Auftakt der VHS-Reihe in KölnPolitische Nadelstiche gegen Ungeimpfte
Köln – Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat am Mittwoch in Köln sein Unverständnis über Impfverweigerer geäußert. „Ich kann nicht nachvollziehen, sich nicht impfen zu lassen. Wir haben es jetzt mit einer Pandemie der Ungeimpften zu tun“, sagte Laumann zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Kommunale Impfdialoge“ im Forum der Volkshochschule. Landesweit sollen an 120 Volkshochschulen (VHS) Diskussionsrunden zu Corona-Schutzimpfungen angeboten werden.
Bei der im Internet live übertragenen Auftaktveranstaltungen beantworteten neben Laumann auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die Medizinerin Dr. Carola Holzner, bekannt als Dok Caro, und Celia Sokolowsky, Direktorin des VHS-Landesverbands, die Fragen der Zuschauer. Zum Beispiel diese: Warum soll ich mich als gesunder junger Erwachsener impfen lassen? „Wer sich selbst impft, schützt sich und andere Menschen. Das Phänomen Long Covid kann auch fitte Personen treffen. Den Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn über mehrere Wochen stelle ich mir unangenehm vor“, sagte die Medizinerin.
In vielen gesellschaftlichen Bereichen gilt derzeit die 3G-Regel, Zutritt haben oft nur Menschen, die geimpft, genesen oder getestet sind. Doch ab Oktober sollen die Bürgertests nur noch in Ausnahmefällen kostenlos angeboten werden. „Das Leben wird für Nicht-Geimpfte beschwerlicher. Kostenlose Bürgertests waren die Brücke zur Freiheit, aber jetzt gibt es Impfstoff in Hülle und Fülle“, begründete der Gesundheitsminister die Entscheidung. Sein Fazit: „Wenn wir die Pandemie besiegen wollen, müssen wir uns impfen lassen.“
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Reker nennt Impfung eine „Frage der Solidarität“
In Hamburg ist bereits in vielen öffentlichen Bereichen die 2G-Regel eingeführt worden – ohne Impfung ist eine Teilnahme am öffentlichen Leben also kaum noch möglich. Kölns Oberbürgermeisterin plädiert im Freizeitbereich, so etwa bei Stadionbesuchen, für die 2G-Variante, ansonsten will sie auch Nicht-Geimpften den Zugang zum sozialen Leben ermöglichen. „Für mich ist die Impfung dennoch eine Frage der Solidarität“, betonte Reker bei der von der Fernsehjournalistin Judith Schulte-Loh moderierten Veranstaltung.
Die Volkshochschulen sollen nun helfen, Ängste und Vorurteile beim Thema Impfen abzubauen. „Ziel muss es sein, gut informiert eine Entscheidung zu treffen. Wir bieten einem breit gefächerten Publikum niederschwellige Angebote in vielen Sprachen“, so VHS-Direktorin Celia Sokolowsky. (tho)