Vom Hunsrück an die Mosel zur LahnZehn Ausflugstipps 100 km südöstlich von Köln
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Deutschlands längste Hängeseilbrücke, das „Rubensgefängnis“ und wunderschöne Wanderungen entlang der Lahn - so sieht es 100 Kilometer um Köln, im Süd-Osten, aus. Unsere zehn Tipps.
Geierley
Nervenkitzel im Hunsrück-Gebirge? Ja, das geht. Im beschaulichen Dörfchen Mörsdorf befindet sich der Anfang der Geierlay-Brücke, die mit 360 Metern die längste Hängeseilbrücke Deutschlands ist und sich in 100 Metern Höhe über ein bewaldetes Seitental der Mosel spannt.
Die Überquerung ist ein Erlebnis, das sich auch in Rundwege und in längere Wanderungen integrieren lässt. Die Brücke ist immer geöffnet, bei extremem Wetter kann sie gesperrt werden. Die Überquerung ist kostenfrei.Besucherzentrum Geierlay, Kastellauner Straße 23 56290 Mörsdorfwww.geierlay.de
Der burgenhafte, weiß-weinrote Dom ist das Wahrzeichen der Bischofsstadt. Mit seinen sieben Türmen thront er über der Stadt, während die Fachwerkhäuser der Altstadt zu seinen Füßen im Dornröschenschlaf liegen. Eine Führung durch die drei Schiffe der spätromanischen Basilika sowie über die knarzigen Dielen sind ein Muss.
Während der Weihnachtszeit natürlich auch der Besuch des Christkindl-Marktes mit Riesenwürsten und Rauchzipfel. (25.11-30.12.: Mo-Sa 10 -20 Uhr, So. 12 -20 Uhr). Ungewöhnlich essen gehen kann man in der ehemaligen Friedhofskapelle “Himmel und Erde“.www.limburg.de
Cochem
Cochem ist kein Ort, den man sich erst schön trinken muss – obwohl man das hier problemlos mit viel Moselwein tun könnte. Mit seiner Lage zwischen Fluss und Weinbergen, der Reichsburg, die eher einer verspielten Traumfantasie als einem Trutzbau gleicht, seinen Gässchen und dem mittelalterlichen Marktplatz hat Cochem alles, was man mit der Mosel als Urlaubsregion verbindet. Einen tollen Blick auf das Städtchen genießt man vom Pinnerkreuz aus, auf das man mit einem Sessellift hinauffahren kann.Tourist-Information Ferienland Cochem, Endertplatz 1, 56812 Cochemwww.cochem.de
Dillenburg
Nach Dillenburg ins Museum? Klingt wie lauwarmer Kamillentee? 100 Kilometer südöstlich von Köln sorgen gleich mehrere Einrichtungen für Gänsehaut-Gefühl. Im Untergeschoss der „Villa Grün“ geht es für die Besucher „unter Tage“, wo sie einen Eindruck von Arbeit und Leben im Berg bekommen.
Die „Kasematten“, eine Verteidigungsanlage aus der frühen Neuzeit, laden zur Erkundung der Wehrgänge, dem „Rubensgefängnis“ und des 62 Meter tiefen Brunnens ein. Die Museen öffnen wieder am 1. 4. 2017.Touristinfo Stadt Dillenburg, Hauptstr. 19, 35683 Dillenburgwww.dillenburg.de
Lahn-Wanderweg
Auch im Herbst und Winter ist der Lahnwanderweg toll für eine lange Tour. Von der Lahnquelle bis zur Mündung können Wanderer auf 290 Kilometern unterschiedlichste Landschaften genießen. Jeder Flussabschnitt hat seine eigene Schönheit: Verwunschene Quelle im oberen Lahntal, größere Weite der Auen im mittleren Teil sowie wilde Romantik im unteren Lahntal.
Ob Flussebenen, Klettersteigpassagen, Dörfer, Städte, Burgen und Schlösser: Der Lahnwanderweg bietet viel Abwechslung.
Lahntal Tourismus Verband e. V., Brückenstraße 2, 35576 Wetzlarwww.lahnwanderweg.de
Von der Kastellaun über die Loreley zum Lahnwanderweg
Reise ins Mittelalter - Kastellaun
Kastellaun ist eine hübsche Burgstadt mit viel Schiefer, Bruchstein und Fachwerk. Die Ruine der Sponheimer Burg kann tags- und nachtsüber besucht werden. Auch Essen wird hier stilecht bei Dämmerlicht in der Taverne oder zu Tisch beim Mundschenk mit Kerzenschein im Kellergewölbe serviert. Der Weihnachtsmarkt findet in Kastellaun am 3. und 4. Dezember statt! Ansonsten ist der Ort im Hunsrück romantischer Ausgangspunkt für Fahrrad- und Wandertouren.www.kastellaun.de/
Loreley und St. Goarshausen
Der Loreley sollte man einen Besuch abstatten oder zumindest ihrem weltberühmten Felsen. Denn nach der Sage kämmte sie hier ihre langen, goldenen Haare und verdrehte den Schiffern derartig den Kopf, dass ihre Schiffe an den Felsenriffen zerschellten. Viele Touristen aus aller Welt lieben die Erzählung und kommen auch deshalb nach St. Goarshausen. Weihnachtsmarkt ist am 3. und 4. Dezember 2016 in der schmucken Altstadt. Im Sommer lohnt ein Besuch der berühtem Loreley-Open-Air-Bühne. Ansonsten das gesamte Mosel-Repertoire: Wanderrouten (z.B. Rheinsteig), Sommerrodelbahn, Schifffahrten und Weinproben.
Ende November 2014 wurde im Renaissance-Schloss Hadamar ein Glasmuseum eröffnet. In den prächtig renovierten barocken Fürstenräumen sind nun vor allem Bestände der Staatlichen Glasfachschule Hadamar (GFH) zu sehen. Das Museum zeigt Arbeiten von Lehrern und Schülern der GFH, anhand derer die vielfältigen Möglichkeiten der Glasverarbeitung und -bearbeitung deutlich werden. Zudem können Glaspokale des 16. bis 18. Jahrhunderts sowie eine private Sammlung überwiegend römischer Gläser besichtigt werden. Auf Schloss Hadamar wird die Räumlichkeit selbst neben der Glaskunst zu einem wichtigen und einzigartigem Exponat des Glasmuseums.
Von der im August 1908 eröffneten 53,5 Kilometer langen Hunsrückbahn zwischen Boppard und Simmern ist nur noch das rund 15 Kilometer lange Teilstück zwischen Boppard und Emmelshausen übrig geblieben. Dieser verbliebene Streckenabschnitt ist seit kurzem auch „erwanderbar“. Die Hunsrückbahn lässt sich ideal in die Wandertour einbinden: Ob mit der Bahn als „Aufzug“ hoch hinaus nach Emmelshausen und dann bequem bergab nach Boppard oder umgekehrt, der Hunsrückbahn-Wanderweg und die Hunsrückbahn ermöglichen beides.
Die 1705 gegründete Brauerei BOSCH in Bad Laasphe ist die drittälteste Brauerei in Nordrhein-Westfalen. Eine Besichtigung von Sudhaus, Gärkeller, Lagerkeller, Filtration, Flaschenkeller und Abfüllung ist zwischen Oktober und März jeden Jahres mittwochs und freitags, 14 - 18 Uhr möglich, inklusive Pils zur urigen Wittgensteiner Brauvesper. Zudem können Gruppen in der Kreativ-Brauerei ihre eigenen Biere brauen.