„Anne Will“Lauterbach spricht über Ministerposten – Appell von „Doc Caro"
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Köln – Im Rahmen der ARD-Talkshow „Anne Will" hat sich SPD-Politiker Karl Lauterbach zu einer möglichen Zukunft als Bundesgesundheitsminister geäußert. „Als Gesundheitsminister kann ich nicht sprechen, da hat die SPD eine Reihe von guten Leuten, da wird es am Montag zu einer Entscheidung kommen", erklärte Lauterbach auf Anne Wills Frage, ob er als künftiger Gesundheitsminister oder als Epidemiologe und Abgeordneter spreche.
„Olaf Scholz hat mich in vielerlei Hinsicht in meiner Funktion als Wissenschaftler und Abgeordneter angerufen, aber in der Frage des künftigen Gesundheitsministers ist die Entscheidung noch nicht gefallen, da bitte ich um Verständnis. Ich kann nur sagen: Ich bin froh, dass die SPD dieses wichtige Ressort besetzt, aber dort gibt es in unserer Partei genügend gute Leute, die dafür infrage kommen", ergänzte Lauterbach auf eine Nachfrage von Will.
Markus Söder zu Gesundheitsministerium: „Karl Lauterbach kann das"
Die Oberärztin und Bloggerin Dr. Carola Holzner, auch bekannt als „Doc Caro", meldete sich daraufhin zu Wort: „Ich kenne ganz viele Kollegen, mich eingeschlossen, die sich unglaublich freuen würden, wenn ein Experte wie Sie Gesundheitsminister werden sollte. Ich appelliere nochmal, falls die Entscheidung noch nicht gefallen ist, dass man da nochmal drüber nachdenkt. Es gibt keinen, der das Amt so kompetent wie sie ausführen könnte."
Auch der aus München zugeschaltete bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach sich für den SPD-Gesundheitsexperten aus: „Wir bräuchten keinen Minister, der 100 Tage Einarbeitungszeit braucht, eigentlich darf er nicht mal 10 Minuten Einarbeitungszeit brauchen. Ich glaube, Herr Lauterbach kann das auf jeden Fall. Ich würde das begrüßen."
Markus Söder vermutet „traditionelle Impfskepsis" in Bayern
In der Sendung, in der zudem noch FDP-Politiker Konstantin Kuhle und die Journalistin Cerstin Gammelin von der „Süddeutschen Zeitung" zu Gast waren, verteidigte Söder zudem seine Corona-Politik und versuchte, die hohen Zahlen in seinem Bundesland verbunden mit einer niedrigen Impfquote zu erklären: „Zwei Dinge haben uns in ihrer Dimension überrascht: Zum einen das Nichtvorankommen mit der Impfquote, zum anderen die Impfdurchbrüche. Wir haben in Bayern traditionell eine Impfskepsis, auch was beispielsweise die Masern-Impfung angeht. Hinzu kommt, dass wir in Bayern sehr viele Menschen haben, die auf esoterische und anderweitige Heilmethoden setzen."
Angesprochen auf die hohe Impfquote in Bremen, die bei den über18-Jährigen bei 93 Prozent liegt, fand Söder ebenfalls eine Erklärung: „Bremen hat natürlich deutlich weniger Einwohner als Bayern, das darf man nicht vergessen. Die einzige Chance, aus dieser Endlosschleife herauszukommen, ist die Impfpflicht. Ansonsten kommen wir aus dem 'Täglich grüßt das Corona-Murmeltier' nicht heraus." (red)