Karl Lauterbach wirbt für die Auffrischungsimpfung, die seit Montag (18. September) zu bekommen ist. Er appelliert, vorsichtig zu sein.
Werbung für Impfung„Wir brauchen keine Kontaktbeschränkungen“ – Lauterbach zum Corona-Herbst
„Ich habe mich gerade impfen lassen“, steigt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in die Pressekonferenz zur aktuellen Corona-Lage ein. Lauterbach steht zusammen mit Lars Schaade, dem kommissarischen Leiter des Robert Koch-Instituts, vor dem Bundeswehrkrankenhaus in Berlin-Mitte. Unter seinem weißen Hemd ist noch das blaue Adidas-Shirt zu sehen, das er zuvor bei dem Impftermin unter Anwesenheit der Presse trug.
Lauterbach wirbt so erneut für die Auffrischungsimpfung, denn bei älteren Menschen und Menschen mit Risikofaktoren seien schwere Verläufe nach wie vor nicht auszuschließen. „Die Covid-Infektion ist keine Erkältung, keine Kleinigkeit“, sagt Lauterbach.
Diejenigen, denen die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Impfung empfiehlt, sollten sich daran halten, so Lauterbach. Er rechnet mit vielen Corona-Fällen im Herbst, allerdings gebe es inzwischen eine viel bessere Grundimmunität in der Bevölkerung. „Wir brauchen auch keine Maßnahmen im Sinne von Kontaktbeschränkungen, nach allem, was wir derzeit wissen“, beruhigt der Gesundheitsminister. Jeder, der zu einer Risikogruppe gehöre, sollte sich aber schützen, zum Beispiel mit Maske in Innenräumen.
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RKI-Chef Schaade: Nur einmal Corona-Sublinie BA2.86 nachgewiesen
Schaade berichtet von einem Anstieg von Atemwegserkrankungen seit mehreren Wochen, darunter auch Corona. Derzeit würden in Deutschland fast nur Viren der XBB-Sublinien kursieren. Die Sublinie BA2.86 wurde bislang nur einmal nachgewiesen. Im Vorfeld hatte es Bedenken gegeben, dass die aktuellen Impfstoffe gegen diese Variante schlechter wirken könnten. Schaade sagt, es gebe keine Hinweise, dass es schwerere Erkrankungen geben werde.
Ob kritische Infrastruktur und Wirtschaft durch die bevorstehende Infektionswelle betroffen sein werden, lasse sich noch nicht sagen, so Lauterbach auf Nachfrage. Es sei der erste Herbst, in den man ohne Maßnahmen wie Masken oder Tests hineingehe. Die Inzidenz als Indikator werde nicht mehr wichtig sein, so Schaade. Es gehe eher darum, die Zahl der schweren Verläufe zu beobachten.
Von Montag an wird das an aktuelle Virusvarianten angepasste Präparat von Biontech in Praxen zu bekommen sein. Für diese Impfsaison werden insgesamt 14 Millionen Dosen davon erwartet. Es handelt sich um einen an die Omikron-Sublinie XBB.1.5 angepassten Impfstoff. (cme, mit dpa)