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Abwasserplanung KölnPlatz schaffen für neuen Düker

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Es braucht moderne Abwasserrohre unterm Rhein

Köln – Seinen Anforderungen wird er schon lange nicht mehr gerecht. Der Düker, der die Abwässer aus dem linksrheinischen Köln unter dem Rhein her zum Großklärwerk nach Stammheim transportiert, stammt aus dem Jahr 1928. Die Durchmesser der beiden Rohre mit 1,85 und 1,25 Metern sind eigentlich schon zu klein. Sie werden aber zudem durch Ablagerungen noch verringert. Dazu kommt, dass der Düker aus heutiger Sicht nicht tief genug im Rheinbett liegt. „Bei einer Leckage würde das Abwasser von rund einer halben Million Einwohnern in den Rhein gelangen“, heißt es in einer Stellungnahme der Stadtverwaltung.

Projekt schon mehrere Jahre in Planung

Es muss also dringend ein neuer Düker her. Und die zuständigen Stadtentwässerungsbetriebe arbeiten bereits seit einigen Jahren an dem Projekt. Doch es lässt sich nicht im Handumdrehen umsetzen, wie nun eine neue städtische Vorlage zeigt. Denn am Niehler Damm muss einiges abgepackt werden, damit die neue Anlage realisiert werden kann.

Zwei Stahlbetonrohre mit Durchmessern von vier und 2,7 Metern sollen etwas südlich gelegen vom alten Düker unter dem Rhein herführen. Dort, wo die Rohre am Niehler Damm sich tiefer ins Erdreich versenken, braucht es ein Schachtbauwerk, 13 Meter südlich des alten Bauwerkes. Doch damit die neuen Rohre dort ins Erdreich hinein getrieben werden können, müssen nicht weniger als 35 Leitungen verlegt werden, die in diesem Abschnitt direkt unter der Rheinuferstraße liegen.

Bau kann nur im Sommer beginnen

Es handelt sich unter anderem um Leitungen für Strom, Telefon, Internet, Gas und Wasser. Vor allem die Gasleitung ist keine leichte Aufgabe. Sie ist nämlich eine sogenannte Gashochdruckleitung der Rheinenergie. Das ganze Leitungsbündel muss in einen neuen Graben unter den Geh- und Radwege sowie der benachbarten Grünanlage verlegt werden. Weil auf die Gashochdruckleitung im Winter und Herbst nicht verzichtet werden kann, kommt für die Arbeiten nur ein Zeitraum im kommenden Sommer infrage. Wird der nicht genutzt, verschieben sich die Arbeiten um ein ganzes Jahr.

Weitere Auswirkungen: Linden auf dem Niehler Damm müssen weichen. Sie sollen nach Verlegung der Leitungen und Fertigstellung des Dükers wieder neu gepflanzt werden. Von den Arbeiten ist auch die benachbarte Gemeinschaftsgrundschule Halfengasse betroffen. Ihre Flächen werden teils benötigt. Der Schulbetrieb muss für die Bauphase verlagert werden.

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Die Zeit drängt, denn das ganze Vorhaben hinkt hinter den ursprünglichen Plänen hinterher. Bereits im vergangen Jahr sollte der Baubeginn stattgefunden haben. Für 2023 war die Inbetriebnahme des neuen Düker anvisiert. Das kann nun bestenfalls in 2024 gelingen.