Von Wallaby bis RiesenspinneDiese exotischen Tiere haben schon für Chaos gesorgt
Köln – Känguru Viggo aus Cello hüpfte an einem Montagmorgen im September 2018 an einer Landstraße in Celle auf und ab – und hat seinem Leben mit diesem kleinen Ausflug eine neue Wendung gegeben. Seine Besitzer hatten das Bennett-Wallaby nach dem Tod seiner Mutter mit der Flasche aufgezogen und ihn – völlig legal – im heimischen Garten angesiedelt. Doch nun wurde mit der bundesweiten Berichterstattung von einem Känguru als Verkehrsteilnehmer das Veterinäramt auf ihn aufmerksam: Befand den Garten für zu klein, holte Viggo in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ab und siedelte ihn gegen Widerstände der Familie in einem Tierpark an. Wo genau, ist nicht öffentlich bekannt. Man wolle keine Aufregung um das Känguru. Nur so viel verrät die örtliche Wildtierstation: Viggo lebt jetzt unter Artgenossen.
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Giftgrünes Etwas
Eine Schlange hat in Bremerhaven im Oktober 2019 die Polizei einen Nachmittag auf Trab gehalten. Beim Entladen einer Palette hat eine Supermarkt-Mitarbeiterin das grüne Viech entdeckt und Alarm geschlagen. Ein mutiger Kunde habe es geschafft, das kleine Tier so in einen Karton zu bugsieren, „dass eine Flucht unmöglich sei“. Den vorsichtshalber mit Folie umwickelten Karton fuhren die Polizisten zu einem Tierheim. Die Schlange habe sich da bereits „ihrem Schicksal ergeben“ und sich ruhig verhalten. Dennoch näherten sich die Mitarbeiter des Tierheims dem Reptil vorsichtig mit einem Schlangenhaken, ein Kollege googelte vorsichtshalber schon einmal, ob sie giftig sein könnte. Erst bei näherer Betrachtung stellten die Mitarbeiter des Tierheims fest, dass es sich um eine Spielzeugschlange aus Gummi handelte.
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Mit Drohne auf Raubkatzensuche
Zwei Löwen, zwei Tiger, ein Jaguar und ein Bär sollten nach einem heftigen Gewitter im Mai 2018 aus einem Privatzoo in der Eifel ausgebrochen sein. Die Gehege wurden unterspült, die Zäune waren nicht mehr dicht. Nach den Tieren wurde in einem Großeinsatz gesucht. Die Polizei forderte die Bevölkerung auf, in ihren Wohnungen zu bleiben – und gesichtete Tiere zu melden. Mithilfe einer Drohne wurden die Raubkatzen dann Stunden später entdeckt: Sie hatten ihr Gehege offenbar gar nicht verlassen. Der Bär kam nicht so glimpflich davon. Er wurde auf einem Weg im Zoo von Einsatzkräften erschossen, „weil erhebliche Gefahr für die Menschen bestand“, so der Bürgermeister der benachbarten Kleinstadt damals. Der 1972 eröffnete Privatzoo wirbt auf seiner Internetseite mit 60 exotischen und einheimischen Tierarten.
Findus auf Entdeckertour
Fünf Tage lang entkommt Luchs Findus seinen Verfolgern aus dem Gelsenkirchener Zoo. Er nutzte im Januar 2017 eine im Wassergraben treibende Eisscholle als Trittbrett, sprang über den Zaun und verzog sich in das Unterholz eines angrenzenden Waldes. Als eurasischer Luchs ist er eigentlich gar kein echter Exot, sondern ein heimisches Tier, das aber in NRW schon lange nicht mehr vorkommt. Vermutlich hielt er sich etwa eine Woche in einem nahen Waldstück auf. Nach einem Narkoseschuss aus dem Betäubungsgewehr wird Findus eingefangen und Zuhause wenig herzlich empfangen. „Die fünfjährige Luchsdame Clara ist von der Rückkehr ihres Partners relativ unbeeindruckt“, hieß es in der Pressemitteilung des Zoos. Findus vermittele allerdings den Eindruck, dass er froh sei, wieder zu Hause zu sein.
Riesenwirbel um Riesen-Spinne
Am Ende half nur noch Ausräuchern. Im Kampf gegen eine vermeintliche „Riesen-Spinne“ wusste sich ein Bochumer Kammerjäger in einem Supermarkt nicht mehr anders zu helfen. Weder er noch die dazu gerufene Feuerwehr konnten das als „handflächengroß“ beschriebene Tier finden. Ein Mitarbeiter hatte den unerwünschten Passagier beim Auspacken von Bananenkisten bemerkt, die Kiste panisch fallen gelassen – und die Spinne davon krabbeln sehen.
„Durch Benebelung konnten wir sicherstellen, dass die Spinne nicht überlebt“, sagte die Sprecherin des Discounters. Am Freitagmittag wurde das Geschäft geschlossen, am Samstag begannen die Mitarbeiter, die Filiale wieder herzurichten. Am Montag konnte der Supermarkt wieder regulär öffnen. Obst und Gemüse überlebten die Aktion übrigens auch nicht.