Das 400-Seelen-Dorf Lessenich feiert sein 1000-jähriges Bestehen. Der Künstler Hubert Schmitt fertigte eine Gedenkstele.
JubiläumEin Dorf bei Mechernich feiert 1000 Jahre Ortsgeschichte
Ein großes Fest im kleinen Dorf: Vor 1000 Jahren wurde der Ort Lessenich erstmals urkundlich erwähnt. In Dokumenten der Trierer Benediktiner-Abtei St. Maximin, die in Lessenich Güter und Rechte besaß, taucht der Ortsname des heutigen Mechernicher Stadtteils im Jahr 1023 auf.
Lessenich: Ein 400-Seelen-Dorf feiert seine Geschichte
Dieses Jubiläum wird am kommenden Wochenende gebührend im 400-Seelen-Dorf gefeiert. Die Geschichte des Dorfes am Nordrand der Eifel begann indes schon viel früher: Archäologische Ausgrabungen rund um das heutige Lessenich belegen, dass es bereits in der Frankenzeit um circa 400 nach Christus dort eine Siedlung gab.
„Die Villa Rustica nahe der Burg Zievel ist allerdings dem Tonabbau zum Opfer gefallen“, bedauert Ortsbürgermeister Marco Kaudel. Zusammen mit den ortsansässigen Vereinen hat Kaudel ein umfangreiches Festprogramm auf die Beine gestellt.
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Beteiligt sind der Dorfgemeinschaftsverein, der Musikverein 1928 Lessenich, der Junggesellen- und Männerverein sowie die KG „Kühlbachjecke“. Beim Jubiläumsfest werden auch noch zwei andere Jahrestage gefeiert: „Veteranen des Krieges von 1870/71 errichteten vor 150 Jahren die Michaelskapelle am Dorfrand aus Dankbarkeit für die glückliche, unversehrte Heimkehr“, so Kaudel.
Und das Kriegerdenkmal in der Nähe des Friedhofs wurde vor genau 100 Jahren auf Initiative des Schmieds Karl Josef Eschweiler (1857-1933) erbaut, dessen einziger Sohn im Ersten Weltkrieg fiel. Aus Anlass dieser drei Jubiläen feiert die Dorfgemeinschaft am 12. und 13. August „1000 Jahre Lessenich“.
Künstler Hubert Schmitt erschuf eine drei Meter hohe Gedenkstele
Der ortsansässige Künstler Hubert Schmitt hat aus diesem Anlass eine drei Meter hohe Gedenkstele geschaffen, die im Rahmen eines Wortgottesdienstes und einer Feierstunde am Samstag um 16 Uhr eingeweiht wird. „Die drei Bögen des Kunstwerks stehen für die drei öffentlichen Straßen, die nach Lessenich hineinführen“, erklärt Schmitt.
Über die der Straße zugewandte Seite kann man die Gedenkstele auch betreten. „Sie lädt zum Hineingehen ein“, sagt der Künstler, der zwar aus dem Frankenland stammt, in Lessenich aber längst eine neue Heimat gefunden hat.
„Der Blick nach oben öffnet sich zum Himmel über Lessenich. Er zeigt die Gegenwart, Vergangenheit und die Zukunft im Universum“, fasst Schmitt in Worte, was er sich beim Entwurf des Werks gedacht hat. Die Oberfläche der Metallrohre, aus der die Konstruktion besteht, soll mit der Zeit mit Rost überzogen werden. „Rost ist ja auch ein Zeitfaktor“, so der Künstler.
In die jüngere Lessenicher Ortsgeschichte wird mit einer Fotoausstellung im Dorfgemeinschaftsraum zurückgeblickt: „Dabei steht das Dorfleben der vergangenen 130 Jahre im Mittelpunkt“, so der Ortsbürgermeister.
Am Festwochenende kann auch ein Kalender für das Jahr 2024 mit alten Dorfansichten und das Buch „Lessenich – Geschichte und Geschichten“ gekauft beziehungsweise vorbestellt werden. „Letzteres enthält unter anderem die Erinnerungen von etlichen Dorfbewohnern, die auch auf überregionales Interesse stoßen dürften“, macht der Ortsbürgermeister bereits jetzt Lust auf die Lektüre.
Das Festprogramm
Das Festprogramm beginnt am Samstag, 12. August, um 16 Uhr mit einer Feierstunde in der Ortsmitte. Anschließend geben die Lessenicher Tanzgruppen im Festzelt an der Stephanusstraße eine Probe ihres Könnens.
Den Abend bestreitet dann die Revival-Gruppe „Von Stülp“ mit einer langen Oldie-Nacht bei freiem Eintritt. Am Sonntag spielt der Musikverein Lessenich zum Frühschoppen auf. Nachmittags folgen Auftritte des Musikvereins Antweiler, von Johnny Demeuricy und weiteren Überraschungsgästen.