Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel könnte den britischen Aston-Martin-Rennstall 2023 nach zwei Saisons schon wieder verlassen. Wie der britische Sender „BBC“ erfahren haben will, soll das ehemalige Weltmeister-Team McLaren den 35 Jahre alten Deutschen ins Visier genommen haben.
McLaren hat mit Youngster Lando Norris derzeit einen vielversprechenden Piloten für die Zukunft unter Vertrag, der junge Brite hat bei dem in Woking ansässigen Team bis 2024 unterschrieben. Sorgen machen sich die Verantwortlichen um Ex-Porsche-Teamchef Andreas Seidl aber um dessen Teamkollegen Daniel Ricciardo.
Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo waren Teamkollegen bei Red Bull
Der Australier, der nach zwei Jahren beim französischen Werksteam Renault (mittlerweile Alpine) für 2021 bei McLaren unterschrieben hatte, will nicht so richtig in Form finden. Ricciardo stammt wie Vettel aus der Fahrerakademie von Red Bull, besiegte den Deutschen in der einzigen gemeinsamen Saison 2014 in der Fahrerwertung.
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Abgesehen von seinem Sieg beim Großen Preis von Italien 2021 hat Ricciardo aber noch keine Podestplatzierung für McLaren herausgefahren, liegt in der Fahrerwertung aktuell deutlich hinter Norris zurück (64 zu 17 Punkte). In den vergangenen Wochen hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, dass McLaren den Australier gerne ersetzen würde.
Nun rückt Vettel ins Rampenlicht, der in einem unterlegenen Aston Martin bisher 15 Punkte holte und Teamkollege Lance Stroll klar dominiert (3 Punkte). Vettel hat noch bis Jahresende bei Aston Martin unterschrieben, das trotz der Millionen-Investitionen von Lawrence Stroll aber nicht so recht den Durchbruch schaffen will.
Positiv für Vettel: McLaren fährt wie Aston Martin seit 2021 ebenfalls mit einem Mercedes-Motor, Vettel müsste sich also keine Sorgen um einen schwachen Motor machen.
Sebastian Vettel, Oscar Piastri und Colton Herta bei McLaren gehandelt
Neben Vettel werden auch der amtierende Formel-2-Champion Oscar Piastri, Williams-Pilot Alexander Albon und der Indycar-Fahrer Colton Herta gehandelt. Piastri müsste allerdings noch auf die Freigabe des Alpine-Teams warten, dessen Fahrerakademie er angehört.
Herta dagegen verfügt noch über keinerlei Formel-1-Erfahrung, testete am Sonntag erstmals einen alten Boliden. Albon wiederum fühlt sich nach seiner einjährigen Pause wohl bei Williams, ist dort der klarer Anführer des Teams.
Viel wird davon abhängen, wie Alpine und Piastri sich entscheiden. Der Australier hat auch ein Angebot von Williams vorliegen und soll dort den Kanadier Nicolas Latifi ersetzen, allerdings ziehen sich die Verhandlungen seit Wochen hin. Piastri hofft insgeheim, dass der 40-jährige Fernando Alonso abtritt und sein Cockpit bei Alpine frei wird.
Eine Entscheidung wird es wohl erst in der Sommerpause im August geben, wenn die Fahrer traditionell ihre neuen Verträge aushandeln. Bei den Top-Teams Ferrari, Red Bull und Mercedes sind für 2023 allerdings bereits alle Cockpits vergeben. (shh)