkenburg des Kölner Männer Gesang Vereins (KMGV) beginnt nun mit den Proben für „et Zillche“, um den Gästen wieder beste Unterhaltung zu liefern. Schon jetzt ist klar: Es wird schrill, pink und glitzernd.

„Die Fledermaus“ op Kölsch

Das Stück in Anlehnung an Johann Strauss' „Die Fledermaus“ nimmt die Zuschauenden mit in die goldenen 20er Jahre in Köln. Wenzel startet in das Divertissementchen mit einer Schlüsselszene, die im Original nur kurz Anklang findet: Dem Fehltritt des Prinz Karneval, verkleidet als Fledermaus. Er hat zu tief ins Glas geschaut und bleibt Karnevalssonntag verkatert auf der Schäl Sick zurück. Ein Skandal, der nur ans Licht kommt, weil jemand ein Bild der Fledermaus an die Klatschpresse weitergibt.

Das Festkomitee entzieht dem Prinzen daraufhin die karnevalistischen Würden und auch seine Verlobte, die er wenige Tage später heiraten wollte, verlässt ihn. Mithilfe einiger kölschen Frauen schmiedet der nun abgesetzte Prinz einen Racheplan. Auf den Kölner Straßen, im Nachtklub und im Gefängnis spielt sich später eine schnelllebige Verwechslungsgeschichte ab. Situationskomik, Wortwitz und Musik ziehen sich wie gewohnt durch das Stück.

100 Männer im Einsatz

„Et Zillche“ lebt wieder von dem Einsatz der rund 100 Männer, die in extravaganten, einzigartigen Kostümen auf der Bühne tanzen und singen werden. Im vergangenen Jahr hat der KMGV großen Zulauf von neuen Mitgliedern erhalten, der Nachwuchs ist gesichert. 20 Männer sind 2023 dazugekommen, in diesem Jahr sind es bislang schon 14. Einige von ihnen werden nach nur wenigen Monaten Training bereits mit auf der Bühne stehen.

Generationenwechsel an der Spitze

Nicht nur auf der Bühne, sondern auch hinter den Kulissen findet ein Generationenwechsel statt. Nach 18 erfolgreichen Divertissementchen verlässt Jürgen Nimptsch seinen Posten als Baas der Cäcilia Wolkenburg. Der frühere Bonner Oberbürgermeister übergibt die Leitung der Spielgruppe an Simon Wendring. Der Wahl-Kölner ist schon seit sechs Jahren Mitglied im Verein und koordinierte bislang die Öffentlichkeitsarbeit. Nimptsch hat aber keineswegs vor den Verein zu verlassen. Bei „De kölsche Fledermaus“ wird er auf der Bühne zu sehen sein.

Simon Wendring ist der neue Baas der Spielgruppe Cäcilia Wolkenburg.

Die musikalische Begleitung komponiert Thomas Guthoff. Der Arrangeur möchte dem „Zillche“ eine große Auswahl bieten, letztendlich wird es eine bunte Mischung von rund 100 Einzeltiteln sein. Sie werden von dem Männerchor begleitet. Jeder Sänger wird eingebunden sein, als Solist, im Quartett oder einer Gruppe von bis zu 18 Sängern. Für Chorleiter Bernhard Steiner mache dieses Zusammenspiel musikalisch einen großen Unterschied. „Jeder sagt mindestens ein Wort auf der Bühne. Das wirkt sich positiv auf die Gesamtatmosphäre aus“, meint er.

Kostümbildnerin Judith Peter hat mit ihrem Team rund einzigartige 400 Kostüme erarbeitet. Sie sind pink, schwarz, glitzern und klimpern. Mit all diesen Elementen wird die Bühne im Staatenhaus zum Leben erweckt. Mittlerweile hätten sie sich mit den Gegebenheiten vor Ort arrangiert, sagt Autor Lajos Wenzel. „Das Gute ist, wie breit die Bühne ist. So können alle Männer in der ersten Reihe stehen“, scherzt er.

Großer Ansturm erwartet

Nach dem erfolgreichen 150-jährigen Jubiläum des Divertissementchens in diesem Jahr, erwartet der KMGV auch für die kommende Spielzeit einen großen Ansturm. Die Nachfrage sei schon seit einigen Wochen enorm, berichtet Simon Wendring. Der Vorverkauf startet am kommenden Montag, 16. September, um 10 Uhr. Tickets gibt es beim Kartenservice der Oper Köln, allen bekannten Verkaufsstellen und unter www. divertissementchen.de