Köln – Bunte Fahnen, politische Botschaften und eine ganz große Party, auf der alle Willkommen sind: Das ist der Christopher Street Day in Köln. Dieses Jahr ist aber alles anders und der CSD mit den vielen Besucherinnen und Besuchern konnte diesen Sommer nicht stattfinden. Damit die Anliegen der LGBTQI+ Community trotz der aktuellen Pandemie Gehör findet, haben sich die Veranstalter ein alternatives Konzept überlegt.
Fahrrad-Demo durch Köln
Statt der großen CSD-Demonstration findet am Sonntag ab 12 Uhr eine Fahrrad-Demo statt, zu der sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorher anmelden müssen. Auf dieses Weise kann verhindert werden, dass zu viele Demonstrierende auf engen Raum unterwegs sind. Die Fahrräder dienen dabei als natürlicher Abstand. Vom Aachener Weiher, von Kalk, vom Chlodwigplatz und Ebertplatz machen sich die Gruppen auf den Weg zur Kundgebung auf der Deutzer Werft. Weitere Informationen zu der Fahrrad-Demo am Sonntag finden Sie hier.
Hintergrundinfos und Erklärungen zum CSD
Was ist LGBTQI*
Unter dem etwas kompliziert scheinendem Kürzel „LGBTQI*“ verbirgt sich ein Akronym, mit dem es möglich ist, die Vielfalt der sexuellen Orientierung mithilfe eines Wortes zu fassen: Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer, Intersex, Plus.
Ehe für alle
Seit dem 01. Oktober 2017 dürfen in Deutschland gleichgeschlechtliche Paare heiraten. Nach jahrelangem Einsatz für gleiche Rechte gleichgeschlechtlicher Paare, wurde im Bundestag darüber abgestimmt – mit einer Mehrheit für die sogenannte Ehe für alle. Vorher war es gleichgeschlechtlichen Paaren möglich, in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft zu leben, was allerdings nicht gleichzusetzen ist mit der vor dem Gesetz geschützten Eheschließung.
Geschichte des CSD – Was eine bunte Parade mit einer politischen Bewegung zu tun hat
New York vor 51 Jahren. Auf der Christopher Street gab es eine Bar namens "Stonewall Inn", ein Treffpunkt für Schwule, für Männer die Männer lieben. Zum damaligen Zeitpunkt, in den 1960er Jahren, wurden vermehrt Razzien in den Schwulenbars der Stadt durchgeführt, die nicht selten mit Gewalt durchgesetzt wurden. So auch in der Christopher Street und dem "Stonewall Inn". Doch Ende Juni 1969 leisteten immer mehr Schwule und Andersliebende Widerstand gegen die diskriminierenden Kontrollen und lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Für mehrere Tage wurde die Christopher Street zum Schauplatz einer der ersten Protestaktionen gegen die Diskriminierung von Andersliebenden. Mehr und mehr Menschen schlossen sich der Bewegung an, woraus die „Gay Liberation Front“ hervorging, die sich für Toleranz einsetzte. Ein Startschuss für die LGBTQI*-Bewergung auf der ganzen Welt. Seitdem fanden an immer mehr Orten auf der Welt Demonstrationen für die Gleichberechtigung von Homosexuellen statt. Viele davon tragen den Namen „Christopher Street Day“ und erinnern an die ersten Proteste in der gleichnamigen Straße (meh/ebu)
Pride Now – The Cologne Pride Show in der Lanxess-Arena
Ein weiteres Highlight des diesjährigen CSD ist die Pride Now Show in der Lanxess-Arena. Da das Straßenfest des CSD nicht stattfinden kann, holen die Veranstalter die Stimmung für zwei Abende in die Lanxess-Arena. Michelle, Kerstin Ott, Marcel Mann und viele mehr sorgen am Freitag und Samstag für Stimmung. Besucherinnen und Besucher können sich dabei auf Musik, Comedy und weitere Unterhaltung freuen. Tickets für die beiden Shows gibt es hier zu kaufen.
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CSD-Veranstaltungen in der Domstadt
Neben der Fahrrad-Demonstration und der Pride Now Show in der Lanxess-Arena finden am Wochenende kleine Veranstaltungen im Rahmen der Cologne Pride 2020 statt. Hier finden Sie das Programmhelft und weitere Informationen zu Tickets und Anmeldungen. Bitte beachten Sie, dass es immer kurzfristig zu Änderungen und Ausfällen aufgrund der Pandemie kommen kann. Daher ist es ratsam, sich regelmäßig über die Webseite und Soziale Medien zu informieren.
Mehr Informationen zum CSD 2020 in Köln: https://www.colognepride.de/de/