Nach dem letzten Spiel des Jahres steht beim Bundesligisten auch eine Entscheidung in der Trainerfrage bevor.
Frauenfußball1. FC Köln fehlen beim 1:3 gegen Leipzig die Mittel
Die Bundesliga-Fußballerinnen des 1. FC Köln haben es nicht geschafft, den jüngsten Aufschwung nachhaltig zu gestalten: Neun Tage nach dem ersten Saisonsieg in Potsdam (1:0) gab es zu Hause gegen Leipzig zum Jahresabschluss beim 1:3 die nächste Niederlage.
Das Team von Interimstrainerin Jacqueline Dünker präsentierte sich zwar willig, letztlich fehlten aber einmal mehr die Mittel, um den Gegner tatsächlich besiegen zu können. Dabei wurden zwei Problemstellen offensichtlich: Im Tor braucht der FC dringend Verstärkung. Die erst 18-jährige Paula Hoppe patzte erneut folgenschwer und blieb auch danach ein Unsicherheitsfaktor. Da die etatmäßige Nummer eins, Jasmin Pal, noch auf unbestimmte Zeit ausfallen wird und auch die 20-jährige Josefine Osigus als Nummer drei keine adäquate Alternative auf Bundesliga-Niveau ist, muss der FC dringend eine erfahrene Torfrau verpflichten oder ausleihen.
1. FC Köln hat ein Problem auf der Torhüterposition und im Angriff
Zudem fehlt es dem Team in der Offensive an Durchschlagskraft. Der FC braucht eine treffsichere Angreiferin, wie es Selina Cerci war. Freilich wird eine solche Spielerin im Winter nur sehr schwer irgendwo loszueisen sein, zumal am Geißbockheim auch kein unbegrenztes Budget zur Verfügung steht.
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Zuerst müssen aber Sportchefin Nicole Bender-Rummler und FC-Geschäftsführer Christian Keller eine Entscheidung in der Trainerfrage treffen. Hiermit ist sicherlich noch vor den Feiertagen zu rechnen, schließlich muss bis zum Trainingsstart Anfang Januar Klarheit herrschen, wer das Kommando übernimmt.
Interimstrainerin Jacqueline Dünker hätte vermutlich nur bei zwei Siegen aus ihren beiden Einsätzen in Potsdam und gegen Leipzig eine Chance gehabt, dauerhaft als Chefcoach zu arbeiten. Da der 38-Jährigen die erforderliche Pro-Lizenz fehlt und somit pro Spiel eine Strafe an den DFB fällig wird, dürfte Dünker ab Januar wohl wieder ins zweite Glied rutschen – immerhin besitzt sie einen Vertrag bis 2026 beim FC. Die Kölnerinnen dürften nach der Winterpause auf die Dienste eines Trainers setzen, der oder die auch die entsprechende Lizenz mitbringt.
Den einen oder anderen Neuzugang wird es dabei sicher dennoch geben, wenn auch vermutlich in erster Linie auf Leihbasis. Der Kader braucht nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ eine Ergänzung.
Dünker konstatierte derweil nach dem Leipzig-Spiel, dass ihr Team den Matchplan nicht habe umsetzen können. So habe man mit wenig Kontakten arbeiten wollen: „Warum wir dann trotzdem gefühlt 12, 13, 14 Kontakte im Zentrum nehmen und nicht den Pass spielen, da müssen wir uns hinterfragen und es gut analysieren. In der Bundesliga muss man 90 Minuten lang sein Bestes geben und alles herausholen, das ist uns nicht gelungen.“
Dünker stellte sich jedoch vor Paula Hoppe, die mit ihrem folgenschweren Patzer das frühe 0:1 verursachte: „Das war mein erster Step nach dem Spiel, ihr klarzumachen, dass wir nicht ihretwegen ein Spiel verlieren. Es ist ein blöder Satz, aber eine Mannschaft verliert gemeinsam und gewinnt gemeinsam. Bis auf den einen Fehler kann man ihr keinen Vorwurf machen. Trotzdem ist es sehr ärgerlich, dass so etwas sehr früh passiert und auch wiederholt passiert.“ Die Interimstrainerin stellte klar: „Die Entscheidung haben wir getroffen, sie ins Tor zu stellen, deswegen die Last bitte zu mir und nicht zu der Spielerin. Sie ist eine junge Spielerin, die mit Sicherheit noch einen guten Weg vor sich hat. Wir versuchen, sie da positiv aufzubauen.“