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Alligatoah in KölnFulminanter Tourabschluss in der Lanxess Arena

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Krankheitsbedingt hatte Alligatoah den ursprünglichen Konzerttermin am 26. Januar des Jahres in Köln absagen müssen.

  1. Aus gesundheitlichen Gründen musste Alligatoah sein Konzert in Köln am 26. Januar absagen.
  2. Das hat er jetzt aber in einer fast ausverkauften Lanxess Arena wieder gut gemacht.
  3. Mit dem Abschlusskonzert seiner „Wie Zuhause”-Tour beweist der 29 Jährige seine Vielseitigkeit.

Köln – Krankheitsbedingt hatte Alligatoah den ursprünglichen Konzerttermin am 26. Januar des Jahres in Köln absagen müssen. Doch jetzt entschädigt er seine Fans in der nahezu ausverkauften Lanxess Arena mit dem fulminanten Abschlusskonzert seiner „Wie Zuhause“-Tour.

Auch wenn er sein Publikum, der Coveransicht seines aktuellen Albums „Schlaftabletten, Rotwein V“ entsprechend, als singende Blume „Counterstrike Song“ begrüßt, so ist sein Zuhause nicht etwa das Teletubbie-Land, wenngleich sehr fantasievoll.

Er logiert vielmehr im „Hotel Kalliforniah“, wo er im senfgelben Frack mit übergroßem Einstecktuch und kleinem Strohhut den clownesken Luxus-Gast gibt. Seine exzellente vierköpfige Band muss derweil mit gelben Bademänteln vorlieb nehmen, MC BattleBoi Basti mutiert zum Liftboy mit entsprechender Uniform.

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Alligatoah ist mehr als nur Rapper

Bereits das detailverliebte, dem Pop huldigende Bühnenkonzept, das entfernt an die Skurrilität des Films „Grand Budapest Hotel“ erinnert, macht deutlich, dass die pauschale Einordnung Alligatoahs als Rapper entschieden zu kurz greift. Lukas Strobel, so der bürgerliche Name des 29-jährigen Musikers, DJ und Produzenten, ähnelt weniger einem Alligator als vielmehr einem Chamäleon, dessen musikalische Färbung immer wieder changiert.

„Willst Du dir einen Namen machen, musst Du auf die Straße kacken, in the ghetto“ adaptiert er zwar den Elvis-Klassiker als rüden Rap, dennoch ist er alles andere als der Rapper, der alles für Authentizität und die Glaubwürdigkeit der Straße tun würde. „Das Lied habe ich selbst geschrieben, und das bereits mehrmals“, kommentiert er und probt dabei den humorigen Schulterschluss mit Helge Schneider.

Der Musiker verzichtet auf politische Meinungsäußerung

Er gibt offen zu ein „Schauspielrapper“ zu sein. Er gefällt sich auf der Bühne als Falco-mäßiger, schnöseliger Unsympath, der sich wie als ein Bild-Zitat aus Becketts „Endspiel“ in der Mülltonne transportieren lässt. Mit viel Fingerspitzengefühl packt Alligatoah anspruchsvolle Themen in melodiöse Eingängigkeit und griffige Refrains, in die die springenden Fans im Innenraum immer wieder einfallen.

Explizite politische Meinungsäußerungen lässt er hingegen aus, Kritik kommt eher durch die Hintertür, etwa bei „Ein Problem mit Alkohol“ oder „Wo kann man das kaufen“. Auch seine Aufforderung an die Fans zur illuminierenden Stimmungsmache „Wenn ihr kein Feuerzeug habt, dann ladet Euch bei Google eins auf Euer Handy“, kann durchaus kritisch verstanden werden.

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Seine Musik ist weit von der gängigen Eindimensionalität von standardisiertem Hip-Hop entfernt, er präsentiert das akustische Singer-Songwriter-Gewand ebenso glaubwürdig wie den hardrockigen Brachialismus von Rammstein. tummelt sich in Klarinette-begleiteten Balkan-Beats und gibt auch den Pogo tanzenden Fans in den Moshpits Futter. Nach mehreren Zugaben, darunter der Titelsong „Wie Zuhause“, verabschiedet sich Alligatoah von einer jubelnden Menge und freut sich auf seinen „Wintersitz“, wo immer dieses Zuhause auch sein mag.