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ADAC fordert mehr FreiminutenÄrger um Kölner Flughafen-Schranke hält an

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Die Schrankenanlage am Kölner Flughafen sorgt weiterhin für Ärger, weill Abholer sie so spät wie möglich passieren wollen.

Köln – Wie lange hält der Flughafen sein neues Parkkonzept noch durch? Die Kritik an den Schranken und dem nur zehnminütigen kostenlosen Zeitfenster fürs Abholen von Reisenden am Terminal reißt nicht ab. Weiterhin kommt es täglich zu brenzligen Situationen auf dem Zubringer, weil Abholer mit ihrem Pkw solange auf dem Seitenstreifen des Autobahnausläufers parken, bis die Abzuholenden per Handy das Signal senden, sie seien gelandet. So umgehen sie die immens hohen Parkkosten, die nach zehn Minuten hinter der Schrankenanlage fällig werden. Der ADAC fordert nun vom Flughafen, die kostenlose Phase dringend zu verlängern. Die Polizei beklagt , dass sich die Lage am Zubringer nicht entschärft.

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„Gerade am Kölner Flughafen sind zehn Minuten zu knapp“, kritisiert Dr. Roman Suthold, Verkehrsexperte des ADAC Nordrhein. Die Entfernung der Schranke zu den Terminals sei zu groß. Zudem würden Geschwindigkeitsbegrenzungen von 30 und sogar zehn Stundenkilometer gelten. „Wer mit Kindern reist, überschreitet schnell die kostenlose Aufenthaltsdauer – und dann wird es teuer“, sagt Suthold. Er fordert eine Erhöhung der kostenlosen Zeitphase um fünf Minuten. Zurzeit kostet das Parken direkt vorm Terminal nach den zehn Freiminuten bis zu 15 Minuten 5 Euro, bis 30 Minuten 12 Euro und bis zu einer Stunde sogar 24 Euro. Zwar verweist der Flughafen immer wieder auf die Parkhäuser – die Stunde im Parkhaus 2 beispielsweise kostet drei Euro – doch die Hinweise verfangen nicht bei den Abholern. Sie stellen sich lieber auf den Seitenstreifen des Zubringers und passen die Ankunft der Angehörigen minutengenau ab. Das treibt immer buntere Blüten. Liegt die Abholzeit nach Sonnenuntergang, schalten die Wartenden auf dem Seitenstreifen die Warnblinkanlagen an – aus Angst, jemand könnte sie übersehen und auffahren.

15 Verwarnungen in einer Nacht

Die Polizei beklagt, dass sie alleine in der Nacht zu Dienstag 15 Autofahrer auf dem Seitenstreifens des Zubringers zur Räson bringen musste. Es hagelte Verwarngelder. Doch die Beamten wissen, die Einsicht ist gering. Seit Einführung der Schrankenanlage und der neuen Parkgebühren im vergangenen März kommen die Streifen nicht mehr nach. Für permanente Kontrollen fehlen die Kapazitäten. Ist die Polizei wieder weg, wird munter weiter auf dem Seitenstreifen geparkt. Die Ordnungshüter schauen mit Sorge auf die nahende Ferienzeit und warnen, im schlimmsten Fall drohe ein Verwarnungsgeld von bis zu 35 Euro. Bei der Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden und bei der Höhe der Parkgebühren, wenn sich ein Flug verspätet, ist das durchaus ein Abwägungsprozess.

Wie der ADAC hat auch schon die Polizei vom Flughafen 15 Minuten freie Haltezeit gefordert, um die Lage zu entschärfen. Geschehen ist das an einem Runden Tisch, um den die Ordnungshüter gebeten hatten. Beteiligt war auch die Bezirksregierung und der Landesbetrieb Straßen NRW. Doch der Flughafen blockte ab. Das einzige Zugeständnis war, man werde die Parkhäuser stärker bewerben.