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Neue BadestellenGanz legal abkühlen im Fühlinger See

Lesezeit 3 Minuten
Am Samstag strömten die Badegäste zum Fühlinger See.

Am Samstag strömten die Badegäste zum Fühlinger See.

Die Stadt hat nach einem Beschluss des Rats im Mai zwei neue Badestellen zugelassen.

Das Thermometer zeigt 32 Grad, und die Luft in der Stadt ähnelt der in einer Sauna - das schreit nach einer Abkühlung im Nass. Die Kölnerinnen und Kölner, die den Samstag nicht in ihrer abgedunkelten Wohnung verbracht haben, statteten den Seen und Freibädern einen Besuch ab. Besonders beliebt: der Fühlinger See. Die Stadt Köln hat seit Mai mit See 1 und See 7 zwei neue offizielle Badestellen eröffnet. Neben dem Blackfoot Beach kann diesen Sommer nun auch an den beiden Enden der Regattastrecke kostenlos geplantscht werden.

Die gut gefüllten Liegewiesen und badenden Gäste sind aber nichts Neues. In jedem Sommer zieht es die Menschen ans Wasser an den Fühlinger See. Ein Schwimmverbot, wie es bislang auch an den beiden genannten Stellen gab, und wie es auch an den restlichen Ufern des Fühlinger Sees zu finden ist, macht den wenigsten etwas aus.

Wer einen richtig guten Platz auf der Wiese bekommen will, der muss sich beeilen. Zwischen fast professionellen Tagescamps mit den ausgefallensten Schwimmtieren, Picknicks und kompletten Sitzgarnituren ist es gar nicht so einfach, die optimale Stelle zu finden. Überall wird gelacht, gespielt und die Sonne genossen. Die Schlange am Büdchen direkt an See 7 scheint auch nicht kürzer zu werden. Frisch mit einem Wassereis ausgestattet ist auch Martina Heller. Sie ist mit ihrer vierköpfigen Familie im Sommer häufig am Fühlinger See. Auch bevor es zur offiziellen Badestelle wurde. „Es lädt nun mal einfach zum Schwimmen ein, solange man auf die Kinder und sich gut aufpasst, ist im flachen Wasser ja auch eigentlich nichts dabei“, erzählt sie. Die neu aufgestellten Notrufsäulen der DLRG findet sie allerdings sinnvoll: „Sollte wirklich mal etwas passieren, ist es beruhigend zu wissen, wo man Hilfe rufen kann.“

Fühlinger See

Großer Andrang am Fühlinger See

Die Badestellen kosten die Stadt rund 28.000 Euro im Jahr. Die Notrufsäulen müssen gewartet werden, jeden Morgen werden die Liegewiese und die Einstiege ins Wasser geprüft und bei Bedarf gereinigt. An mehreren Stichtagen werden zudem über die Saison verteilt Wasserproben durchgeführt, mithilfe von Tauchern wurden die Badestellen auf mögliche Gefahren im Wasser geprüft. Auch wenn es keine Bademeister gibt, soll das Schwimmen so etwas sicherer gemacht werden. Die Stadt selbst scheint mit den neuen Regeln zufrieden. Sie teilt auf Anfrage mit: „Der Stadt Köln sind bislang keinerlei Auffälligkeiten oder Beschwerden bezüglich der neuen Badestellen am Fühlinger See bekannt.“

Aber nicht nur auf den Wiesen herrscht reges Treiben. Auf dem Wasser reihen sich nur so die Luftmatratzen und Stand-Up Paddle Boards (SUP-Boards) aneinander, Wasserbälle fliegen durch die Luft. Die richtigen Profis haben sogar kleine Schwimminseln mit eingebautem Sonnenschirm dabei, auf denen sie ein kühles Getränk genießen. So lassen sich die hohen Temperaturen auf dem Wasser aushalten. Micha kommt seit Jahren mit seinem SUP-Board an den Fühlinger See. „Ich wusste gar nicht, dass es inzwischen auch eine offizielle Badestelle ist“, sagt er. Gerade für Familien mit Kindern sei es sinnvoll, die Badestellen zu testen und die Notrufsäulen aufzubauen, finden die beiden. „Als Erwachsener ist man aber dann selbst blöd genug, das Risiko einzugehen“, so Micha.


Blackfoot Beach

Mit Aufsicht im Fühlinger See zu schwimmen, geht bis jetzt nur am Strandbad des Blackfoot Beach. Das Strandgefühl dort hat allerdings seinen Preis: Für Erwachsene kostet der Eintritt 6,40 Euro, für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre sind es 4,20 Euro. Ein Ausflug mit der ganzen Familie kann da schonmal teuer werden. Daniel Koch und sein Freund Flo genießen die Sonne auf ihrer bunten Luftmatratze deshalb auch lieber rund um See 7. „Ich find es am Strandbad einfach zu teuer. Sonst war ich immer an anderen Stellen des Sees schwimmen. Aber es ist schön, dass man jetzt hier auch offiziell ins Wasser darf“, sagt Daniel.