Die Fußballerinnen des 1. FC Köln blamierten sich mit einem schwachen Auftritt gegen den Aufsteiger 1. FC Nürnberg, verloren eine wilde Partie mit 3:4.
Frauenfußball1. FC Köln kassiert dramatische Niederlage im Kellerduell mit Nürnberg
Die Fußballerinnen des 1. FC Köln haben sich im Bundesliga-Kellerduell gegen den 1. FC Nürnberg vor den Augen der gesamten Vereinsführung blamiert. Die FC-Frauen holten zwar einen 0:3-Rückstand gegen den Aufsteiger auf, verloren aber am Ende mit 3:4 (0:1). Unter den 1906 Zuschauern im Franz-Kremer-Stadion waren mit dem FC-Präsidenten Werner Wolf, seinem Vize Carsten Wettich und dem Sport-Geschäftsführer Christian Keller auch die Entscheidungsträger des Vereins.
Durch die Niederlage gegen den Vorletzten schrumpfte der Vorsprung auf diesen in der Tabelle auf zwei magere Punkte zusammen. Soll der Klassenerhalt in der Schlussphase der Saison kein Zufallsakt werden, ist der Verein nun zum Handeln gezwungen in der Länderspiel-Pause. Anschließend sind noch fünf Bundesliga-Spieltage zu absolvieren. Denn wenn sich der Abwärtstrend fortsetzt und die Gegner weiter punkten, könnte der FC sonst schon nach dem kommenden Spieltag auf einen Abstiegsplatz rutschen. Die Alarm-Sirenen schrillen pünktlich zum Osterfest jedenfalls sehr schrill rund ums Geißbockheim.
FC-Frauen verlieren gegen Nürnberg: Muss der Kölner Trainer gehen?
Dabei dürfte fortan nicht nur die Arbeit des Trainers Daniel Weber hinterfragt werden. „Wir hatten heute keinen Zug in diesem Spiel“, konstatierte der Coach nach einer Partie, die für den 1. FC Köln die Riesenchance bot, mit einem Dreier den Klassenerhalt so gut wie perfekt zu machen. Wenn die Mannschaft in einer solch richtungsweisenden Partie jedoch ohne den entsprechenden Druck auftritt, ist dies zweifellos dem Trainer anzulasten.
Alles zum Thema Fußball-Bundesliga
- Bundesliga 1. FC Köln sieht Spiel gegen Aufsteiger Preußen Münster als Charaktertest
- Frauenfußball Jacqueline Dünker soll beim 1. FC Köln nach Entlassung von Daniel Weber mentale Blockade lösen
- Trainerentlassung 1. FC Köln trennt sich vom Trainer der Fußballerinnen
- Krise der FC-Frauen Sportchef Keller schweigt zur Trainerfrage
- Nach FC St. Pauli Nächster Bundesligist verlässt Musks Plattform X
- Frauenfußball Fans des 1. FC Köln fordern nach 1:4 gegen Bremen Rauswurf von Trainer Daniel Weber
- Basketball Rheinstars Köln bleiben nach souveränem Sieg Spitzenreiter
Neben dem Coach muss jedoch auch Nicole Bender-Rummler in den Fokus rücken, die als Bereichsleiterin Frauenfußball nicht nur die Trainerwahl, sondern auch die Kader-Zusammenstellung zu verantworten hat. Gelang der Klassenerhalt im ersten Jahr nach dem Aufstieg noch sehr souverän, sorgte ein überstürzter Kader-Umbruch für den Absturz im Folgejahr. Doch auch in dieser Saison kommen die FC-Frauen auf keinen grünen Zweig, obwohl der Sportchef Christian Keller die FC-Frauen eigentlich schon längst in höheren Sphären erwartet hatte. Personelle Konsequenzen sind daher spätestens im Sommer, doch eigentlich bereits jetzt zwingend erforderlich, um den Frauen-Fußball beim FC auf das angestrebte nächste Level zu hieven.
Gegen den 1. FC Nürnberg scheiterte Celina Degen zunächst mit einem Kopfball an der Latte (3.). Danach trafen die Gäste per berechtigtem Foulelfmeter (28.) und nach der Pause per Doppelschlag zum 3:0 (50./54.).
Ein Torwartfehler bescherte dem FC in der Schlussphase den Anschlusstreffer der kurz zuvor eingewechselten Selina Cerci (80.). Celina Degen, in der 54. Minute unglücklich als Eigentor-Schützin in Erscheinung getreten, gelang das 2:3 (88.) und nach dem Ausgleichstreffer von Natalia Padilla-Bidas stand das Stadion Kopf (90.+1). Es wäre jedoch ein schmeichelhaftes Remis gewesen. Ein Kölner Ballverlust im Vorwärtsgang und ein nachlässiges Defensiv-Verhalten beim schnellen Umschalten der Gäste bescherten das 3:4 im Gegenzug (90.+2).
Nach der Länderspielpause geht es für den 1. FC Köln nach Hoffenheim
„Es bringt halt nichts, wenn man erst in den letzten Minuten Selbstvertrauen entwickelt und anfängt, Fußball zu spielen“, kritisierte Cerci. „Wir haben es uns selbst eingebrockt, eigentlich wäre es heute machbar gewesen. Dann sind wir stark zurückgekommen und fangen uns dann noch ein Tor.“
Weiter geht es für die FC-Frauen nach der Länderspielpause am 15. April (19.30 Uhr) mit einem Spiel bei der TSG Hoffenheim. Der 1. FC Nürnberg hat am Tag zuvor (14 Uhr) die SGS Essen zu Gast.
1. FC Köln: Hoppe – Gerhardt (61. Padilla-Bidas), Hechler (32. Donhauser), Agrez, Wiankowska – Vogt (75. Meßmer), Degen – Wamser (61. Bienz), Wilde, Zeller (75. Cerci) – Schimmer. - Tore: 0:1 Schmidt (28., Foulelfmeter), 0:2 Haim (50.), 0:3 Degen (54., Eigentor), 1:3 Cerci (80.), 2:3 Degen (88.), 3:3 Padilla-Bidas (90.+1), 3:4 Desic (90.+2). - Zuschauer: 1906.