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Audi trifft EntscheidungMick Schumacher kassiert nächste Abfuhr – Hoffnung auf Comeback schwinden

Lesezeit 4 Minuten
Mick Schumacher geht durch die Boxengasse und winkt. 

Mick Schumacher wird wohl erneut kein Cockpit in der Königsklasse erhalten. (Archivfoto)

Es könnte das Ende aller Hoffnungen auf eine Rückkehr in ein Stammcockpit der Königsklasse sein.

Schlechte Nachrichten für die Schumachers: Nun ist auch noch der Audi-Traum von Mick Schumacher geplatzt und eine Rückkehr des 25-jährigen Sohnes von Rekordweltmeister Michael Schumacher in die Formel 1 wieder in weite Ferne gerückt.

Der künftige Werksrennstall des Ingolstädter Autobauers hat sich für den 20 Jahre alten Brasilianer Gabriel Bortoleto entschieden. Kurz zuvor bestätigte das Team die überraschende Trennung von Valtteri Bottas aus Finnland und vom Chinesen Guanyu Zhou nach dieser Saison.

Formel 1: Audi entscheidet sich gegen Mick Schumacher

Bortoleto, aktueller Formel-2-Spitzenreiter und McLaren-Junior, wird vom kommenden Jahr an der Seite des 37 Jahre alten deutschen Routiniers Nico Hülkenberg fahren. Er wird der erste Stammpilot aus dem Formel 1 verrückten Land von Ikone Ayrton Senna sein seit dem Rücktritt von Felipe Massa Ende 2017.

Der brasilianische Formel-2-Pilot Gabriel Bortoleto (Invicta Racing) steht bei den Vorbereitungen für die FIA Formel-2-Meisterschaft 2024 auf dem Baku City Circuit.

Darf nächste Saison Formel 1 fahren: Gabriel Bortoleto aus Brasilien.

Damit ist auch ein Revival einer deutschen Formel-1-Nationalmannschaft dahin. 2010 war Mercedes mit Michael Schumacher und Nico Rosberg und einem Werksteam in die Formel 1 zurückgekehrt. Audi wird ab 2026 loslegen, im kommenden Jahr startet das bereits vom deutschen Hersteller übernommene Team noch unter dem Namen Sauber.

Auch Verstappen machte sich für Bortoleto stark 

„Wir erleben augenblicklich einen Generationenwechsel in der Formel 1. Jungen Fahrern gelingt häufig auf Anhieb ein überzeugender Auftritt. Mit der Verpflichtung von Gabriel Bortoleto haben wir eines dieser Spitzentalente verpflichtet“, sagte Audis Vorstandsvorsitzender Gernot Döllner und betonte, dass diese Vertragsunterzeichnung die langfristige Strategie von Audi ebenso wie das Bekenntnis zur Formel 1 unterstreiche.

Beim Grand Prix auf dem legendären Kurs in Interlagos am vergangenen Wochenende hatte sich der spätere Sieger und wahrscheinlich baldige viermalige Weltmeister Max Verstappen auch für Bortoleto starkgemacht: „Wenn ich Sauber wäre, dann hätte ich ihn schon längst verpflichtet.“

Max Verstappen macht sich auch für Gabriel Bortoleto stark

Im Fahrerlager von São Paulo war der Brasilianer schon so ein gefragter Selfie-Partner der brasilianischen Fans gewesen. Mit einem Lächeln erledigte er auch diesen Part souverän. Sportlich lassen seine Ergebnisse ebenso keine Zweifel zu: Bortoleto gewann im vergangenen Jahr die Formel 3, in diesem Jahr führt er die Formel 2 an. McLaren, zu dessen Nachwuchsmannschaft Bortoleto gehört, lenkte auch ein, das hatte Teamchef Andrea Stella vorher bereits klargemacht.

Dagegen ist für Mick Schumacher, der mit dem dänischen Model Laila Hasanovic zusammen ist, auch die letzte Gelegenheit, 2025 ins Cockpit zurückzukehren vorbei. Und die Wahrscheinlichkeit, es überhaupt noch mal zu schaffen, wird zunehmend unwahrscheinlicher.

Mick Schumacher hat jetzt Gewissheit – Was plant der Sohn von Michael Schumacher?

Ob hingegen Schumacher jemals in die Königsklasse zurückkehrt, ist nach der Audi-Entscheidung von Mittwoch fraglicher denn je. Ab der Saison 2026 greift schließlich ein neues Reglement, dann fällt der Vorteil des 25-Jährigen, dass er die aktuelle Generation der Boliden kennt, im Vergleich zu der aufstrebenden Konkurrenz endgültig weg. Und so lauteten ein paar Schlagzeilen: „Aus und vorbei“, „Das war's“ und „Für Mick Schumacher schließt sich das Tor zur Formel 1“.

Mick Schumacher, der seit seinem Aus bei Haas 2022 auf sein Formel-1-Comeback hofft, hat nun immerhin Gewissheit. Jetzt kann er seine eigenen Planungen vorantreiben. Bleibt er auch 2025 Testfahrer bei Mercedes? Verlängert er seinen Vertrag bei Alpine für die Langstrecken-WM WEC? Die Verhandlungen dürften nun intensiviert werden.

Mick Schumacher wartet schon länger

Doch Schumachers Traum lebt nun Bortoleto. „Das ist eines der faszinierendsten Projekte im Motorsport, wenn nicht sogar im Sport überhaupt“, sagte der Brasilianer zu seinem Audi-Deal: „Ich möchte aber nicht einfach nur dazugehören, sondern will mit diesem ambitionierten Projekt wachsen und den Gipfel im Motorsport erreichen."

Mick Schumacher muss weiter auf ein Comeback in der Formel 1 warten.

Mick Schumacher muss weiter auf ein Comeback in der Formel 1 warten.

Seit fast zwei Jahren sehnt sich Mick Schumacher schon vergeblich nach einem Comeback. Seit seinem Aus nach den beiden Saisons 2021 und 2022 im Haas mit viel Ärger, Pech und auch Crashs ist er zwar Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes. Dort setzen sie nach dem Weggang von Rekordweltmeister Lewis Hamilton zu Ferrari nach dieser Saison aber auf Antonelli.

Haas-Zeit eine Karriere-Bremse für Mick Schumacher

Mick Schumacher hatte einst die Formel 3 und die Formel 2 gewonnen, die schwere Zeit beim damals hinterherfahrenden Haas-Team in der Formel 1 trug aber nicht zu einer weiteren Karrierebeschleunigung bei - im Gegenteil. Auch sein Start in diesem Jahr für Alpine in der Langstreckenweltmeisterschaft half nicht.

Als bei den Franzosen in der Formel 1 ein Cockpit für 2025 neu besetzt werden musste, zog er den Kürzeren gegen Doohan. Als Williams, immerhin enger Partner von Mercedes, sich in dieser Saison von Logan Sargeant trennte, entschied sich das britische Team für den Argentinier Franco Colapinto. Und nun Audi für Bortoleto. (mbr/sid/dpa)