Matthias Mink hat aktuell alle Hände voll zu tun. Er muss für die neue Saison planen – und gleichzeitig das Tagesgeschäft leiten.
RegionalligaÜber 50 Trainerbewerbungen beim SC Fortuna Köln
Das Telefon von Matthias Mink steht dieser Tage nur selten still. Wenn sich der 56 Jahre alte Interimscoach des SC Fortuna Köln nicht gerade mit dem Trainingsalltag in Zollstock beschäftigt, hält den Sportdirektor die Kaderplanung und die Trainersuche auf Trab. „Aktuell liegt der Fokus auf der Mannschaft, da tritt das andere ein bisschen in den Hintergrund“, betont Mink. Dennoch müssen weiter jede Menge Telefonate mit Spielern, Beratern und Trainer-Kandidaten geführt werden.
In der kommenden Woche will sich Mink mit Fortunas Vorstand um Präsident Hanns-Jörg Westendorf zusammensetzen, um ein Anforderungsprofil für den neuen Trainer des Südstadt-Klubs zu erstellen. Kontakt zu möglichen Kandidaten gab es schon vorher reichlich. Mink berichtet von „weit über 50“ Bewerbungen via Berater, persönlichen Anrufen oder einem klassischen Anschreiben. „Es ist ein hartumkämpfter Markt“, sagt Mink. Deutschlandweit gibt es rund 900 Trainer mit der Top-Ausbildung, der Fußballlehrer-Lizenz, inzwischen Pro-Lizenz genannt. Dazu verfügen knapp 5000 Coaches über die für die Regionalligen notwendige A-Lizenz.
Offene Trainerfrage ein „Handicap“ bei Fortuna Kölns Kaderplanung
Die Unklarheit über die Besetzung des Trainerpostens der Fortuna hat Folgen auf die Kaderplanung, wie Mink bestätigt. „Man wünscht es sich nicht so, es kann ein Handicap sein. Es beeinflusst die Gespräche. Von Beratern und Spielern gibt es natürlich immer wieder Fragen, wie es weitergeht“, so der Sportchef. Dennoch liegen die Verhandlungen nicht auf Eis, betont Mink: „Wir brauchen ja einen Plan B.“ Bislang haben zwölf Spieler aus dem aktuellen Kader einen Vertrag für die Saison 2024/25.
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Die Planungen verkompliziert die Tatsache, dass Mink derzeit in den Verhandlungen mit aktuellen Fortuna-Spielern oder potenziellen Zugängen im Sommer über die Vorlieben und Anforderungen des kommenden Trainers nur mutmaßen kann – weshalb einige Entscheidungen erst spät fallen dürften. Doch sollte die Fortuna zu lange warten, könnten ihr Chancen auf Verstärkungen entgehen. Es könnten Zwickmühlen entstehen, bestätigt Mink.
Am Samstag empfängt Fortuna Köln die Düsseldorfer Reserve
Im Trainingsalltag stand in den letzten Tagen die Vorbereitung auf das Duell mit Fortuna Düsseldorf II (Samstag, 14 Uhr/Südstadion) im Fokus – dem viertletzten Heimspiel der Saison. Nach dem enttäuschenden 1:1 in Gütersloh vom vergangenen Samstag sei zunächst keine größere Aufmunterung notwendig gewesen.
„Die Mannschaft macht einen guten Eindruck. Das Spiel und das Ergebnis haben wir weggesteckt“, sagt Mink. „Was uns limitiert, sind die Verletzungen.“ So zog sich Leon Demaj, mit neun Treffern Fortunas bester Regionalliga-Torjäger der Saison, eine Muskelverletzung zu und wird einige Wochen ausfallen. Danny Breitfelder, Joshua Eze, Finn Bauens, Kingsley Sarpei und Maik Kegel fehlen ebenfalls.
Trainer Mink will die Personalprobleme nicht als Ausrede gelten lassen. „Ich erwarte, dass wir das Spiel gewinnen“, sagt er. Düsseldorfs Reserve ist zwar nur Tabellenneunter, befindet sich aber seit Wochen im Aufschwung. In der Rückrunden-Tabelle belegt das Team Rang zwei. „Sie haben nicht nur gute Ergebnisse erzielt, sondern sich auch unglaublich gut entwickelt“, warnt Mink.