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Große Namen, großes HerzCharity-Lady Charlotte Feindt mit 99 gestorben

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Ihren 89. Geburtstag hatte sie als Gala gefeiert.

Die Idee, ihren 100. Geburtstag im Kölner Dom zu feiern, fand Charlotte Feindt „großartig“. Nicht sie selbst hatte sich das ausgedacht, den Vorschlag soll ihr Konrad Adenauer, der Enkel des ersten deutschen Bundeskanzlers, unterbreitet haben. „Der liebe Gott muss mir nur die Chance geben, das noch zu erleben“, hatte sie einst im Gespräch mit der Rundschau erzählt. Doch die große Feier war ihr nicht vergönnt. Am 27.Mai starb Charlotte Feindt nach langer und schwerer Krankheit im Alter von 99 Jahren.

Nach dem Tod ihre Mannes begann die Spendensammlung

Gegen den Begriff „Charity-Lady“ hatte Charlotte Feindt nichts einzuwenden, denn genau als solche hatte sie in den vergangenen knapp 30 Jahren große Bekanntheit erlangt. Und nebenbei einen Millionenbetrag für verschiedenste Vereine und Organisationen gesammelt. In der Kellerbar ihres Hauses in Holweide befinden sich die gerahmten Zeugnisse dieses wohltätigen Zeitvertreibs. Feindt mit Thomas Gottschalk, Feindt mit Gloria von Thurn und Taxis, Feindt mit Hans-Dietrich Genscher. Und mit Michail Gorbatschow, dem einstigen Präsidenten der Sowjetunion. Dreimal habe sie ihn umarmen dürfen, hatte Charlotte Feindt erzählt. Eine besondere Ehre.

Die Welt der Reichen und Einflussreichen war die Welt von Charlotte Feindt. Verheiratet war die gelernte Modezeichnerin mit dem Automaten-Unternehmer Olaf Feindt, gemeinsam waren sie vor dem Mauerbau von Berlin nach Köln gezogen. Durch dessen Kontakte in die Filmszene lernte sie Sophia Loren kennen und sah bei einer von vielen Partys Gene Kelly zu später Stunde auf dem Tisch steppen. Als ihr Mann 1983 starb, lud sie noch im gleichen Jahr Gäste in ihre Kellerbar und sammelte Geld für verhaltensauffällige Kinder. Die Kellerbar reichte bald nicht mehr aus, die Sammel-Galas fanden dann erst im kleinen und schließlich im großen Saal des Maritim-Hotels statt. Der Lohn des ehrenamtlichen Engagements waren die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes und der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Köln.

Feindt war bekannt für ihre Spenden-Galas

Immer wieder sammelte Charlotte Feindt Geld für die Stiftung des Kölner Herzzentrums, im Jahr 2011 erhielt sie dort die Charlotte-Feindt-Stiftung als eine Art Unterstiftung. Sie sammelte für Unicef, für Hannelore Kohls ZNS-Stiftung, für Christiane Herzogs Mukoviszidose-Stiftung. Und für viele mehr. „Es war und ist die Chance mich durch diese Arbeit abzulenken“, hatte sie kürzlich noch im Gespräch mit der Rundschau erzählt. Abzulenken vom frühen Verlust ihres Mannes, mit dem sie einen Sohn hatte.

Aber auch Köln und das Rechtsrheinische hatten es Feindt angetan. Jahrelang war sie aktiv im Förderverein Holweide und hatte enge Kontakte zum Dellbrücker Karnevalsverein KG Uhu. Zugleich war sie stolz darauf, dass zu ihrem 99. Geburtstag auch die Bundeskanzlerin gratuliert hatte.